Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kreuz des Südens - Exodus aus Europa. Ein Zukunftsroman

Das Kreuz des Südens - Exodus aus Europa. Ein Zukunftsroman

Titel: Das Kreuz des Südens - Exodus aus Europa. Ein Zukunftsroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Scharf
Vom Netzwerk:
einen brillanten Auftritt, wie wir hernach erfuhren – und es nagt an meiner Frau und mir, daß wir nicht hatten dort sein können, um sie zu beschützen und ihrer Kunst jene Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient hätte. Stattdessen war ich damit beschäftigt, einen Brand in der Oststadt zu löschen – ganz in der Nähe des Tatortes! Dieses Feuer war von Menschen desselben Schlages und der gleichen Herkunft wie der Bande von Vergewaltigern gelegt worden, daran besteht für mich – und ich bin sicher: auch für euch – kein Zweifel! Die einzige, die mir hierin sicher widersprochen hätte, zumindest vor jenem unglückseligen Tage, war Lucretia-Amalia selbst. Sie war immer gewillt, das Gute in jedem noch so schlechten Menschen zu sehen… Diese unsere Meinungsverschiedenheiten in bezug auf solches Gesindel waren oft Gegenstand hitziger Diskussionen am Frühstückstisch oder beim Abendbrot. Am Ende sollte ich leider Recht behalten. Versteht mich nicht falsch: ich hätte lieber Unrecht gehabt!
    Habt ihr euch, meine lieben Freunde, schon einmal gefragt, wie es euren Kindeskindern in der Bundesrepublik ergehen wird, wo wir jetzt schon dabei sind, eine kleine Minderheit im eigenen Land zu werden? Sicher habt ihr das! Ist das, frage ich euch, überhaupt noch unser Vaterland, in welchem ein Türke Bundeskanzler, eine Nigerianerin Familienministerin und eine Lesbe Außenministerin spielen? Kann das noch unser Vaterland heißen, in dem tagtäglich und allerorten Dinge geschehen, wie sie unserer Tochter widerfahren sind? Meines kann es nicht mehr sein – zumindest nicht, so lange das Rad der Geschichte sich noch in der eingeschlagenen Richtung weiterdreht. Und ich möchte nicht opportunistisch klingen, aber wir können ihm hier nicht mehr in die Speichen fallen, denn dazu fehlt es an jungen, entschlossenen Kräften. Was vorhanden ist an deutscher Jugend, das ist größtenteils verblendet und indoktriniert – unsere Feinde haben ganze Arbeit geleistet… In unseren europäischen Nachbarstaaten ist die Lage kaum besser, vielerorts sogar schlimmer. Allein es gibt ein Land, in dem die Interessen der Weißen noch – oder besser: wieder – an erster Stelle stehen. Dieses Land, meine Freunde, heißt: Neuseeland!“

    Martin Bühler hielt für einige Momente inne, um das Gesagte bei seinen Zuhörern sacken zu lassen und die Wirkung seiner Worte auf den Gesichtern der Trauergemeinde zu studieren. Dann fuhr er fort: „Wir, meine Frau, unser Sohn und ich, haben uns dazu entschlossen, nach Neuseeland auszuwandern, koste es was es wolle. Wir betrachten das Blut als heiliger als den Boden, und wir sind uns bewußt, daß unsere Rasse im Europa, wenn nicht des hiesigen, so doch des darauffolgenden Jahrhunderts, restlos dem Untergang geweiht sein wird, wenn nicht von außen Rettung naht. Sein oder Nichtsein, das wird hier die Frage sein – nein: das ist die Frage schon heute! Diese Hilfe wiederum kann nicht von Kanada oder den Vereinigten Staaten herrühren, die ebenfalls darniederliegen, sondern nur von einem weißen Musterstaat, wie Neuseeland einer werden soll – und verglichen mit anderen westlichen Ländern bereits einer ist! Wer immer sich von euch uns anschließen möchte, den bitte ich, später einfach auf mich zuzukommen. Ich danke euch nochmals ganz herzlich für euer Kommen; es hätte Lucretia viel bedeutet.“
    Nachdem Martin Bühler geendet hatte, packten zwei der anwesenden Jugendlichen, die auch als Sargträger fungiert hatten und zu dem Orchester Lucretia-Amalias gehörten, ihre Geigen aus und spielten eines der Lieblingsstücke des Mädchens von Mozart, während der eichenhölzerne Kasten, der ihren Leib umschloß und vor allzu schneller Auflösung eine Zeitlang bewahren sollte, von anderen in die Grube herabgelassen wurde.

    Jörg Nolte, der bei den letzten Worten des Ehegattens seiner Nichte plötzlich aufgehorcht hatte, kam nun, da die beiden Jungens mit ihrem Stück zu Ende waren, auf diesen zu, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Deine Ansprache traf ins Schwarze, mein Lieber. Sag mal, wißt ihr denn schon, wie ihr nach Neuseeland rüber machen wollt?“ Martin antwortete etwas zögernd und sichtlich verlegen: „Die Entscheidung ist noch so taufrisch, Jörg, kaum einen Tag alt. Ich muß ehrlich zugeben, daß der Plan noch keine rechten Konturen angenommen hat.“

    „Das dachte ich mir schon. Du warst immer so ein Kerl für schnelle, verwegene Entschlüsse… Aber ich wüßte da einen Reeder aus

Weitere Kostenlose Bücher