Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
der Presseerklärung. Die Männer des Einsatzkommandos haben ihr Leben bei einem gemeinsamen Manöver mit den philippinischen Streitkräften verloren.« Sie sah General Flood an. »So etwas passiert doch ständig, nicht wahr?«
    Bevor der General antworten konnte, sagte der Präsident: »Der Botschafter der Philippinen hat heute Morgen bereits zweimal angerufen, und ich versichere Ihnen, dass er mit mir nicht über das Wetter plaudern wollte.«
    Jones tat den Einwand mit einer Handbewegung ab.
    »Die Filipinos sind auf unsere Hilfe angewiesen, um ihre Wirtschaft in Gang zu halten. Wenn wir denen noch ein bisschen mehr Geld in den Rachen stopfen, verhalten sie sich friedlich.«
    Kennedy schüttelte bedächtig den Kopf. »Zu viele wissen von der Sache, Sir. Es gibt keine Möglichkeit, sie geheim zu halten.«
    Hayes hatte sich zurückgelehnt und tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger an die Oberlippe.
    Bevor er etwas sagen konnte, mischte sich Jones erneut ein. »Geben Sie mir eine Woche. Mehr brauche ich nicht. Eine einzige Woche, dann ist die Presse hinter etwas anderem her, das verspreche ich Ihnen.«
    Präsident Hayes fixierte den Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs. »General, Sie sind heute Morgen ungewöhnlich schweigsam. Möchten Sie etwas dazu sagen?« General Flood war eine eindrucksvolle Gestalt, zumal in Uniform. Mit seinen knapp eins neunzig und gut hundertdreißig Kilo Gewicht sah er eher aus wie ein ehemaliger Footballspieler als wie jemand, dem es nach wie vor Freude macht, einige Male im Jahr mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen. Seinen Zügen war abzulesen, dass er sich bemühte, seine Worte sorgfältig zu wählen. Den Blick auf das Gesicht des Präsidenten gerichtet, sagte er schließlich: »Sir, ich bin in jeder Hinsicht anderer Meinung als Miss Jones. Ich möchte das nachdrücklich betonen.«
    Der Präsident sah Flood an. Aus dem Augenwinkel erkannte er, dass sich seine Büroleiterin allmählich unbehaglich zu fühlen schien. Ohne darauf zu achten, forderte er ihn auf: »Bitte erläutern Sie Ihren Standpunkt näher.«
    »Wir haben erklärt, dass wir im Krieg gegen den Terrorismus stehen. Für zwei Tatbestände besitzen wir Beweise: Erstens nimmt ein General der philippinischen Streitkräfte von einer terroristischen Organisation, die eine amerikanische Familie entführt hat, Bestechungsgelder an, und zweitens hat ein Beamter unseres Außenministeriums, dem man unmissverständlich gesagt hatte, das Unternehmen zu deren Befreiung müsse geheim bleiben, aus eigener Machtvollkommenheit mit einem anderen Beamten eben dieses Ministeriums darüber gesprochen. Mithin haben beide Beamten eindeutig gegen Bundesgesetze verstoßen. Überdies hat einer unserer Botschafter dem Regierungsoberhaupt eines fremden Landes mitgeteilt, dass Einsatzkräfte der Vereinigten Staaten eine verdeckte Operation auf dessen Boden durchführen wollten. Wohl kein vernünftiger Mensch würde die Schlussfolgerung in Zweifel ziehen, dass dieses Verhalten zum Tod zweier SEALs unserer Marine geführt hat. Sie haben es selbst gesagt, Mr. President, wir stehen im Krieg, und deshalb wiegt ein Versagen wie das des Botschafters und der Ministerialdirektorin besonders schwer. In meinen Augen sind beide Landesverräter. Sie dürfen keinesfalls straflos davonkommen.«
    »Letzterem pflichte ich bei«, sagte Jones rasch, bevor ein anderer den Mund auftun konnte. »Mein Vorschlag wäre, beide auf die unbeliebtesten Posten abzuschieben, die es gibt. Außerdem sollten wir ihnen nicht nur das Gehalt kürzen, sondern auch verlangen, dass sie den Familien der beiden toten Soldaten eine Entschädigung zahlen. Ich denke…«
    »Es waren keine Soldaten, sondern Angehörige der Marine«, verbesserte sie der General. Er sah wieder den Präsidenten an und fügte hinzu: »Ich teile Mitchs Standpunkt. Wenn es nach mir ginge, würde ich die beiden standrechtlich erschießen lassen, aber mir ist klar, dass das in unserer Welt nicht möglich ist. Allerdings bin ich der Ansicht, dass sie eine empfindliche Haftstrafe verdient haben und öffentlich gedemütigt werden müssen. Man muss an ihnen ein Exempel statuieren.«
    Verzweifelt bemüht, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben, warf sich Jones erneut in die Bresche. »General, ich will nicht sagen, dass ich Ihre Meinung nicht teile, dennoch müssen Sie auch bedenken, welch unermesslichen Schaden dieser Skandal der gegenwärtigen Regierung zufügen wird.«
    »Mit allem Respekt, Miss

Weitere Kostenlose Bücher