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Das Kuckucksei

Das Kuckucksei

Titel: Das Kuckucksei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Fuß in den Rücken brachte.
    »Ich bin tot«, sagte Dorn und setzte sich in den Sand. Auch Duun setzte sich, weniger schnell, und er atmete schwer und leckte sich die Zähne. Dorn rang nach Luft und stützte sich auf die Knie und starrte ihn an. Und grinste auf einmal, denn von Duun geschlagen zu werden, lag im Wesen der Welt, und es führte dazu, daß er sich weniger einsam fühlte.
    Duun grinste zurück. Sie redeten nicht. Es war besser danach. Duun spielte an diesem Abend ein altes, vertrautes Stück nach dem anderen, und die Musik von Ddkin und Trommel erweckte sie alle wieder zum Leben, nicht die traurigen Lieder, sondern die Lieder über die Streiche, über den Hatani-Humor, der hintergründig und grausam war.
    Dorn schlief in dieser Nacht, und er erwachte mitten darin, während die Sterne schwindelerregend um sein Bett tanzten und vorgetäuschte kalte Winde aus den Luftschächten drangen, so, als kämen sie vom Schnee des Winters. Alles war ruhig, und er spürte ein vages Entsetzen, dem er keinen Namen geben konnte.
    (Duun ist hier. Er war vor einer Weile hier.) Vielleicht lag es an einem feinen Duft, den die Klimaanlage verteilt hatte. Aber die Tür war zu.
    Dorns Augen durchforschten das Zimmer, die Dunkelheit, suchten nach Umrissen und kannten dabei doch Duuns Geschicklichkeit. (Ist er immer noch hier drin? Wartet er darauf, daß ich mich bewege?) Dorns Herz raste, und die Adern in seinem Hals pochten. (Das ist albern! Wie hätte er denn durch die Tür kommen sollen? Sie läßt sich nicht geräuschlos bewegen; so tief habe ich doch bestimmt nicht geschlafen!)
    (Wirklich nicht?)
    Sein Herz hämmerte wild. (Er würde es nicht tun! Er könnte es gar nicht tun! Nicht nach Betan. Er weiß, daß ich verrückt bin. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn dafür, daß er mir das antut!)
    Dorn sprang aus dem Bett. (Vertraue ihm nie! Halte bei Duun nie etwas für selbstverständlich ...) Aber er konnte nichts entdecken, nichts außer den falschen Sternen in ihrer langsamen, schwindelerregenden Bewegung.
    Er setzte sich wieder auf die Bettkante. Sein Herz klopfte immer noch heftig an die Rippen.
    (Wie sieht die Welt aus? Ist sie voller Leute wie Sagot? Oder wie Duun? Was führt er im Schild? Wofür haben sie mich erschaffen? Warum macht sich die Regierung etwas daraus, ob ich lebe oder sterbe - sogar genug, um einen Hatani zu bitten, daß er mein Problem löst? Er könnte sie töten. Könnte mich töten. Er gibt mir eine Chance, sagt er ... eine Chance gegen was? )
    (Ein Hatani diktiert die Züge anderer. Ein Hatani fällt Urteile. Ein Hatani wandert durch die Welt und bringt Dinge wieder in Ordnung. Ein Hatani kann einem einen Kieselstein ins Bett legen oder ins Getränk tun - kann eine verschlossene Tür durchschreiten und einen in der Dunkelheit verfolgen. Er ist ein Jäger ... aber kein Jäger von Wild. Vielmehr von jedem, den er will. Was ist er sonst noch?)
    (Alles, was Duun unternimmt, hat einen Grund. Und Sagot ist seine Freundin. Vielleicht - vielleicht war Betan es auch. Nein. Doch. O ihr Götter, vielleicht ist alles abgekartet! Könnte es sein, daß Betan sich aus Vorliebe mit einem Wesen wie mir befaßt? War sie neugierig? Neugierig darauf - was für einer Erfahrung sie sich damit aussetzt?)
    (Sphitti hat mit mir gelacht und Scherze getrieben, und Elanhen auch, von dem Zeitpunkt an, als wir uns kennengelernt haben. Wäre es nicht natürlicher gewesen, daß sie vor mir zurückwichen? Aber sie waren vorbereitet. Sie wußten schon vorher, wie ich aussehen würde. Vielleicht war Cloen als einziger ehrlich - der einzige, der mir je die Wahrheit sagte.)
    (Dummkopf, du wußtest es, du wußtest es von dem Zeitpunkt an, als du den Raum betratst, aber du wolltest etwas anderes glauben! Du sahst, wie Betan sich bewegte - dir fiel Hatani ein, und du hast den Gedanken wieder weggeschoben.)
    (Letztlich ist sie zurückgewichen; sie wich zurück, und ich reagierte - ich roch die Angst, spürte, wie sie den Mut verlor -ich stieß sie zurück, es machte mir Angst, es war ein Reflex; sie saß dicht bei mir, und ich roch die Angst ...)
    (Dorn, wo ist nur dein Verstand? Hast du ihn auf Sheon zurückgelassen, auf dem Berg, als du dich wieder auf ihn gestürzt hast? Kannst du vergessen, wie Duun vorgeht?)
    (Ich liebe ihn. Liebt er mich?)
    (Ist auch nur Sagot real? All ihr Gerede - von Anfang an - ›Ich mag dich, Junge. ‹ Dorn, du Dummkopf!)
    (Hat Duun die Wahrheit darüber gesagt, was ich bin und woher er mich hat?)
    Dorn saß da, die

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