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Das Komplott (German Edition)

Das Komplott (German Edition)

Titel: Das Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Baldwin ohne Kreditkarten, iPhone und Pass auskam und nirgends festgenommen wurde, konnte er lange im Untergrund leben. Vom Rucker-Clan hatten sie nichts mehr gehört, und Westlake konnte es immer noch nicht fassen, dass es den Drogenhändlern von Washington aus gelungen war, Baldwin in der Nähe von Jacksonville aufzuspüren. FBI und Marshals Service hatten interne Ermittlungen eingeleitet, bisher allerdings ohne Erfolg.
    Westlake legte die Aktennotiz auf einen Papierstapel und trank seinen Kaffee aus.
    Ich finde Beebe Security in einem Bürogebäude unweit meines Motels. In den Gelben Seiten prahlt die Firma mit zwanzigjähriger Erfahrung, einer früheren Tätigkeit bei der Polizei, modernster Technologie und so weiter. Fast alle Detekteien werben mit ähnlichen Aussagen, und als ich mein Auto abstelle, weiß ich nicht mehr, warum ich mich für Beebe entschieden habe. Vielleicht ist es der Name. Wenn mir der Laden nicht gefällt, gehe ich zum nächsten auf meiner Liste.
    Hätte ich Frank Beebe auf der Straße gesehen, hätte ich ihn sofort als Privatdetektiv identifiziert. Er ist fünfzig, hat einen breiten Brustkorb und einen Bauch, der die Knöpfe seines Hemds zu sprengen droht. Ergänzt wird das Ganze durch Polyesterhose, spitze Cowboystiefel, volles graues Haar, den obligatorischen Schnurrbart und den provozierenden Gang eines Mannes, der bewaffnet ist und sich vor nichts fürchtet.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Baldwin?«, sagt er, nachdem er die Tür seines engen Büros geschlossen hat.
    »Ich muss jemanden finden.«
    »Um was für ein Verfahren geht es?« Er lässt sich in seinen überdimensionalen Chefsessel plumpsen.
    »Eigentlich ist es gar kein Verfahren. Ich muss nur jemanden finden.«
    »Und was haben Sie vor, wenn Sie diesen Jemand gefunden haben?«
    »Ich will nur mit ihm reden. Das ist alles. Er ist kein Ehemann auf Abwegen und auch kein säumiger Schuldner. Ich will weder Geld noch Rache noch sonst etwas Böses. Ich muss diesen Mann nur treffen und mehr über ihn in Erfahrung bringen.«
    »In Ordnung.« Beebe nimmt die Kappe von seinem Stift, um sich Notizen zu machen. »Erzählen Sie mir von ihm.«
    »Er heißt Nathan Cooley. Ich denke, er wird Nat genannt. Er ist dreißig Jahre alt und ledig, glaube ich. Er kommt aus einem kleinen Ort namens Willow Gap.«
    »Ich bin schon mal durch Willow Gap gefahren.«
    »Mein Informationsstand ist, dass seine Mutter noch dort lebt, aber ich weiß nicht genau, wo Cooley jetzt ist. Vor ein paar Jahren wurde er mit Meth erwischt …«
    »Überrascht mich nicht.«
    »Und saß ein paar Jahre in einem Bundesgefängnis. Sein älterer Bruder wurde bei einer Schießerei mit der Polizei getötet.«
    Beebe kritzelt vor sich hin. »Und woher kennen Sie diesen Typen?«
    »Sagen wir, wir haben eine gemeinsame Vergangenheit.«
    »In Ordnung.« Er weiß, wann es sich lohnt, Fragen zu stellen, und wann nicht. »Und was soll ich machen?«
    »Hören Sie, Mr. Beebe …«
    »Frank.«
    »Also, Frank, ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Willow Gap viele Schwarze gibt. Außerdem komme ich aus Miami und fahre ein kleines Auto einer ausländischen Marke, das in Florida zugelassen ist. Wenn ich dort auftauche und anfange, herumzuschnüffeln und Fragen zu stellen, komme ich wahrscheinlich nicht weit.«
    »Vermutlich werden Sie abgeknallt.«
    »Das würde ich gern vermeiden. Ich gehe davon aus, dass Sie diesen Job für mich erledigen können, ohne Verdacht zu erregen. Ich brauche nur seine Adresse und Telefonnummer, wenn möglich. Alles andere wäre ein Bonus.«
    »Haben Sie es schon mit dem Telefonbuch versucht?«
    »Ja. Es gibt mehrere Cooleys in der Gegend von Willow Gap. Allerdings keinen Nathan. Ich glaube nicht, dass es was bringt, wenn ich die aus heiterem Himmel mit einem Anruf erfreue.«
    »Verstehe. Sonst noch etwas?«
    »Das ist alles. Ziemlich einfach.«
    »Okay. Ich berechne hundert Dollar die Stunde plus Spesen. Ich fahre heute Nachmittag nach Willow Gap. Das ist etwa eine Stunde von hier entfernt, mitten in der Pampa.«
    »Das habe ich auch gehört.«
    Der erste Entwurf meines Briefs lautet so:
    Sehr geehrter Mr. Cooley,
    mein Name ist Reed Baldwin, und ich bin Dokumentarfilmer aus Miami. Gemeinsam mit zwei Partnern besitze ich eine Produktionsfirma namens Skelter Films. Wir haben uns auf Dokumentarfilme spezialisiert, die sich mit Machtmissbrauch durch den Staat befassen.
    Bei meinem aktuellen Projekt geht es um eine Reihe kaltblütiger Morde, die von Beamten der

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