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Das Krähenweib

Das Krähenweib

Titel: Das Krähenweib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Taille.
    Sogleich wallte Panik in ihr auf. Sie dachte daran, dass Mertens ihr zuweilen auf dieselbe Art nahegetreten war. Und was dann gefolgt war.
    »Bitte, Herr, ich muss wieder los«, sagte sie flehend. Annalena spürte, dass er sich näher an sie herandrängte.
    »Diesen Moment hast du Zeit«, sagte Röber bestimmt und schob die Hand von ihren Hüften zu ihrem Hals, den er locker umfasste. Gleichzeitig presste er nun die gesamte Länge seines Körpers von hinten an sie. Annalena keuchte erschrocken auf, als sie sein Glied sogar durch die vielen Lagen Stoff an ihrem Hintern spürte.
    »Was würdest du davon halten, deinem Herrn einen kleinen Gefallen zu tun?«, raunte er in ihren Nacken, und während die Gerte weiter über ihren Busen fuhr, griff er nach ihrer Hand.
    Die Panik nahm Annalena den Atem. Aber nur für einen Moment. Wenn ich Mertens besiegt habe, werde ich auch dich davon abhalten, mich zu schänden.
    Die Angst blieb, aber Annalena war auch entschlossen, nicht kampflos aufzugeben. Fieberhaft überlegte sie, wie sie sich aus der Lage befreien sollte. Kratzen oder beißen? Ein Gegenstand, mit dem sie um sich schlagen konnte, war nicht in der Nähe. Aber vielleicht konnte sie …
    Ihre Gedanken stockten, als sie spürte, was Röber vorhatte. Er führte ihre Hand an seinen Hosenbeutel. Dass er ihr dabei den Arm unnatürlich verdrehte, störte ihn nicht.
    Annalena schrie zunächst vor Schmerz auf, dann vor Ekel und Zorn, als sie sein Gemächt spürte, das sich ihr gierig entgegenstreckte.
    »Na, gefällt dir das?«, keuchte Röber.
    Ich werde dir deinen Schwanz ausreißen, wenn du mich zwingst, drohte sie ihm im Stillen.
    Röber versuchte, sie auf den Tisch zu zwingen. Annalena wehrte sich verbissen, doch im nächsten Moment brachte das Bimmeln der Türglocke ihn von ihr ab. Mit einem verärgerten Knurren ließ er sie los.
    Sein Gast war da!
    Annalena wusste nicht, um wen es sich handelte, aber sie war ihm unendlich dankbar.
    Röber hingegen hatte Mühe, sich wieder zu fassen. »Verschwinde«, raunte er ihr zu, und Annalena lief los, ohne sich noch einmal nach ihm umzusehen. Sie hielt den Kopf gesenkt und achtete nicht darauf, wen sie da beinahe über den Haufen lief.
    »So sieht man sich also wieder«, sagte eine Stimme, und als sie aufblickte, sah sie sich Johann Böttger gegenüber.
    Sosehr sie sich auf ein Wiedersehen mit ihm gefreut hatte, so unangenehm war es ihr jetzt. Noch immer konnte sie Röbers Körper an ihrem Rücken spüren.
    »Guten Tag«, wünschte sie steif.
    »Den wünsche ich Euch ebenfalls, Jungfer Annalena«, entgegnete Böttger artig, denn er wusste, dass Röber in der Nähe war. »Wie haben die Arzneien gewirkt?«
    Annalena blickte sich hastig zur Tür um, doch Röber hatte wahrscheinlich noch immer damit zu tun, seiner Erregung Herr zu werden. Sie trat näher an Johann heran und flüsterte ihm zu: »Bitte erwähnt das nicht gegenüber unserem Herrn. Sagt am besten gar nichts dazu.«
    Johann zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Wie Ihr wünscht. Aber dennoch würde es mich interessieren.«
    »Es hat geholfen«, entgegnete Annalena und legte ihre rechte Hand bittend auf seine. Erst als sie seine Haut berührte, wurde ihr klar, dass sie nicht einen Moment gezögert hatte, ihn anzufassen. »Aber reden wir jetzt nicht mehr davon.«
    Johann nickte, und als sich Schritte näherten, zog Annalena ihre Hand zurück und huschte, nachdem sie ihm noch einen unsicheren Blick zugeworfen hatte, an ihm vorbei.
    Wenige Augenblicke später erschien Röber in der Tür. »Nun, mein Freund, seid Ihr bereit?«, fragte er Böttger. Inzwischen hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    Annalena strebte der Tür zu, die zum Gang in die Küche führte, doch anstatt weiterzugehen, blieb sie stehen und lauschte.
    »Ja, Monsieur Röber, das bin ich«, hörte sie ihn antworten.
    »Nun gut, dann lasst uns aufbrechen. Meine Knechte haben die Pferde schon bereitgestellt.«
    Auf diese Worte folgten schwere Schritte, dann ertönte das Bimmeln der Türglocke, und die beiden Männer verließen das Kontor. Als Annalena hinter dem Türrahmen hervorlugte, konnte sie gerade noch sehen, wie sie davonritten.

    »Nun, junger Mann, es freut mich, dass Ihr Euch weiter der Alchemie widmen wollt«, sagte Röber, nachdem sie die Pferde auf einer Wiese vor den Toren Berlins zum Stehen gebracht hatten.
    An diesem Ort würden ihnen gewiss keine neugierigen Ohren lauschen, weder vom Personal noch von Vorbeikommenden. Lediglich ein Falke

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