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Das Kopernikus-Syndrom

Das Kopernikus-Syndrom

Titel: Das Kopernikus-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henri Loevenbruck
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der Louvre-Pyramide durch François Mitterrand.
    30. März: Tod von Edgar Faure.
    18. April: Tod von Pierre Desproges.
    24. April: Erster Wahlgang der Präsidentschaftswahlen, die PCF verliert, Stimmengewinne der FN .
    Mai: der Historiker Raul Hilberg veröffentlicht die umfassende Bilanz über den Völkermord an den Juden.
    4. Mai: Befreiung der drei französischen Geiseln, die im Libanon entführt wurden. Es handelt sich um Marcel Carton , Marcel Fontaine und Jean-Paul Kauffmann.
    5. Mai: Drama von Ouvéa . Einige Tage zuvor waren in Fayaoué 24 Polizisten von kanakischen Freiheitskämpfern als Geiseln genommen worden. Vier fanden den Tod. Beginn der Krise in Neukaledonien. Am 5. Mai endet die Geiselnahme in einem Blutbad. Jacques Chirac erteilt den französischen Ordnungskräften den Befehl zum Angriff. Alle 19 Geiselnehmer werden getötet, einige sogar, nachdem sie sich ergeben haben. Auch zwei Militärangehörige fanden bei der Aktion den Tod.
    8. Mai: Zweiter Wahlgang. François Mitterrand wird mit 54 Prozent wiedergewählt (Jacques Chirac bekommt 46 Prozent der Stimmen).
    26. Juni: Abkommen von Matignon über die Zukunft Neukaledoniens.
    30. Juni: Erzbischof Monseigneur Lefèvre wird von der katholischen Kirche exkommuniziert.
    6. Juli: Katastrophe auf der Bohrinsel Piper Alpha in der Nordsee, 167 Tote.
    3. Oktober: Überschwemmungen in Nîmes, 10 Tote.
    30. November: Inkrafttreten des Gesetzes über die Arbeitslosenhilfe, das 570.000 sozial schwachen Familien in Frankreich ein Einkommen sichert.
    Ich habe lange nachgedacht. Ich glaube, das einzige Ereignis, zu dem ich vielleicht eine Beziehung habe, ist der Tod von Pierre Desproges.
46.
    Ich lief immer noch vor dem Sofa auf und ab, wütend bei dem Gedanken, dass mich Doktor Guillaume mehr als zehn Jahre lang hintergangen und für einen Schwachkopf gehalten hatte, als die Eingangstür geräuschvoll geöffnet wurde. Ich zuckte zusammen. Was, wenn es Agnès' Mann war? Wie konnte ich ihm meine Anwesenheit erklären? Aber nein. Agnès hatte mir gesagt, er sei für immer gegangen.
    Ich beugte mich vor, um etwas zu sehen. Ja, sie war es, mit ihren zarten Armen, ihren auf ansprechende Art strengen Gesichtszügen, ihrem Jungenhaarschnitt. Agnès. Sie war schöner als in meiner Erinnerung. Und ihre Schönheit hatte fast etwas Beruhigendes für mich.
    »Guten Tag, Vigo.«
    »Gu… Guten Tag«, stammelte ich.
    Sie hängte ihren Anorak an die Garderobe und kam zu mir ins Wohnzimmer. Sie trug eine blaue Bluse aus glänzendem Stoff. Die obersten Knöpfe standen offen, enthüllten ihre bronzene Haut. Die anmutige Linie ihres Schlüsselbeins verlieh ihr eine reizvolle Zartheit. Sie sprühte vor Leben und Energie. Sie war wie ein Wirbelwind, der in die Wohnung gefegt kam.
    »Und? Was ist mit Ihnen los?«, erkundigte sie sich, als sie meinen besorgten Blick bemerkte. »Sagen Sie mir, dass Sie keinen erneuten Anfall haben.«
    Ich deutete auf mein Handy, das ich auf den Couchtisch gelegt und liegengelassen hatte, als ob ich es nie wieder anfassen wollte.
    »Ich habe gerade mit Doktor Guillaume telefoniert.«
    »Doktor Guillaume?«
    »Mein Psychiater. Dieser Halunke von Psychiater. Von dem ich glaubte, er wäre bei dem Attentat umgekommen.«
    »Und?«
    »Und? Er hat mit mir geredet, als ob alles ganz normal wäre. Er hat so getan, als wäre gar nichts geschehen. Aber die Praxis Mater, in der ich ihn aufgesucht habe, existiert gar nicht. Und er, dieser verdammte Kerl, tut so, als wäre das alles völlig normal, als wäre ich der Irre. Und außerdem … und außerdem hat er aus dem Büro meines Chefs angerufen. Können Sie mir sagen, was dieser Pseudopsychiater bei meinem Chef zu suchen hat? Der hatte mich bereits verraten, als er die Kerle in den grauen Trainingsanzügen in die Bluesbar schickte. Ich bin nicht verrückt, Agnès. Ich bin nicht verrückt. Diese Leute versuchen, mich zu manipulieren. Sie haben mir jahrelang etwas verschwiegen. Davon bin ich fest überzeugt. Und jetzt haben sie Angst, dass ich etwas entdecke. Also versuchen sie mich zu fassen. Das Einzige, was Doktor Guillaume wirklich interessiert hat, war die Frage, wo ich bin.«
    »Ich hoffe, Sie haben es ihm nicht gesagt.«
    »Natürlich nicht. Dieser Abschaum!«
    »Vigo, beruhigen Sie sich. Sie haben genau das getan, was Sie tun mussten. Wir kümmern uns darum. Wenn diese Kerle etwas zu verbergen haben und wenn sie zusammengehören, haben sie gerade einen fatalen Fehler gemacht. Denn jetzt wissen wir, wo sie

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