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Das Kuschelbett

Das Kuschelbett

Titel: Das Kuschelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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nicht tugendhafter als anderswo, aber es war für mich schwer gewesen, eine zu schnappen. Ich war der Sohn des Oberarztes und fühlte die beobachtenden Blicke im Rük-ken. Gelegenheiten, bei denen es beinahe soweit gekommen wäre, hatte es zwar schon mehrmals gegeben. So hatte ich einmal einen Schulkameraden in seiner Villa besucht, aber er war nicht zu Hause. Seine Schwester lag in einer Hängematte im Garten.
    »Ich bin ganz allein. Komm und schaukle ein bißchen mit mir«, sagte sie einladend. Sie war hübsch, hatte hellblondes Haar und war einige Jahre älter als ich. Ich setzte mich neben die Hängematte und ließ sie vorsichtig hin und her schwingen, während meine Blicke an ihren Schenkeln klebten, die unter dem dünnen Sommerkleidchen scharf und deutlich hervortraten. Sie lachte leise, und nach einer Weile sagte sie gedämpft: »Neben mir ist Platz genug in der Hängematte. Es ist schön, hier zu liegen.«
    Sie rückte zur Seite, und ich legte mich neben sie. Meine Pulse pochten so stark, daß ich kaum noch etwas sehen konnte. Die Nähe ihres Körpers empfand ich betäubend. Ein paar Augenblicke lagen wir still und schaukelten nur. Dann schluckte ich heftig und legte meine Hand auf ihr Knie. Sie atmete rascher, sagte aber nichts. Meine Hand wanderte an ihrem Schenkel hinauf. Es war das erste Mal, daß ich die seidenweiche Haut einer Frau fühlte. Sie drückte sich enger an mich an. Meine zitternden Finger kamen an den Rand ihres Höschens. Mit den Augen folgte ich den Fingern und sah unter dem dünnen Stoff ein dunkles Dreieck schimmern.
    »Bist du jetzt geil?« flüsterte sie. Aber ich konnte nicht antworten. Mein Hals war wie zugeschnürt, ich atmete schwer und stoßweise. Meine Hand war täppisch und bleischwer, als ich begann, ihr das Höschen herunterzuziehen. Sie hob ihr Hinterteil, um mir zu helfen, und in diesem Augenblick machte ich einen verhängnisvollen Fehler. Ich war meinem Ziel so nahe, daß ich mich überstürzte. Ich wollte mich über sie werfen, aber ich hatte vergessen, wo wir uns befanden. In einer Hängematte muß man mit Vorsicht handeln. Einen Moment lang fuchtelten wir mit den Armen wild in der Luft herum, dann stürzten wir mit Wucht zu Boden. Ich fiel weich, weil ihr Körper unter mir zu liegen kam. Sie stieß einen halberstickten Schmerzensruf aus. Ich erhob mich hastig und stammelte Entschuldigungen. Sie erhob sich ebenfalls, aber ihre Augen sprühten Funken.
    »Verfluchter Idiot!« schnaubte sie zornig, ging rasch in die Villa und schlug die Tür hinter sich zu.
    Ich schlich mich nach Hause und verkroch mich beschämt in meinem Zimmer. Dort hatte ich ein heimliches Versteck, in dem ich die Sexmagazine verwahrte, die ich aus der nächsten größeren Stadt unter falschem Namen postlagernd bestellt hatte. Ich nahm einige Exemplare, ging auf die Toilette und schloß mich dort ein. Die besten Bilder breitete ich rund um mich aus und begann gewaltsam zu onanieren. Aber ich blickte diesmal kaum auf alle die schwellenden Schenkel und üppigen Brüste, ich sah vor mir eigentlich nur das dunkle Dreieck, dem ich vor kurzem in Wirklichkeit so nahe gewesen war, daß ich es hätte streicheln können. So ein Pech!
    Ein anderes Mal war es mir geglückt, ein Mädchen in ihr Bett zu locken, aber sie war so nervös, ihre Mama könne kommen, daß ich gezwungen war, jede fünfte Sekunde abzubrechen, damit sie hinausschauen und an der Treppe lauschen könne. Gerade als ich ihr den Slip herunterziehen wollte, kam tatsächlich ihre Mama, aber die Tochter hatte so gut aufgepaßt, daß sie blitzschnell aufspringen, sich in einen Sessel werfen, eine Zeitung ergreifen und mit der gleichgültigsten Miene der Welt darin blättern konnte. Ihre Mama warf einen langen forschenden Blick auf mein verschwitztes und erhitztes Gesicht — aber sie sagte nichts.
    Nein, ich wollte hinaus in die Welt und andere Möglichkeiten erproben! Ich war groß und kräftig und voller Leben und hatte das Empfinden, daheim zu verwelken und zu verfaulen.
    Als nun Papa seine Erlaubnis gegeben hatte, wollte ich keine Zeit mehr verlieren, sondern gleich mit einer Reederei in Verbindung treten, die lockende Fahrten in ferne Länder zu bieten hatte. Aber Papa ordnete die Sache auf seine Weise. Eines Tages kam er mit einem Brief zu mir.
    »Ich habe einem alten Schulkameraden geschrieben, der in Stockholm eine Göteborger Reederei vertritt. Es ist ihm gelungen, dir eine Stelle als Aufwärter auf einem Schiff nach England zu beschaffen. Du

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