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Das Kuschelbett

Das Kuschelbett

Titel: Das Kuschelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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einen Tisch in
einer Nische zu bekommen, wo sie ungestört alte Erinnerungen austauschen
konnten.
    Das Essen ging rasch vorüber, und den
Kaffee und die letzten Kognaktropfen mußten sie in sich hineinkippen, um
rechtzeitig zurückzukommen.
    Der Nachmittagsvortrag hatte bereits
begonnen, als sie sich in den halbdunklen Saal hineinschlichen, aber nur die
ihnen am nächsten Sitzenden bemerkten ihr Zuspätkommen.
    Der Redner behandelte die Wasserfrage
in neugebauten Villenvierteln, und sie hörten interessiert eine Stunde lang zu.
Dann gab es wieder eine Pause, und alle drei sausten auf die Toilette, um das
Bier vom Lunch wieder loszuwerden.
    Roland ging als erster in die Halle
zurück. Er hatte gerade seine Zigaretten herausgezogen, als ihn jemand an der
Jacke zupfte. Er blickte zur Seite und direkt in ein paar lustige, dunkelbraune
Augen.
    »Ist das nicht Roland Berggren?« fragte
eine verschleierte Stimme.
    Er suchte zwei Sekunden lang in seiner
Erinnerung herum.
    »Nein, so was... Maud! Maud Gustafsson!«
    »Holmberg«, antwortete sie und lachte
kurz. »Ich bin inzwischen verheiratet gewesen, und der Name bleibt an einem
kleben...«
    Er hatte sich ihr zugewandt und
Gelegenheit gefunden, sie näher zu betrachten. Sie hatte sich eigentlich nicht
verändert. Etwas reifer war sie vielleicht geworden, aber sie besaß immer noch
den wundervoll proportionierten Körper. Das dunkelbraune Haar war kürzer
geschnitten als früher, soweit er sich erinnern konnte, und sie war auch
bedeutend raffinierter gekleidet, fast herausfordernd und darauf bedacht, ihre
Reize voll zur Geltung zu bringen.
    Sie hatte eine gestickte lange Jacke in
hellem Olivgrün an und der tiefe, v-förmige Ausschnitt ließ ihre hübschen
Brüste mehr als ahnen. Er bekam beinahe Lust, seine Hand unter ihre Jacke zu
stecken, um zu fühlen, ob sie noch dieselben harten Brustwarzen hatte, mit
denen er früher so gern spielte.
    Sie waren Schulkameraden gewesen, und
den größten Teil des letzten Schuljahres hatten sie sich zusammen
schwärmerischen Promenaden in den Parkanlagen hingegeben. Ab und zu konnten sie
bei ihm oder bei ihr allein sein, und dann gingen die Parkküsse zu gezielten
Liebkosungen über. Sie hatten einander bis zur Grenze des Wahnsinns
aufgestachelt, und einige Male war er beinahe soweit gewesen, sie ganz zu
besitzen, aber dann hatte sie sich ihm entzogen. Sie habe Angst vor einem Kind,
hatte sie gesagt. Sie habe an ihr Studium zu denken. Sie wollte Architektin
werden und sich die Zukunft nicht durch eine zufällige Leidenschaft verderben
lassen. Roland war sauer geworden, als er nicht erreichte, was er wollte, und
letzten Endes hatten sie sich getrennt.
    In seinem Alter damals war das Anlaß
für einigen Weltschmerz gewesen, aber die Wunde heilte schneller, als er
angenommen hatte, und die Erinnerung an Maud landete in seinem Archiv früherer
Verliebtheiten.
    Er fragte sich, ob sie dasselbe getan
habe, sie hatte ja immer behauptet, daß sie ihn nicht vergessen würde, obwohl
sie in Feindschaft schieden.
    »Weißt du noch, wie wir jung und
verliebt waren?« fragte sie. »Das ist acht Jahre her.«
    Acht Jahre! Das klang wie eine
Ewigkeit. Und während dieser Zeit hatte sie sich verheiratet. Er fragte sich,
was für ein Typ Mann das wohl gewesen war. Sie war immer voll sprudelnden
Lebens gewesen und hatte sich auf alles, was neu und abenteuerlich war, stürzen
wollen. Manchmal glich sie fast einem Jungen.
    »Ist es wirklich schon so lange her?« entgegnete er lahm.
    Ihm fiel im Augenblick nichts Besseres
ein, und er wußte nicht, wie er sie abschütteln konnte, bevor die Jungs aus dem
Saal zurückkamen. Er wollte sich gern länger mit ihr unterhalten, aber es paßte
ihm nicht, daß die andern vielleicht zuhören könnten.
    »Ich habe mich heute abend mit ein paar
Kollegen zum Essen verabredet«, sagte er. »Aber lieber würde ich mit dir gehen,
wenn du Lust hast. Es wäre wirklich hübsch, alle Erinnerungen aufzufrischen,
nicht wahr? Ich werde den andern sagen, daß mir etwas dazwischengekommen ist,
dann können wir uns hier draußen nach dem letzten Vortrag heute treffen. Was
meinst du dazu?«
    Ihre Miene erhellte sich, und sie nickte eifrig.
    »Gern, das wird sicher sehr lustig. Vor
allem möchte ich hören, wie es dir in all den Jahren ergangen ist.«
    In dem Augenblick kamen Bengt und
Henrik von der Toilette zurück. Maud sah sie kommen und winkte hastig Roland
zu, bevor sie sich auf den Weg zur Cafeteria machte.
    »Wer war diese Puppe?«

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