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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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mit dem Schiff durch.
    An einer Stelle hob er die Schüssel auf, die Shohobohaum Za fallen gelassen hatte, und entdeckte, dass sie noch ein paar Schluck enthielt. Er roch daran, schüttelte den Kopf und befahl einem Tablett, den Abfall wegzuräumen.

Gurgeh erledigte Lo Wescekibold Ram am nächsten Tag ›mit Verachtung‹, wie die Presse schrieb. Pequil war da, und abgesehen davon, dass er den Arm in der Schlinge trug, sah er nicht schlechter aus als sonst. Er drückte seine Freude darüber aus, dass Gurgeh unverletzt geblieben war. Gurgeh versicherte, Pequils Verwundung tue ihm Leid.
    Sie wurden mit einem Flugzeug zum Spielzelt gebracht und wieder abgeholt; das kaiserliche Amt hatte entschieden, das Fahren mit einem Bodenwagen sei für Gurgeh zu riskant.
    Als Gurgeh in das Modul zurückkehrte, entdeckte er, dass er zwischen diesem Spiel und dem nächsten keine Pause haben würde. Das Spielamt hatte durch Boten einen Brief geschickt, in dem es ihm mitteilte, dass sein nächstes Zehnerspiel am folgenden Morgen beginnen werde.
    »Ich hätte gern eine Pause gehabt«, gestand Gurgeh dem Roboter. Er nahm eine Schwebedusche, hing in der Mitte der Antigravkammer, während das Wasser aus verschiedenen Richtungen sprühte und durch kleine Löcher überall in dem halbkugelförmigen Innenraum abgesaugt wurde. Stöpsel verhinderten, dass ihm das Wasser in die Nase drang, aber trotzdem spuckte er ein bisschen beim Sprechen.
    »Das kann ich mir vorstellen«, antwortete Flere-Imsaho mit seiner quietschigen Stimme. »Man legt es eben darauf an, Sie zur Erschöpfung zu treiben. Und natürlich bedeutet es außerdem, dass Sie gegen einen der besten Spieler antreten müssen, weil die es sind, die ihre Spiele ebenfalls schnell beendet haben.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, sagte Gurgeh. Durch das Sprühwasser und den Dampf konnte er den Roboter gerade noch erkennen. Er hätte gern gewusst, was passieren würde, wenn die Maschine aus irgendeinem Grund nicht perfekt konstruiert wäre und Wasser in ihr Inneres geriete. Gemächlich schlug er einen Purzelbaum in den sich abwechselnden Strömen von Luft und Wasser.
    »Sie könnten sich immer noch an das Amt wenden. Ich denke, es ist offensichtlich, dass Sie schon wieder diskriminiert werden.«
    »Das denke ich auch. Das denkt das Amt auch. Und nun?«
    »Es könnte etwas nützen, wenn Sie an das Amt appellierten.«
    »Dann appellieren Sie doch.«
    »Seien Sie nicht dumm. Sie wissen, dass man mich ignorieren würde.«
    Gurgeh fing an, mit geschlossenen Augen vor sich hin zu summen.
     
    Einer seiner Gegner in dem Zehnerspiel war Lin Goforiev Tounse, der Priester, den er in dem ersten Spiel geschlagen hatte. Der Apex hatte sich in der zweiten Serie den Rückweg in die Hauptserie erkämpft. Gurgeh sah ihn die Halle des Vergnügungskomplexes betreten, in der sie spielen würden, und lächelte. Er hatte sich schon gelegentlich dabei ertappt, dass er sein Gesicht unbewusst zu diesem azadischen Ausdruck verzog, ähnlich wie ein Baby versucht, den Gesichtsausdruck der Erwachsenen in seiner Umgebung zu imitieren. Plötzlich schien es ihm der richtige Augenblick zu sein, ihn zu benutzen. Er wusste, er würde ihn nie richtig hinbekommen – sein Gesicht war einfach nicht so gebaut wie ein azadisches –, aber er konnte das Signal gut genug imitieren, dass es unzweideutig war.
    Doch ob übersetzt oder nicht, es sagte deutlich: ›Erinnerst du dich an mich? Ich habe dich schon einmal geschlagen, und ich freue mich darauf, es von neuem zu tun.‹ Dieses Lächeln sprach von Selbstzufriedenheit, von Sieg, von Überlegenheit. Der Priester versuchte, mit seinem Lächeln das gleiche Signal zurückzusenden, aber es war nicht überzeugend und verwandelte sich bald in eine finstere Miene. Er wandte den Blick ab.
    Gurgeh war in Hochstimmung. Ein Triumphgefühl erfüllte ihn, brannte in ihm mit heller Flamme. Es bedurfte einer Willensanstrengung, dass er sich beruhigte.
    Die anderen acht Spieler hatten alle, wie Gurgeh, ihre Partien gewonnen. Drei waren Leute von der Admiralität oder Marine, einer war ein Oberst der Armee, einer ein Richter, und die restlichen drei waren Bürokraten – alle sehr gute Spieler.
    In dieser dritten Phase der Hauptserie spielten die Wettkämpfer ein Mini-Turnier kleiner Spiele einer gegen einen, und Gurgeh hielt das für seine beste Chance, das Match zu überleben. Auf den Hauptbrettern würde er wahrscheinlich wieder einer konzertierten Aktion gegenüberstehen. Deshalb

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