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Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Titel: Das Komplott der Senatoren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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Platz.
     
    »Luke, schön, dass Sie sich wieder einmal um mich kümmern«, lächelte sie a n züglich. Er sagte nichts, machte sich mit hochrotem Kopf an die Arbeit. Einmal im Monat überprüfte er Schreibtische, Computer und Telefone, stellte so sicher, dass keine unerwünschten Zusatzgeräte oder Verbindungen installiert waren, welche die Sicherheit der diskreten Ka n zlei gefährdet hätten.
     
    »Heilige Scheiße!«, rief er plötzlich unter dem Schreibtisch. Das ganze Büro erstarrte. Noch niemals hatte jemand ein lautes Wort von ihm gehört, schon gar keinen deftigen Fluch. Er kroch hervor, mit den Kopfhörern auf den Ohren, schwenkte das kleine Gerät mit der A n tenne auf der Tischplatte hin und her, bis er seine Hand über dem Telefon anhielt. Ein zweiter Fluch entfuhr ihm, diesmal leiser, aber trotzdem gut ve r ständlich.
     
    »Was ist los?«, fragte Marion verwundert, als er die Kopfhörer abnahm, aber statt zu an t worten schraubte er wie der Blitz den Boden ihres Telefons ab. Mit dem Schraubenzieher, der aus dem Nichts in seiner Faust aufgetaucht war, zeigte er wor t los auf das Gewirr von Platinen und Drähten. »Ein Telefonapparat?«, bemerkte sie etwas verloren. Die Spitze seines Werkzeugs zeigte jetzt auf einen winzigen, grauen Zylinder.
     
    »Wanze«, sagte er mit einem betretenen Gesicht, als hätte sie ihn geschlagen.
     
    »Was sagen Sie da?«, rief Peter aufgeregt vom Eingang her, der das böse Wort im Vorbeig e hen aufschnappte. Diesmal erbleichte Luke. Er antwortete mit zittriger Stimme:
     
    »Sorry, Sir. In diesem Telefon steckt eine Wanze. Wir sollten ...« Weiter kam er nicht. Der Seniorpartner reagierte sofort höchst professionell.
     
    »Alle sofort raus!«, rief er laut genug, dass es auch die Empfangsdame hören musste. A n wälte und Praktikantinnen brachen ihre Telefongespräche erschrocken ab, ließen alles stehen und liegen und versammelten sich konsterniert im Korridor.
     
    Marion hörte noch, wie er Luke zuflüsterte: »Ich will wissen, wer uns abhört, ve r standen?«, dann folgte auch sie den anderen und verließ das Büro.
     
    Ihr Telefon wurde abgehört, großer Gott. Jetzt wunderte sie sich nicht mehr, dass Al Capone mit seinem Komplizen im Buchladen der Glickmans nach Drakes Brief g e sucht hatte. Sie berichtete Peter von ihrem Verdacht und sprach damit nur aus, was er offenbar auch ve r mutete, denn er kannte die brisanten Details des Falls mittlerweile genauso gut wie sie.
     
    »Das verdammte Ungeziefer befindet sich also seit mindestens zwei Wochen in u n seren Büros«, schimpfte er. »Da hat uns jemand ganz schön ausgezogen, was?«
     
    »Ich habe eine Scheißangst, Peter. Die haben es auf mich abgesehen und schrecken vor nichts zurück.«
     
    Er nickte nachdenklich. »Und sie haben die Mittel dazu. Wir sollten diese Sache sehr ernst nehmen. Ihr müsst den Fall so schnell wie möglich zu Ende bringen. Sobald das Komplott aufgedeckt ist, bist du außer Gefahr. Aber bis es soweit ist, möchte ich, dass du nicht mehr in deine Wohnung zurückkehrst.«
     
    »Bist du verrückt?«, brauste sie auf, bereute es jedoch sogleich, denn auch sie hatte längst daran gedacht. Was, wenn dieser Al Capone oder sonst ein Killerkommando plötzlich in ihrer Wohnung auftauchte? Sie bekam Gänsehaut bei diesem Gedanken. »Entschuldige, du hast ja recht, aber wie stellst du dir das vor? Ein Hotelzimmer ist kaum sicherer.«
     
    »Du ziehst zu mir.« Keine Frage, eine einfache Feststellung. Sein Tonfall ließ keine Diskussion zu. »Mein Haus wird dauernd überwacht. Es ist so sicher wie eine Fe s tung, und du wohnst nicht allein.« Bevor sie widersprechen konnte, kam Luke in B e gleitung zweier Ko l legen vom Sicherheitsdienst auf sie zu.
     
    »Sir, wir haben alles abgesucht. Es gab Wanzen in den Telefonen von Miss Legrand und am Empfang. Sie sind ausgeschaltet.« Peter warf Marion einen vielsagenden Blick zu und fragte:
     
    »Keine anderen Mikrofone, Abhörgeräte oder sonst was? Was ist mit den Co m putern?«
     
    »Alles sauber, Sir.« Luke wirkte erstaunlich selbstsicher, solange sich die Unterha l tung auf sein Spezialgebiet beschränkte. »Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: wir haben Glück gehabt.«
     
    »Wie das?«
     
    »Die Bugs wurden nur bei Anrufen aktiviert, also, abgehende und ankommende, meine ich. Sie konnten keine anderen Gespräche aufzeichnen.«
     
    »Glück nennen Sie das? Ihren Humor möchte ich haben«, schnauzte Peter. Marion griff ein, bevor

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