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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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zirkelverdammter Taschenspielertrick gewesen, alter Freund.«

    »Funktioniert der Trick wohl auch bei zwei Leuten?« Amelias von Weltensängerkraft verstärkte Arme griffen an die oberen Sprossen der Leiter, die zum Turmluk hinaufführte.
    »Sie müssen das nicht tun«, sagte McCabe.
    »Wenn es hilft, uns aus diesem verfluchten Winkel der Zivilisation herauszuholen und uns zu den Fundamenten des alten Camlantis zu bringen? Dann muss ich das tun. Ja.«
    »Lasst sie gehen«, flehte einer der Matrosen. »Sie ist ein verdammter Jonas. Wenn wir sie an Bord behalten, dann werden wir all –«
    Kommodore Black fuhr herum und landete einen wuchtigen Haken gegen das Kinn des ehemaligen Sträflings, der daraufhin bewusstlos auf Deck schlug. »Hier wird nicht an der Ladung gemeckert, Jungs. Wenn die Professorin nicht gewesen wäre, dann würdet ihr immer noch in den Tanks von Bonegate schwimmen. Darüber könnt ihr ja mal nachdenken. Wenn ich noch mehr hässliches Geschwätz über Jonas oder dergleichen an Bord der Sprite zu hören bekomme, dann werde ich den nächsten von euch Strolchen, der so etwas von sich gibt, durch die Außenschleuse schicken, und zwar ohne Taucherhelm.«
    Gabriel zeigte Amelia, wie sie im hinteren Geschützturm, der den Schiffsschrauben am nächsten lag, einen Gummianzug anlegen konnte, der ihren einzigen Schutz darstellte – nicht vor dem Wasser, aber vor den Giftwolken, die immer noch aus Rapalaw Junction den
angreifenden Wilden entgegenquollen. Der Kupferhelm, der wie eine der Muscheln geformt war, die sich die Kinder in Jackals ans Ohr hielten, um dem Flüstern des Dreizackfürsten zu lauschen, wurde fest mit Amelias Halskragen verschraubt. Das Kristallvisier an der Vorderseite war gerade groß genug, dass sie ihren Lufttank sehen konnte, bevor ihr der Erste Maat die dazugehörigen Riemen über die Schultern schob.
    Nachdem alles an seinem Platz war, bewegte sich das Rädchen, mit dem das Schott zum Boot hin geöffnet wurde, und Eisenflanke trat in den kleinen Raum. »Hervorragend, Amelia Weichkörper. Wie ich sehe, haben Sie schon einmal ohne mich angefangen.«
    »Das könnte eine Reise ohne Wiederkehr werden, alter Dampfer«, gab Amelia zu bedenken.
    »Ich kehre von dieser Reise in tiefste Armut zurück, wenn ich Sie nicht zu den Quellen des Shedarkshe bringe«, sagte Eisenflanke. »Wenn wir hier liegen bleiben, dann vermodert der zweite Teil meiner Belohnung in den Kontoren von Abraham Quest.«
    »Sie haben wirklich eine Söldnerseele«, flötete Amelia. »Die meisten Dampfmänner, die ich kenne, sind mit einem Eimer Koks für ihren Kessel und einem kleinen Zimmer, in dem sie schlafen können, vollauf zufrieden.«
    Eisenflanke gab mit seiner Sprechvorrichtung ein schnaubendes Geräusch von sich, das als Lachen hätte durchgehen können. »Für kurze Zeit wird mein Kesselherz ebenso gut mit Dreckgas laufen wie mit Luft. Und was die jackalianischen Guineen Ihres reichen Landsmanns
betrifft, machen Sie sich keine Sorgen, mir wird schon etwas einfallen, womit ich sein Silber später verschwenden kann.«
    Gabriel McCabe bewegte seinen massigen Körper, der durch den Tauchanzug noch riesenhafter erschien, zur Außenschleuse des Geschützturms. »Wir werden in diesen Anzügen nicht in der Lage sein, ihren Speeren auszuweichen.«
    »Ihr zwei kümmert euch um das Ruder dieses Unterseegefährts«, sagte Eisenflanke. »Ich werde mich mit euren gepanzerten Säugetierverwandten beschäftigen, wenn sie Jagd auf uns machen.«
    Erstickende grüne Wolken dämpften das leise Plätschern, mit dem das Wasser gegen den Bug der Sprite schlug, ebenso wie die Gewehrschüsse, die vom Handelsposten herüberhallten. Wenn die Hölle, von der die zirklistischen Vikare behaupteten, dass es sie nicht gab, doch existierte, dann hätte sie vermutlich genau so ausgesehen. Amelias bleigefütterte Schuhe schepperten gegen den Rumpf, während ungerichtete Schüsse von der Garnison ins Wasser klatschten. Sie konnte Eisenflankes Füße hinter sich über das Deck poltern hören, während der Dampfmann das gefährlichere Ende seines riesigen Donnerechsengewehrs auf den leeren Nebel richtete.
    Tote Craynarbier trieben im Wasser und zuckten gelegentlich, wenn sich Geschöpfe, die noch im Wasser überlebt hatten, an ihren Panzern zu schaffen machten. Amelia konnte ganz leise das Kriegsgeheul der wilden Craynarbier hören, ein pfeifendes Geräusch, dem
das Krachen folgte, mit dem sie ihre Speere gegen ihr Exoskelett schlugen. Hastig

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