Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
Vom Netzwerk:
doch zunehmend von den sie umlauernden Kräften kosmischer Anarchie bedroht.
    Dies alles erfuhr Morris in jenem Augenblick der Verbindung mit seinem Retter. Als er in sein eigenes Bewusstsein zurückkehrte, erkannte er, dass der telepathische Austausch in beide Richtungen verlaufen war: Das Geschöpf hatte zeitgleich Morris’ eigene Geschichte erfahren. Es wusste jetzt von seiner verzweifelten Lage, von seiner heillosen Fremdheit in einer andersartigen Welt. Und ihm auf unbegreifliche Art wohlgesinnt, war es geneigt, Morris zu helfen.
    Die mehr als ungewöhnlichen Ereignisse, die nun folgten, überraschten Morris nicht im Mindesten. Fast schien es, als teile er die Gabe seines Beschützers, in die Zukunft zu schauen, denn alles, was sich ereignete, erschien ihm so vertraut wie eine oft gehörte Geschichte. In diesem bizarren, aber vorab bekannten Drama formte das Wesen mit seinen gewaltigen Armen eine Stütze, auf der Morris behutsam und doch kraftvoll emporgehoben wurde. Sodann spreizte es seine ebenholzschwarzen Schwingen und hob sich rasch empor, der verzerrten Sonne entgegen. Das zweite Wesen schloss sich an, und während sie ruhig über den wechselnden Schwerkraftzonen und über dem ermüdenden Durcheinander unsteter Luftspiegelungen dahinflogen, wusste Morris, dass sie sich auf der Suche nach Markley befanden.
    Auf dunkle, unvollkommene Art schien er die Hellsehergabe der Herrscher zu teilen, die ihn befähigte, inmitten der wirren atmosphärischen Lichtbrechung das Reale vom Trügerischen zu trennen. Und wie sie fand er sich mit einer Fernsicht begabt, die es ihm gestattete, die abgelegenen oder verborgenen Abschnitte des Ödlands abzusuchen.
    Zuverlässig und unbeirrbar, mit stetem Flügelschlag, trugen die mächtigen, ledrigen Schwingen sie ihrem Ziel entgegen. Und inmitten all der öden kaleidoskopischen Wechselbilder tauchte der zerklüftete Rand des Tals auf, in dem Morris und Markley ihr Raketenflugzeug zurückgelassen hatten.
    Die Schwingen schlugen rascher, ihr Rauschen tönte lauter, als sei Eile geboten. Eine sonderbare Angst, zu spät zu kommen, keimte in Morris auf.
    Jetzt schwebten sie über dem Tal, und ihre Flugbahn neigte sich abwärts. Die Umgebung hatte sich verändert, und zwar auf eine Weise, die Morris im ersten Moment nicht genau festzumachen vermochte. Dann erkannte er, dass einige der Felswände und Felsvorsprünge, die das Tal umschlossen, weggebrochen waren und nunmehr zu einer strömenden Lawine farblosen Sandes zerbröselten. An manchen Stellen stiegen, Geysiren gleich, Säulen aus atomarem Pulver auf. Einige der Waldgebiete hatten sich wie verpuffte Pilze zu formlosen Staubhaufen verflüchtigt. Diese plötzlich auftretenden, unberechenbaren, örtlich begrenzten stofflichen Auflösungserscheinungen schienen im Reich des Zufalls an der Tagesordnung zu sein – und als handele es sich um einen Teil seines mystischen Wissens, kam es Morris in den Sinn, dass die hoch gelegenen, begrenzen Bezirke, in denen Gestalt und Ordnung walteten, von den Beherrschern dem Chaos entwunden, nicht restlos gegen die Übergriffe solcher Auflösung gefeit waren.
    Angespannt und voll atemloser Angst ließ er den Blick über das Gebiet schweifen, in dem das mächtige Geschöpf, das ihn trug, nun mit geneigten Schwingen niederging. Irgendwo dort musste sich Markley befinden, der auf der blinden, orientierungslosen Suche nach seinem verschollenen Gefährten dorthin zurückgelangt war. Gefahr – doppelte Gefahr – drohte Markley jetzt.
    Als besäße er die scharfen, gegen alle Täuschung gewappneten Augen des Beherrschers, erspähte Morris ein Raketenflugzeug auf dem Talgrund und wusste, dass es sich um jenes der Japaner handelte. Anscheinend war es verwaist, und die strömende Flut aus dem Sand der zerbröselnden Felshänge verschlang es, noch während er hinsah.
    In der Mitte des Tals entdeckte er das Funkeln eines weiteren Flugzeugs – desjenigen von Markley. Daneben huschten winzige Gestalten hin und her, als seien sie in einen erbitterten Kampf verstrickt. Sie achteten nicht auf die Welle der Vernichtung, die rasch nahte. Der Sand wälzte sich in hohen Wogen voran. Die Bäume schwollen an, wuchsen zu ungeheuren, belaubten Schimären empor und verpufften alsdann zu Wolken aus Staub. Säulen aus freigesetzten Molekülen erhoben sich vom Talgrund und nahmen die Gestalt unheilvoller, schwebender Kuppeln an, welche die Sonne verfinsterten.
    Ein Schauspiel urgewaltigen Schreckens und angsteinflößenden,

Weitere Kostenlose Bücher