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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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lachte der Unbekannte. „Sie drohen mir? Glauben Sie wirklich, ich bin so dämlich und rufe von zu Hause aus an?“
     
    „Seht ihr?“, rief Hannes stolz dazwischen, „Ich hatte recht, er hat eine Telefonzelle benutzt.“
    Der Einwurf wurde von den beiden Damen allerdings nur mit einem lauten „Psscht!“ quittiert. Das Gespräch ging weiter. Wieder der Entführer.
     
    „Das kann ich übrigens auch.“ „Was meinen Sie damit?“, wollte Bernd wissen. „Nun, drohen. Ich könnte zum Beispiel mal ein bisschen was über Ihren, wie soll ich sagen, etwas anderen Lebenswandel verlauten lassen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Kommt bestimmt bei Ihren Geschäftspartnern gut an.“
    „Haha.“ Bernd lachte regelrecht herzhaft. „Damit lasse ich mich nicht erpressen. Oder glauben Sie ernsthaft, Sie sind der erste, der bei mir auf dieser Schiene versucht, an Geld zu kommen?“
    „Ich will Ihr dreckiges Geld gar nicht, ich will nur meinen Schmuck.“
    Bernd atmete hörbar tief ein. „Es reicht mir jetzt. Von mir aus gebe ich Ihnen ein bisschen Geld, Sie armseliges Würstchen. Aber dann lassen Sie mich ein für alle mal in Ruhe, lassen Sie mir ihre Kontonummer zukommen … Hallo? ... Sind Sie noch dran?“
     
    Dann war Ruhe. Scheinbar hatte Bernds späterer Mörder das Gespräch diesmal beendet.
    „Das war’s.“ Claire erhob sich und schaltete den Laptop ab.
    „Wenn letztendlich wirklich Geld geflossen ist“, überlegte Hannes laut, „dann rückt doch wieder Krischel in Verdacht. Denk doch mal an seinen plötzlichen Reichtum in letzter Zeit! Und alles angeblich von seinem Bruder, weil Krischel die Mutter pflegt“, wandte er sich an Anne. „Aber du sagst doch, die Stimme passt nicht zu Krischel?“, meinte Anne und schaute dabei verwirrt aus der Wäsche. „Andererseits, eine Stimme kann man heutzutage relativ einfach verstellen, fällt mir ein. Dafür gibt’s extra Computerprogramme, wir haben so was in der Werbeagentur.“
    „Du hast recht“, bestätigte Hannes, von solchen Programmen hatte auch die Polizei gesprochen. Nun beteiligte sich auch Claire wieder am Gespräch, sie wirkte erschreckt. „Wieso Polizei? Ihr habt doch wohl nicht die Polizei …“
    „Nein, natürlich nicht!“, beruhigte Hannes sie schnell wieder. „Das war nach dem Mord an Bernd, habe ich dir doch erzählt, sie hatten mir und den anderen Bernds Anrufbeantworter vorgespielt. Zu Identifizierungszwecken. Aber niemand hatte die Stimme erkannt. Rolf Müller, so hatte der Mann sich gemeldet und sich mit Bernd am Mordtag für 6.00 Uhr am Zitronenkreuz verabredet. Um ihm das Revier zu zeigen. Einen Rolf Müller gibt’s aber bei uns im Revier nicht. Worauf wollte ich eigentlich hinaus?“ Hannes kratzte sich am Kopf. „Ah, jetzt weiß ich es wieder. Die Beamten hatten uns mitgeteilt, dass die Stimme eventuell Anzeichen von technischen Veränderungen aufweisen würde, die haben auch was von Computerprogrammen erzählt…“
    „Ach ja, stimmt ja“, Claire schien wieder beruhigt.
    „Also, was machen wir jetzt daraus?“, fragte Hannes in die Runde.
     
    „Fällt dir sonst noch etwas ein, Claire? Überleg! Hat der Entführer eben am Telefon noch etwas gesagt? Irgendeine Nebensächlichkeit vielleicht?“ Anne schaute Claire hartnäckig an.
    „Nun ja“, murmelte sie, „Ja, doch! Ich habe ihn gefragt, wo Andreas denn sei und da sagte er: Da wo er am liebsten ist, aber es würde ihn eh keiner finden!“ Aufgeregt lief sie nun erneut hin und her.
    „Dann kann es doch nicht so schwer sein! Wo ist er denn am liebsten?“, schaltete Hannes sich wieder ein.
    „Tja, wenn ich richtig überlege, ist er am liebsten auf der Jagd!“
    „Dann kann er ja nur im Wald sein!“, rief Anne dazwischen. „Passt doch auch, er hatte ja nicht viel Zeit, ihn zu verstecken. Du warst doch kurz nach dem Mord an seinem Bruder schon am Zitronenkreuz und hast niemanden mehr gesehen! Also wird er ihn dort irgendwo versteckt halten!“
    „Aber Anne! Wir haben doch alles abgesucht und keinerlei Spuren gefunden! Wo soll er ihn denn verstecken? Die Hochsitze haben wir alle untersucht und die Jagdhütte ebenfalls. Und an einen Baum wird er ihn wohl kaum gebunden haben! Außerdem ist in unserem Revier noch viel Betrieb. Denk doch nur an die ganzen Reiter, Walker und Mountain - Biker! Man hätte ihn doch längst finden müssen!“
    „Ha, mir fällt noch etwas ein!“, rief Anne unbeeindruckt dazwischen und notierte einfach weiter auf die Tafel:
    Orte: Versteck im

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