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Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Titel: Das Komplott der Senatoren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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jetzt?«, fragte er ungeduldig.
     
    »Keine Ahnung. Die Adresse der Fabrik ist nicht auf der Karte zu finden, wie Sie wissen. Ich schlage vor, wir fragen an der nächsten Tankstelle.«
     
    »Sie schlägt vor«, grinste er sarkastisch.
     
    »Machen Sie sich lustig über mich?«
     
    »Nie im Leben.« Der zufriedene Ausdruck blieb in seinem Gesicht. Ein kleiner Sieg, endlich hatte er sie ein wenig aus der Reserve gelockt.
     
    Der Junge an der Tankstelle hatte noch nie etwas von einem Saddler’s Creek in Fou n tain Hills gehört, aber vielleicht war er überhaupt noch nicht über seinen Wohnblock hinausg e kommen, wie Lee vermutete.
     
    »Kennen Sie vielleicht eine Firma AZ Technologies in der Nähe?«, bohrte er weiter. Der junge Mann überlegte kurz, schüttelte dann den Kopf. »Autos, Lastwagen mit der Aufschrift AZ Tech oder AZT oder ähnlich?«
     
    »Nein, Sir, nie gesehen.«
     
    Lee warf seiner Begleiterin einen ratlosen Blick zu, worauf sie zum Laden deutete, wo eine ältere Frau an der Kasse saß. Sie ließen den Wagen stehen und gingen hinein.
     
    »Saddler’s Creek – ja, da klingelt was«, sagte die Kassiererin und begann zu lachen. Die Adresse gibt’s nicht wirklich. Saddler’s Creek ist ein Übername.« Wieder k i cherte sie. »Früher nannte man ein kleines, abgeschiedenes Tal am Nordrand der Stadt so, weil es dort ein Puff gab.«
     
    »Ein Puff«, wiederholte Marion überrascht. Lee grinste und übersetzte:
     
    »Ein Bordell.«
     
    »Ich weiß was ein Puff ist!«, fuhr sie ihn an.
     
    »Klar.« Er breitete die Karte vor der Frau aus und fragte: »Können Sie uns diesen Ort genau zeigen?« Sie setzte die Lesebrille auf, studierte die Karte eingehend, bevor sie mit dem Fi n ger auf eine Stelle südlich des Indianerreservats zeigte.
     
    »Hier muss es sein. Ich war ein wenig verwirrt, weil zwei große Häuser da stehen. Wird wohl Ihre Firma sein.« Lees Miene hellte sich auf.
     
    »Vielen Dank, Sie haben uns sehr geholfen.«
     
    Marion wartete schon ungeduldig im Wagen. »So weltfremd wie Sie glauben bin ich gar nicht«, knurrte sie gekränkt, als er den Motor startete. Er drehte den Zün d schlüssel zurück und schaute sie verwundert an.
     
    »Tut mir leid. Ich wollte Sie nicht beleidigen. Mein Zynismus macht sich manchmal selbständig, hab ich wohl geerbt.«
     
    Sie zuckte nur die Achseln. Er fuhr los.
     
    Kaum befanden sie sich auf der Hauptstrasse nach Norden, sagte er leise, wie zu sich selbst: »Ich glaube, Sie sind alles andere als weltfremd.«
     
    »Was soll das jetzt wieder heißen?«
     
    Er beschloss, den Mund zu halten. Schweigend fuhren sie zur Stadt hinaus. Sie fa n den nirgends einen Hinweis auf AZ Technologies. Auch die Abzweigung nach Sa d dler’s Creek war durch keine Tafel gekennzeichnet, nur ein schmales Sträßchen führte den Hügel hinauf.
     
    »Warum gibt’s hier keine Lastwagen von dieser Firma?«, murmelte Marion nac h denklich. »Ziemlich ungewöhnlich.«
     
    »Ja, und ziemlich einsam. Weit und breit kein anderes Fahrzeug..« Lee wunderte sich immer mehr über die rätselhafte und fürstlich entlohnte Beratertätigkeit seines Vaters. Nach fünf Minuten lag tatsächlich ein kleines Tal vor ihnen. Wie auf der Karte ve r zeichnet, standen zwei Häuser gleich Flugzeughangars auf der Ebene zwischen dem staubigen Grün der Hügel. Als sie näherkamen, bestätigte sich der erste Eindruck. Die Gebäude waren fensterlose, graue Wellblechhallen, immerhin mit unübersehbaren, weißen Lettern beschriftet: AZ Technologies Inc. Vor den Hallen befand sich ein Parkplatz, auf dem Lee vierundzwanzig Autos zählte, und das Ganze umschloss ein drei oder vier Meter hoher Stacheldrahtzaun.
     
    »Fehlt nur noch der Wachtturm«, spottete Marion. Die Anlage machte in der Tat den Ei n druck eines Gefängnisses. Ein massives Stahlgitter versperrte die Zufahrt. Lee parkte mitten auf der Strasse vor dem Tor, und sie stiegen aus. Unmittelbar hinter dem Zaun stand eine Art Wachhäuschen, aber nichts regte sich, als sie sich näherten.
     
    »Hallo, jemand da?«, rief Lee so laut, dass seine Begleiterin unwillkürlich zusa m menzuckte. Alles blieb ruhig.
     
    »Wenn die Autos auf dem Parkplatz nicht wären, würde ich sagen, die AZ Technol o gies sind eine leere Filmkulisse«, bemerkte sie, ihr Gesicht ein einziges Fragezeichen. Ebenso verwirrt ging er zum Wagen zurück und drückte lange genug auf die Hupe, um jeden Siebenschläfer zu wecken. Diesmal ließ die Antwort nicht auf sich

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