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Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Patrick
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neugierige Blicke auf sich gezogen.
    Diese neugierigen Blicke hatten ihn schon das ganze Wochenende über begleitet. Am Samstagmorgen war bereits eine Stunde nach Sonnenaufgang klargeworden, dass die getönten Scheiben des Chevelle ihm keinen hundertprozentigen Schutz boten. Zum einen, weil sie automatisch das Interesse der Insassen in anderen Autos erregten: Beim Anblick getönter Scheiben wollte jeder intuitiv wissen, was sich dahinter befand. Und bei hellem Sonnenschein war das womöglich auch zu erkennen, und sei es nur, dass sich seine Silhouette nach außen hin abzeichnete. Innerhalb von zehn Minuten jedenfalls hatten zwei verschiedene Autos, die ihn links überholten, ihr Tempo gedrosselt und waren eine ganze Weile parallel neben ihm hergefahren, nur um sich dann zurückfallen zu lassen und bei der ersten verfügbaren Ausfahrt eilig die Autobahn zu verlassen, beide vermutlich mit der Absicht, von einer Telefonzelle aus die Polizei zu verständigen. Worauf Travis seinerseits die Autobahn verlassen und seine Fahrt vorsichtshalber über Landstraßen fortgesetzt hatte. Nachdem er auf diese Weise auf zweispurigen Straßen zwischen Chicago und Cleveland gen Osten gekrochen war, entschied er, dass er nicht mehr konnte. Also fuhr er bei einem weiteren Kmart-Supermarkt vorbei, besorgte sich eine Decke und rollte sich darunter verborgen auf dem Rücksitz zusammen, um bis zum Abend zu schlafen.
    Mit Einbruch der Dunkelheit vereinfachte sich alles. Sogar das Abzapfen von Benzin. Dazu war nur ein großer Parkplatz voller Autos erforderlich. Er brauchte nur hinter den am Rande geparkten Fahrzeugen in Deckung zu gehen, alles Weitere war dann ein Kinderspiel.
    Er war am Morgen in Baltimore angekommen, eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang, hatte den Wagen an einer Parkuhr drei Straßenzüge westlich des Krankenhauses abgestellt – ein näher gelegener Parkplatz war nicht aufzutreiben – und sich dann zu Fuß auf den Weg gemacht.
    Tagsüber war es relativ leicht gewesen, unliebsames Aufsehen zu vermeiden. Dazu musste er lediglich immer in Bewegung bleiben. Blieb er dagegen mal irgendwo stehen, zog er in kürzester Zeit die Aufmerksamkeit Erwachsener auf sich, die bei seinem Anblick sogleich nach einer Mutter oder einem Vater Ausschau hielten und, nachdem sie niemanden entdeckt hatten, auf ihn zutraten, um sich hilfsbereit zu erkundigen, ob er sich verlaufen hätte. Anfangs war es auch kein Problem gewesen, in Bewegung zu bleiben. Nachdem er sich gleich nach seiner Ankunft in der Monument Street einen Überblick über die Situation an der Baustelle verschafft hatte, betrat er durch den Eingang westlich davon das Krankenhaus. Aus Bethanys Lageplan war zwar eindeutig das Gegenteil hervorgegangen, dennoch klammerte er sich an die Hoffnung, das Gebäude selbst könnte eine Abkürzung bieten. Eine Möglichkeit also, das Krankenhaus auf der einen Seite des Canyons zu betreten, es im Laufschritt zu durchqueren und auf der anderen Seite wieder zu verlassen, falls Ward auf genau der Seite zum Vorschein kam, an der Travis ihn nicht erwartete.
    Aber dem war nicht so, wie er sofort feststellen musste. Alle Nordausgänge befanden sich am Ende lang gezogener, separater Gebäudeflügel, die von zentralen Bereichen des Krankenhauskomplexes abzweigten. Es gab zwar einen zentralen Ost-West-Korridor, der die Flügel in den Tiefen des alten Zentralgebäudes miteinander verband, aber der Gedanke, Ward auf diesem Weg quer durch das Krankenhaus zu verfolgen, schien Travis irgendwie zu riskant. Dass Ward vom Personal nicht weiter behelligt wurde, während er in Straßenkleidung durch die Gänge schlurfte, war nachvollziehbar. Bei einem zehnjährigen Jungen aber, der wie ein Irrwisch durch die Gänge flitzte, würde das schon ganz anders aussehen.
    Auch der Komaabteilung, die im dritten Stock genau in der Mitte des Zentralgebäudes untergebracht war, stattete Travis der Vollständigkeit halber einen Besuch ab. Wie es Ward gelingen würde, sich unbemerkt von den Pflegekräften davonzustehlen, war leicht zu ersehen. Die von seinem Zimmer aus nächste Schwesternstation befand sich am Ende des Gangs hinter einer Ecke, während der Weg zu den Aufzügen direkt in die andere Richtung führte. Wards Zimmer war für Travis mühelos zu erkennen: links und rechts der Tür waren zwei Männer mit Bürstenhaarschnitten und in schwarzen Anzügen postiert.
    Während Travis betont beiläufig vorbeischlenderte, warf er einen Blick durch die offene Tür. Er erspähte

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