Das Labyrinth des Maal Dweb
ohne sich der schematischen Plattheit ihrer Idealvorstellung restlos anzubiedern. Aber natürlich muss jeder, der sich ihren Manieriertheiten nicht beugt, unausweichlich einen hohen Prozentsatz an Ablehnungen seitens der Redakteure hinnehmen.«4
Und was hatte Lasser zu der Erzählung zu sagen, als er sie 1931 im April-Heft von WS veröffentlichte?
»Aus den Erzählungen von Clark Ashton Smith spricht Wahrheit. Er schreibt so gut und mit so sicherer Hand, dass die Ereignisse, die er zu schildern versucht, sich dem Geist seiner Leser unweigerlich einprägen.
Eine glaubhafte Zukunfts-Erzählung zu verfassen, erfordert eine solch außergewöhnlich fantasiereiche Schriftstellergabe. Der Autor muss etwas darstellen, das nicht geschehen ist, in einer Zeit, die noch nicht gekommen ist. Dies zu vollbringen, erfordert allerhöchste Kunstfertigkeit. Dass unser Autor diese Kunstfertigkeit besitzt, beweisen fast schon die allerersten Worte der vorliegenden Geschichte.
Die Welt der Zukunft ist womöglich nicht das Paradies, das manche Menschen sich vorstellen. Es ist durchaus denkbar, dass jeder wissenschaftliche Fortschritt eine kaum merkliche Schädigung unserer Körper, unserer Gemüter, unserer Zivilisation mit sich bringt. Und es ist durchaus denkbar, dass der Mensch gerade dann, wenn er glaubt, ein goldenes Zeitalter erreicht zu haben, gewahren muss, wie es die Griechen taten, dass der Untergang bereits vor der Tür steht.«5
Die vorliegende Textfassung entstammt einem an der JHL verwahrten Typoskript. Aus dem Brief, den Lovecraft am 16. April 1931 an Smith schrieb, lässt sich schließen, dass entweder Lasser oder Gernsback dem von Smith Geschriebenen einige »hirnlose Einschübe« hinzufügte; diese wurden wieder entfernt und die Erzählung posthum in OD aufgenommen.
1. David Lasser, Brief an CAS vom 29.11.1930 (Manuskript, JHL).
2. CAS, Brief an HPL, ca. Mitte Dezember 1930 ( LL 22).
3. CAS, Brief an HPL, ca. Anfang Januar 1931 ( SL 141-142).
4. HPL, Brief an CAS vom 16.4.1931 (Manuskript, JHL).
5. Redaktionelle Anmerkungen zu CAS, ›An Adventure in Futurity‹, in WS 2, Nr. 11 (April 1931).
Die Venus von Azombeii
(The Venus of Azombeii)
Übersetzung: Martin Eisele, überarbeitet von Frank Festa
›The Venus of Azombeii‹ wurde am 4. November 1929 fertiggestellt und von FW zum Abdruck in der WT -Ausgabe vom Juni/Juli 1931 angekauft, wofür Smith den sagenhaften Betrag von 75 Dollar erhielt. CAS beschrieb die Story gegenüber Derleth folgendermaßen: »Die Erzählung ist eine eigentümliche Mischung aus Dichtung und Melodram und könnte (sicher bin ich mir nicht) bei Wrights Leserschaft recht gut ankommen. Sie ist eine meiner frühesten Geschichten und musste gut 18 Monate auf ihre Veröffentlichung warten.«1 In einem Brief an HPL schrieb CAS über das Fehlen offenkundiger übernatürlicher Elemente in der Geschichte: »Irgendwann würde ich gern eine Anthologie mit erstklassigen unheimlichen Erzählungen herausgeben und alles außen vor lassen, dem der wahre Charakter des Übernatürlichen und des kosmischen Schreckens abgeht. Vieles von meinem eigenen Zeugs, etwa ›The Venus of Azombeii‹, käme schwerlich infrage!«2 Posthum fand sie Eingang in OD .
1. CAS, Brief an AWD vom 15.6.1931 ( SL 154).
2. CAS, Brief an HPL, ca. Anfang November 1931 ( SL 166).
Der Allmächtige des Mars
(Seedling of Mars)
Übersetzung: Malte S. Sembten
Hugo Gernsback hegte eigenwillige Vorstellungen, was die Entlohnung seiner Autoren anging. Er zog es vor, Wettbewerbe zu veranstalten, anstatt Storys nach festen Sätzen zu vergüten. Da seine Magazine darauf abzielten, das öffentliche Interesse an wissenschaftlichem Fortschritt im Allgemeinen und an der Weltraumfahrt im Besonderen zu fördern, schrieben er und sein Redakteur David Lasser 1931 in der Frühjahrs-Ausgabe von Wonder Stories Quarterly einen Wettbewerb um den besten Plot für eine Weltraumgeschichte aus. Jenen Lesern, welche die sieben besten Handlungsideen einreichten, winkte ein Geldpreis, und professionelle Autoren sollten mit der Ausarbeitung der Plots beauftragt werden. E. M. Johnston (1873–1946) aus Collingwood, Ontario, gewann den zweiten Preis mit einer Storyidee namens ›The Martian‹.1
Lasser bot Smith an, aus Johnstons grobem Entwurf eine Erzählung zu machen. An die Autoren schrieb er: »Wir haben nichts dagegen, dass Sie die Plots zugunsten der Story abändern, solange die grundlegende Idee erhalten bleibt. Die fertige Geschichte vergüten wir
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