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Das Kuschelbett

Das Kuschelbett

Titel: Das Kuschelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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zu hören, wie sie ekstatisch stöhnte. Es war so schön, daß er zu antworten begann, Gegenstöße führte und bald spürte, daß es ihm schnell kommen würde. Es kam ihnen beiden im gleichen Augenblick, und Marion war so hemmungslos geworden, daß sie nicht aufhören wollte. Sie setzte ihren atemlosen Ritt fort, bis sie merkte, daß er in ihr völlig schlaff geworden war. Erst jetzt erhob sie sich und stützte sich auf das Waschbecken.
    Roland stand ebenfalls auf und ging hinaus. Er fühlte ihre Blicke hinter sich, aber er wollte sich nicht nochmals niederlegen und sich von ihrer Supergeilheit aufpeitschen lassen. Diese Frau war zu allem imstande.
    Im Zimmer wankte er zum Sofa und sank neben Lola nieder. Ehe ihm noch seine vertrackte Situation klar wurde, schlief er ein . . .
    Wie er wieder ins Hotel gekommen war, wußte er nicht mehr. Er lag angezogen auf dem Bett, die Sonne stach in die Augen, und Roland fühlte, wie ihm die Kleider am Körper klebten. Er hätte noch eine Dusche nehmen sollen, bevor er das Hotel verließ, aber der Zug ging bald, und er wollte gern schnell nach Hause kommen.
    An der Sperre wies er seine Fahrkarte vor, und auf dem Bahnsteig schwang er sich in den ersten besten Wagen hinauf. Er ging in ein Abteil und warf den Koffer ins Gepäcknetz. Bevor er auf den Sitz sank, schloß er die Tür und zog die Gardinen vor. Er lehnte den Kopf gegen die Stütze und machte die Augen zu.
    Es waren ein paar lustige Tage gewesen, abwechslungsreich und voller Ereignisse. Trotzdem konnte er von Glück sagen, daß es nur einmal im Jahr einen Kongreß gab. Mehrere dieser Art hätte er nicht bewältigen können. Auch ein Riesenlümmel im Bett muß manchmal ausspannen ...
     
     

KNUD BERAND
Erste Seemannsliebe
    I ch war siebzehn Jahre,als ich beschloß, zur See zu gehen. Die langweilige Kleinstadt, in der ich lebte, hing mir zum Hals heraus, und von den Schulbüchern wurde mir übel, wenn ich sie nur sah. Als ich mit einem Osterzeugnis heimkam, das mehr als miserabel war, sagte ich, bevor ich es zeigte: »Es spielt keine Rolle, was ihr sagt, ich geh' zur See.«
    Mama setzte natürlich sofort die großen Wasserspiele in Betrieb und schluchzte. Ihr kleiner Junge dürfe sich niemals, niemals auf so schreckliche Dinge einlassen, die See sei lebensgefährlich. Sie drückte mich fest an sich und beteuerte, daß sie wegen dem dummen Zeugnis nicht im mindesten böse auf mich sei, o nein, nächstes Jahr würde es sicher viel besser gehen, davon sei sie überzeugt.
    Aber Papa starrte auf die vielen schlechten Noten, rieb sich das Kinn und sagte: »Vielleicht wird dir das ganz gut tun. Die werden dich an Bord schon Mores lehren, darauf verstehen sie sich. In die Schule paßt du offenbar nicht, und Arzt kannst du nie werden.«
    Wir haben uns nie richtig vertragen, Papa und ich. Er war Oberarzt im Städtischen Krankenhaus, auch Mama hatte eine ärztliche Ausbildung, und sie waren überzeugt, daß so viel Intelligenz erblich sein müsse. Mein Bruder war ein enorm fleißiger und übergescheiter Streber, dem man eine glänzende Zukunft voraussagte. Aber die Begabung hatte wohl für mich nicht mehr gereicht. Sprachen konnte ich ganz gut, da meine Eltern schon seit meiner Kindheit jede Woche abwechselnd englisch und deutsch miteinander redeten, damit die Sprachen gleich von Anfang an geübt würden. Aber für das Theoretische hatte ich überhaupt keine Anlage, und daß ich nicht Arzt werden konnte, wußte ich bereits in der Volksschule. Papa war immer zurückhaltend zu mir gewesen, als würde er nur widerwillig das Faktum einsehen, daß ich sein Sohn sei. Hätte Mama nicht ein so unbegrenztes Vertrauen zu mir gehabt, hätte er sie sicher der Untreue bezichtigt, mit mir als Resultat.
    Als Papa sein Einverständnis erklärte, war ich angenehm überrascht. Ich war darauf vorbereitet gewesen, hart kämpfen zu müssen, und ich hatte mich entschlossen, nicht nachzugeben, mit welchen Argumenten sie auch kommen mochten. Denn ich wollte raus, um jeden Preis raus. Ein Kamerad von mir, der einige Jahre früher zur See gegangen war, hatte mir von dem herrlichen, wilden Leben in den Hafenstädten erzählt.
    »Dort gibt's andere Nummern als die Weiber in dem Nest hier«, hatte er gesagt und in einem eleganten, großen Bogen ausgespuckt, um seine Verachtung für die sittsamen Kleinstadtmädchen auszudrücken. Ich wurde direkt krank vor Neid. Siebzehn Jahre war ich und hatte noch kein Mädel gehabt. Die Mädchen in unserer Stadt waren wohl

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