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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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meinen eigenen Händen ein Geschenk überreichen. Nimm diesen Gedichtband von Burns. Ich rate dir, ihn aufmerksam zu lesen.«
    Malcolm, obschon ein wenig überrascht, nahm das Geschenk mit gebührendem Dank und geziemend ausgedrückter Sorge über den gesundheitlichen Zustand des Onkels entgegen. Er nahm das Buch mit nach Hause, stellte es auf ein Regal neben einen Almanach, eine Bibel und zwei Versandkataloge und vergaß es danach vollständig.
    Eine Woche später starb Andrew McGregor. Nachdem man ihn auf dem Friedhof von Placerville beerdigt hatte, suchte man nach seinem Testament. Es wurde nie gefunden, und zu gegebener Zeit erhoben seine Söhne Anspruch auf den Besitz. Danach verkauften sie die Ranch, an deren Bewirtschaftung ihnen nichts lag.
    John Malcolm schluckte seine Enttäuschung in mürrischem Schweigen hinunter und fuhr fort, seinen steinigen Hang voller Weinreben und Birnbäume zu pflügen. Er sparte ein wenig Geld, erwarb etwas zusätzlichen Grund und Boden und fand sich schließlich in einer einigermaßen komfortablen Lebensstellung wieder, die er jedoch nur um den Preis unablässiger Arbeit beibehalten konnte. Er heiratete, und ihm wurde eine Tochter geboren. Er taufte sie nach seiner Tante Elisabeth, die er besonders gern gehabt hatte. 20 Jahre später hinterließen die langen Stunden knochenharter Arbeit und nicht zuletzt eine Vorliebe für schwarz gebrannten Schnaps aus El Dorado ihre Spuren. Im Alter von 50 Jahren vorzeitig ausgezehrt, lag John Malcolm auf dem Sterbebett. Eine doppelseitige Lungenentzündung hatte ihn befallen, und der Arzt nährte keine Hoffnung auf Genesung.
    Malcolms Frau und Tochter saßen an seiner Seite. Für gewöhnlich war Malcolm ein schweigsamer Mann, doch nun hatte der Fieberwahn ihm die Zunge gelöst und er murmelte stundenlang vor sich hin. Die meiste Zeit über redete er von dem Geld und dem Besitz, die er einst von Andrew McGregor zu erben gehofft hatte, und Bedauern über das Entgangene mischte sich mit Vorwürfen gegen seinen Onkel. Jeder andere hatte das verschollene Testament schon vor langer Zeit vergessen, und niemand hätte auch nur im Traum vermutet, dass Malcolm sich die Sache so sehr zu Herzen genommen oder sie über all die Jahre unauslöschlich in Erinnerung behalten hatte.
    Seine Frau und seine Tochter waren bestürzt über sein Gerede. Im Versuch, sich abzulenken, nahm die begabte Elisabeth den Gedichtband von Burns, den McGregor seinem Neffen einst geschenkt hatte, vom Regal herunter und begann, darin zu blättern. Sie las hier ein Gedicht, dort eine Strophe, und mit automatischen, fieberhaften Bewegungen wendeten ihre Finger die Seiten um. Plötzlich stieß sie auf einen Bogen dünnen Schreibpapiers, der auf die genaue Größe des Buchblocks zugeschnitten und so unauffällig eingeklebt worden war, dass niemand sein Vorhandensein bemerken konnte, ohne den Band an der richtigen Stelle aufzuschlagen. Auf diesem Bogen stand in verblasster Tinte der Letzte Wille Andrew McGregors geschrieben, demzufolge er seinen gesamten Besitz John Malcolm vermachte.
    Wortlos zeigte das Mädchen das Testament seiner Mutter. Als die beiden sich über das vergilbte Papier beugten, hörte der Sterbende auf, vor sich hin zu murmeln.
    »Was ist das?«, fragte er und spähte angestrengt zu den Frauen hinüber. Offenkundig war er sich seiner Umgebung plötzlich bewusst und konnte wieder klar denken. Elisabeth trat ans Bett und berichtete ihm, dass sie das Testament gefunden hatte. Er sagte nichts dazu, doch sein Gesicht wurde aschfahl und leblos und nahm einen Ausdruck nackter Verzweiflung an. Kein Wort kam mehr über seine Lippen. Er starb innerhalb von 30 Minuten. Es ist anzunehmen, dass der Schock sein Ableben um etliche Stunden beschleunigte.

Invasion von der Venus
    I
    Im Jahr 2197 trat der erste Hinweis auf eine einzigartige Gefahr von globalem Ausmaß und ebensolcher Tragweite auf und geriet bald wieder in Vergessenheit, ohne folgerichtig eingeschätzt worden zu sein. Es handelte sich um eine Zeitungsmeldung aus der Sahara über einen Sandsturm von beispielloser Stärke. Dem Bericht zufolge waren einige Oasen vollständig ausgelöscht worden und mehrere Karawanen in dem furchtbaren Sturm untergegangen. Die Staubwolken hatten sich angeblich über 3000 Meter hoch aufgetürmt und über viele Hundert Quadratkilometer ausgedehnt.
    Niemand, der in den Sturm hineingeraten war, kam lebend wieder daraus zum Vorschein, und von den vermissten Karawanen fand sich keine Spur mehr.

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