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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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über den heute Morgen auf Ihr Land verübten Anschlag ausdrücken.«
    Mit den Händen in den Hüften stand Hayes da und suchte in den Augen des Botschafters nach einem Anzeichen von Unaufrichtigkeit. »Exzellenz, meine Zeit ist knapp bemessen, daher werde ich nicht lange um den heißen Brei herumreden. Ich erwarte, dass Ihr Land seine Streitkräfte unverzüglich aus Hebron abzieht.«
    Erstarrt stand Eitan da. Ohne ihn auch nur zum Sitzen aufzufordern, hatte man ihm ein Ultimatum gestellt, von dem er wusste, dass seine Regierung es unter keinen Umständen befolgen würde. Er leckte sich die Lippen und versuchte, seine Antwort möglichst unverbindlich zu formulieren. »Mr. President, ich bin gern bereit, Ihren Wunsch weiterzuleiten, kann aber selbstverständlich keinerlei Zusicherungen machen.«
    »Erstens ist das kein Wunsch«, sagte Hayes kurz angebunden, »sondern eine Forderung. Zweitens erwarte ich, dass Premierminister Goldberg den bevorstehenden Rückzug unverzüglich im Fernsehen ankündigt.«
    Eitan wand sich innerlich. »Aber Mr. President, ich kann ein solches Ersuchen nicht ohne…«
    Mit erhobener Hand bedeutete ihm der Präsident, dass er nicht weiterzusprechen brauche. »Ich weiß… Sie wollen die Zusicherung einer Gegenleistung. Schön, hier ist sie: Sobald Ihr Premier den Abzug bekannt gibt, werden wir dafür sorgen, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Abstimmung bis morgen vertagt.«
    Der Botschafter spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Mit diesem mageren Ergebnis konnte er unmöglich vor seinen Regierungschef treten. Er kannte seine Aufgabe, und wenn man ihn auch überrumpelt hatte, so gab er nicht ohne weiteres klein bei. »Mr. President, einer solchen Forderung wird Premierminister Goldberg nie zustimmen, es sei denn, Sie verknüpften sie mit der Zusage, dass Sie gegen die französische Resolution Ihr Veto einlegen werden.«
    Der Präsident schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    »Sollten die Truppen nicht umgehend abgezogen werden, werden wir nicht den geringsten Versuch unternehmen, die Abstimmung hinauszuzögern, sondern die Resolution der Franzosen ganz im Gegenteil unterstützen.«
    Eitan fiel nichts anderes ein, als den Kopf zu schütteln.
    »Ich fürchte, dass ich etwas Handfesteres brauche… irgendeine Zusicherung.«
    Was ihm der Präsident anbot, war das Gegenteil dessen, was er erwartet hatte. »Gut, ich gebe Ihnen etwas in die Hand. Sagen Sie Ihrem Premierminister, dass ich weiß, was in Hebron wirklich geschehen ist. Wenn er nicht möchte, dass sein Kabinett auseinander fällt, sollte er den sofortigen Abzug verkünden.« Er wandte sich nach links. »Mr. Rapp, führen Sie bitte den Botschafter in den Roosevelt Room. Dort ist alles für seinen Anruf bei Premierminister Goldberg vorbereitet.«
    »Ich würde dazu gern in die Botschaft zurückkehren, Sir.«
    »Ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, aber uns bleibt nicht mehr viel Zeit«, erwiderte der Präsident gereizt. »Sofern es Ihr Wunsch ist, dass ich die Abstimmung über die Gründung eines Palästinenserstaats hinauszögere, schlage ich vor, dass Sie Ihren Premierminister schleunigst anrufen.«
    Rapp wies mit einem Arm auf die Tür. Es war klar, was das zu bedeuten hatte. Der Präsident hatte gesprochen; mehr gab es nicht zu sagen. Seufzend nickte der Botschafter und gab zögernd nach. Als ihn Rapp in den Korridor hinausgeleitete, war unübersehbar, wie unbehaglich sich der Israeli fühlte.

72
    Der Präsident zögerte, dem nächsten Teil von Kennedys und Rapps Plan zuzustimmen. Sollten die Medien Wind von der Sache bekommen, würde man ihn in der Luft zerreißen. Die Regierungschefs aller Länder würden ihn schmähen, und buchstäblich jedes Mitglied seiner eigenen Regierung würde ihm Vorhaltungen machen. Doch so, wie ihm Rapp die Dinge geschildert hatte, gab es keine andere Möglichkeit.
    Kennedy und der Präsident befanden sich erneut im Lageraum. Sie waren allein. Während sie wartete, dass er ihre Frage beantwortete, legte sie sich den Telefonhörer auf die Schulter.
    Sie merkte, dass er darüber nachdachte, ob es klug war, sich mit dem Vorhaben einverstanden zu erklären.
    »Sir, das wird Ihnen nicht schaden. Der Einfall stammt von mir, ich habe den Auftrag erteilt. Mitch hat bereits Möglichkeiten festgelegt, wie man das Ganze glaubwürdig gestalten kann. Wir haben jemanden an Ort und Stelle, und nach allem, was heute Morgen geschehen ist, wird uns niemand vorwerfen können, übervorsichtig

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