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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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Wald?
    Erpresser: fährt evtl. kleinen, blauen Lieferwagen
     
    „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Hannes neugierig.
    „Ja, ich hab’s dir nicht erzählt, weil es mir unwichtig erschien. Aber an diesem Sonntag war ich noch bei Barbara auf dem Hof. Und sie erzählte etwas von einem kleinen, dunkelblauen Lieferwagen, der schon um kurz nach fünf bei ihr vorbeigefahren sei! Die Hunde müssen einen Mordslärm gemacht haben.“
    „Das fällt dir aber früh ein!“ Angestrengt dachte Hannes nach. Von den Winzern besaß niemand ein solches Auto, von den Jagdkollegen auch niemand. Hannes beschloss, das Revier noch einmal gründlich abzusuchen.
    „Wir müssen Andreas finden, oder halt diesen verdammten Schmuck!“, meldete sich Claire wieder zu Wort. „Viel Zeit bleibt nicht mehr!“ Ihre Augen glänzten wieder gefährlich feucht.
    „Wir sollten einen Plan erstellen!“, bestimmte Hannes. „Wie gehen wir weiter vor? Wer macht was?“
    „Ich werde heute noch bei dem Verlag anrufen, der die Zeitschrift Der Juwelier herausgibt. Vielleicht kann ich so an die besagte Januarausgabe kommen, dann wüsste ich endlich, um welchen Schmuck es sich überhaupt dreht.“ „Das ist eine super Idee!“, lobte Hannes Claire. „Vielleicht kannst du ja auch an so was wie eine Abonnentenliste kommen, der Mann hatte doch gesagt, die Zeitung sei ihm ins Haus geflattert. Also muss er sie ja abonniert haben.“ „Das wäre in der Tat eine gute Möglichkeit, den mutmaßlichen Täterkreis einzuschränken“, bemerkte Anne anerkennend. „Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der Verlag Claire eine solche Liste zur Verfügung stellen wird. Ist doch so was wie Geschäftsgeheimnis. Das könnte höchstens die Polizei…“ „Also zwecklos!“, bremste Claire Annes Redeschwall. „Keine Polizei. Wenn ich die Zeitschrift habe, werde ich mich mit Bernds Geschäftsführer in Verbindung setzen! Vielleicht kann er mir dann helfen. Hannes – bitte such du noch einmal den Wald ab, vielleicht hast du doch etwas übersehen!“ Sie starrte ihm mit flehendem Blick in die Augen. Hannes nickte nur und Anne sprang sofort darauf an: „Ich komme natürlich mit!“
    „Okay“, erwiderte Hannes, „Ich rufe dich morgen an, wenn ich Zeit habe!“ Von wegen, dachte Hannes, könnte dir so passen! Ich werde dich auf jeden Fall nicht in eine solche Gefahr bringen, meinen Pirschgang mache ich morgen früh allein. Laut sagte er: „Außerdem müssen wir uns doch noch mal verstärkt um Krischel kümmern, fürchte ich.“ Diese Angelegenheit war Hannes wirklich unangenehm. Wie sollte er das nur unauffällig anstellen?
    „Wenn sich dieses Schwein noch mal meldet, muss ich ihn um mehr Zeit anflehen. Ich muss ihm glaubhaft versichern, dass ich an der Sache dran bin, aber eben noch Zeit brauche. Ich hoffe, er geht darauf ein.“ Claire starrte mit leerem Blick in den Raum hinein.
    „Gut, dann sollten wir uns jetzt auf den Weg machen. Wir telefonieren morgen Abend – dann wissen wir hoffentlich mehr!“ Entschlossen stand Hannes auf und auch Anne griff nach ihrer Tasche. Claire begleitete sie zum Wagen und öffnete per Fernbedienung das Tor. Als Hannes langsam auf die Straße rollte, kam plötzlich eine männliche Person mit einer Kamera bewaffnet hinter einer Buchsbaumkugel hervorgeschossen. Ein Blitzlichtgewitter ging auf die beiden hernieder. Anne verschwand sofort geistesgegenwärtig im Fußraum, während Hannes das Gaspedal durchdrückte. Im Augenwinkel erkannte Hannes, wie ein zweiter Paparazzo in einen grünen Van sprang.  Mit Vollgas raste Hannes durch das unbekannte Wohngebiet, den Verfolger im Rückspiegel. Er fuhr ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Fußgänger rettete sich mit beherztem Sprung hinter einen Alleebaum, als Hannes mit stark überhöhter Geschwindigkeit den Bordstein rasierte. Er riss das Lenkrad in die Gegenrichtung und prallte fast gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug. Ein Hupkonzert ertönte. Der grüne Van war immer noch im Rückspiegel. Hannes drückte das Gaspedal noch weiter durch. Anne kroch wieder aus dem Fußraum heraus. „Schnall dich an!“, schrie Hannes atemlos und raste mit Vollgas über eine rote Ampel auf die Luegallee. Der Wagen machte einen gigantischen Satz, als sie über ein riesiges Schlagloch neben den Bahnschienen donnerten. Anne erhob sich wie ein Frosch aus dem Beifahrersitz und knallte mit ihrem Kopf gegen die Decke. Im Rückspiegel sah Hannes nun eine Straßenbahn, der Van war verschwunden. Hannes nutzte die

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