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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Zielscheiben angekommen, hielt er inne und betrachtete die Löcher, die in der Brust jeder der Silhouetten klafften. Mit der Waffe erkennbar zufrieden, wandte er sich um und sagte: »Die ist genau richtig.«
    Jackson, der ihm aufmerksam zugesehen hatte, sagte mit einem Lächeln: »Nicht schlecht.«
    Rapp grinste breit. »Kein Kunststück – die haben ja auch stillgehalten.«
    Als er der Brücke entgegenstrebte, schloss sich ihm Jackson an und fragte: »Wollen Sie mir sagen, was Sie vorhaben?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es kommt mir irgendwie so vor, als wollten Sie sich bei der Operation nicht mit der Rolle des Zuschauers begnügen.«
    Rapp ging weiter auf die Brücke zu. Er hatte den ganzen Vormittag damit zugebracht, das Unternehmen bis in die letzten Einzelheiten zu planen. Jetzt war es Nachmittag, und die Dinge nahmen Gestalt an. Coleman hatte bestätigt, dass sich die Andersens in einem der Armeezelte befanden, beide SEAL-Gruppen hielten sich bereit, und inzwischen stand auch fest, wann und wo sie abgesetzt werden sollten. Unterstützungskräfte standen zur Verfügung, um gegebenenfalls einzugreifen, und alles war für den Abtransport der Geretteten und der SEALs vorbereitet. Jetzt brauchten sie lediglich den Einbruch der Dunkelheit abzuwarten.
    Wenn Rapp sich selbst gegenüber ehrlich war, musste er zugeben, dass es ihn zum Ort des Geschehens zog wie einen Chirurgen in den Operationssaal. Man brauchte ihn dort nicht; Coleman mit seinen Männern gehörte wie auch Jackson mit seinen SEALs zu den Besten auf der Welt. Aber wie gut auch immer sie sein mochten, Rapp wusste, dass er besser war, und Coleman hätte das als Erster zugegeben.
    Nie würde er es sich verzeihen, wenn sich herausstellen sollte, dass er nicht alles in seiner Macht Stehende getan hatte, um diese Menschen zu retten. Zwar würde Anna seine Handlungsweise nie und nimmer verstehen, aber sie brauchte ja nichts davon zu erfahren. Das Bewusstsein, dass er sich am anderen Ende der Welt befand, erleichterte ihm die Entscheidung.
    »Ja«, sagte Rapp. »Ich mache mit.« Eine Besorgnis war bei den Vorbesprechungen immer wieder aufgetaucht: Die Leute der Abu Sayyaf, in deren Gewalt sich die Andersons befanden, schienen nicht die einzige Guerillaeinheit auf der Insel zu sein. Ihre Bewaffnung ließ nicht darauf schließen, dass sie einige Nächte zuvor die SEALs in eine Falle gelockt hatten. Dieser Gedanke machte Jackson Sorgen, da er seine Leute sicher an Land bringen wollte. Wie jeder Truppführer wollte er auf keinen Fall, dass sie in einen Hinterhalt gerieten.
    Die nächstliegende Lösung bestand darin, sie mit einem Hubschrauber weiter im Landesinneren abzusetzen. Diese Möglichkeit schloss Rapp aber umgehend aus. Weder Jackson noch Forester kannten den wahren Grund für die Anwesenheit des Trupps auf der Insel. Beide nahmen an, dass die Leute die Aufgabe hatten, die Andersons aufzuspüren.
    Wenn sie wie Rapp die ganze Geschichte kannten, würden sie vermutlich zur selben Schlussfolgerung gelangen wie er, nämlich dass der nächtliche Lärm des Hubschraubers die Bewacher dazu veranlasst hatte, die Geiseln an einen anderen Ort zu bringen. Falls die Abu - Sayyaf-Leute das wiederholten, müsste man die Rettung verschieben, bis ein neuer Plan ausgearbeitet war.
    Coleman bot an, einen seiner Männer die fünf Kilometer zum Strand zu schicken, damit dieser das Gelände vor der Landung erkundete, aber auch das schloss Rapp sogleich aus. Er wollte, dass sich die vor Ort befindliche Gruppe ausschließlich auf die Entführer konzentrierte. Sollten diese beschließen, erneut weiterzuziehen, würde jeder Mann gebraucht, um den Kontakt zu ihnen nicht abreißen zu lassen. Ganz davon abgesehen, bestand die – allerdings geringe – Möglichkeit, dass die Guerillakrieger sie entdeckten. In diesem Fall könnte das Fehlen auch nur eines einzigen Mannes den Unterschied zwischen Überleben und Untergang der ganzen Gruppe bedeuten.
    Es gab eine Lösung, die sich Rapps Ansicht nach gefahrlos und ohne Schwierigkeiten durchführen ließ. Er hatte sie schon seit mehreren Stunden erwogen und kam zu dem Ergebnis, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, sie bekannt zu machen. Mit einem Blick auf Jackson fragte er: »Wie groß sind Sie?«
    Jackson sah ein wenig erstaunt drein. »Knapp eins achtzig. Warum?«
    Rapp musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Siebenundsiebzig Kilo?«
    »Achtundsiebzig.«
    »Gut.« Er schlug ihm auf den Rücken. »Es würde Ihnen doch nichts

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