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Das Kuckucksei

Das Kuckucksei

Titel: Das Kuckucksei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Türen weiter in einen Raum mit glattem kahlen Boden, der laut das Wort Meds verkündete, ein Raum, der ziemlich groß war, der aber zwei große Erhebungen enthielt und voller Schränkchen war. Die Fenster zeigten eine illusorische Wüste, was nur dazu führte, daß der Raum noch kahler wirkte und Dorn noch weniger beruhigte. Sagot wartete dort auf ihn; sie saß mit gekreuzten Beinen an einem Schreibtisch und hielt eine Computertastatur auf ihrem Schoß. Eine weitere Tastatur und ein Monitor standen vor ihren Knien. »Setz dich!« hatte sie gesagt, und der Posten war hinausgegangen und hatte die Tür zu ihnen geschlossen.
    » Ich. Er. Gehen. «
    Dorn hatte an einen Simulator gedacht, als der Posten ihn zu einer fremden Tür führte. Er hatte Spaß an so etwas, an der schnellen Interaktion mit dem Computer, an der Vorstellung des Fliegens, daran, wie das Land unter den illusorischen Tragflächen dahineilte. In einem Zimmer hatten sie hier einen Bildschirm, auf dem es ungeheuer echt wirkte! In diesem Zimmer saß er in einer Maschine, deren Steuerung sehr an die eines Helikopters erinnerte, und die ganze Maschine konnte sich richtig unter ihm bewegen, sich auf dem Bildschirm neigen und kippen, so daß er beim ersten Mal den Mund fest hatte zusammenpressen müssen, damit er nicht schrie, als er die Kontrolle verlor und der Raum sich im Kreis drehte. Jetzt war er besser darin.
    (»Meds?« hatte er Sagot sofort beunruhigt gefragt. »Setz dich!« war ihre Antwort gewesen. »Heute geht es um Muster.«)
    » Stopp. Mann. Radio. Radar. Stopp. «
    »Ist das eine Sprache?«
    »Kümmere dich um deine Muster, Junge!« (Irgend etwas stimmt hier nicht. Sagots Mund sieht hart aus.
    Habe ich eine falsche Frage gestellt? Macht sie sich Sorgen wegen dieses Zimmers?)
    »Konzentrier dich!«
    Dorn bemühte sich darum. Er wies den Mustern Bedeutungen zu. Sagot verließ ihn; er sollte sich die Bänder immer wieder anhören, und er verabscheute es. Voller Widerwillen sprach er die Klänge aus. Heute war kein guter Tag. Duun war beim Frühstück mürrisch gewesen, auf die ihm eigene Art, was bedeutete, daß er still und nachdenklich war und Dorn nichts von seinem Inneren zeigte, sondern lediglich die Oberfläche, wie eine überfrorene Pfütze. Sagot gab ihm strikte Befehle, ging hinaus und ließ ihn allein in dem Raum zurück, verschwand durch die innere Tür und kam nur gelegentlich wieder herein, um ihn flüchtig zu überprüfen.
    (Sie haben miteinander gesprochen. Duun ist sauer auf mich, und er hat es Sagot erzählt. Ich habe jedenfalls nichts getan, um Sagot böse zu machen.)
    (Ich war gestern schlecht beim Training; ich kann einfach nicht anders, als immer wieder von rechts zu kommen, und wenn Duun mich anschreit, bin ich noch schlechter. Ich wünschte, er würde mich sogar schlagen; es macht mir nichts aus, und ich verdiene es schließlich, wenn ich meine Flanke so öffne. Es kommt mir vor, als hätte ich einen Punkt erreicht, wo ich mich nicht mehr verbessern kann, und Duun weiß es. Ich bin nicht gut genug, um Hatani zu sein, nicht ganz. Er hat sich so lange bemüht, mir etwas beizubringen, und ich komme wie ein Dummkopf wieder von der rechten Seite, und er sollte mit mir schimpfen, er sollte mich auch verletzen - vielleicht würde ich es mir dann merken.)
    Er hatte eine Narbe auf einem seiner Unterarme. Duun ebenfalls. (Das habe ich nie mehr vergessen.)
    »Junge.«
    Die Maschine hielt inne, ein Eingriff Sagots. Er blinzelte sie an. Sie hatte ihm eine Tablette und einen kleinen Becher Wasser mitgebracht. (Götter, es sind die Meds! Was stimmt hier nicht? Wollen Sie mich nur ansehen?) »Sagot, ich will das nicht schlucken! Ich bin nicht krank!«
    Sie hielt ihm weiter beides hin. Also blieb ihm keine Wahl. Dorn nahm die Tablette aus Sagots schwarzer, runzeliger Handfläche. Er brauchte das Wasser nicht, um sie hinunterzuschlukken, aber mit dem Wasser bekam sie seinem Magen besser; er fürchtete, sich mit ihr den Magen zu verderben. (Verhält sich Sagot deshalb so komisch? Ist wirklich etwas mit mir los? Denkt Duun das auch?)
    »Ich möchte, daß du mit mir nach nebenan kommst«, sagte Sagot. »Ja, es sind die Meds. Du wirst dich für eine Weile hinlegen, und ich möchte, daß du gut dabei mitmachst.«
    (Du riechst nach Angst, Sagot. Ich auch, glaube ich. Ihr Götter, worum geht es überhaupt?)
    Er stand auf. Er überragte Sagot, aber sie ergriff seine Hand. (Ich bin Hatani, Sagot, und du solltest mich nicht ...) Aber er schlug ihr nie

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