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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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es sich handelte.
    Er befand sich wahrhaftig im königlichen Thronsaal, und die Gestalt auf dem Thron war Prinz Alcouz höchstselbst. Die da vor ihm knieten, waren Hofbeamte und seine persönlichen Freunde. Auf Alcouz’ Haupt saß eine Krone und seine Höflinge huldigten ihm auf Knien. Das Bild blieb eine Weile vor seinen Augen erhalten. Anschließend zerrannen die Gestalten erneut zu schwarzem Rauch.
    Amaroo war neben den Prinzen hingetreten. »Ihr habt einen Blick in die Zukunft getan«, sprach er zu ihm. »Doch ich habe Euch noch mehr zu zeigen.«
    Abermals stand der Magier im wirbelnden Qualm und sang Beschwörungen, und abermals gerann der Rauch zu Säulen und zu einem Thron, auf dem Alcouz einsam saß. Seine Augen starrten ins Nichts, denn er war tief in Gedanken versunken. Von Zeit zu Zeit trat ein Sklave an ihn heran, schien ihm etwas mitzuteilen und entfernte sich wieder.
    Dann tauchte eine neue Gestalt auf. Alcouz erkannte Amaroo, den Magier aus Hindustan. Amaroo sank vor dem Thron auf die Knie und schien ein Bittgesuch zu überreichen. Die Gestalt auf dem Thron setzte anscheinend zu einer Erwiderung an. Doch der Inder sprang auf, zog einen langen Dolch aus dem Gewand und stach den Prinzen nieder.
    Fast im selben Moment stieß Alcouz, der gelähmt vor Entsetzen zusah, einen gellenden Schrei aus und fiel tot zu Boden, das Herz durchbohrt von der Klinge des Magiers, der sich unbemerkt von hinten angeschlichen hatte.

Ein Abenteuer in der Zukunft
    Kapitel I: Das Geheimnis des Conrad Elkins
    Ein in unsere Zeit verschlagener Bewohner der versunkenen Kontinente Mu oder Atlantis, der durch die heutigen Straßen spazierte, könnte nicht fremdartiger, nicht andersartiger auf seine Mitmenschen wirken als jener Mann, der sich selbst Conrad Elkins nannte. Dennoch ist es mir immer schwergefallen, die vielen Facetten zu benennen, und sei es nur in Gedanken, die zu dieser Fremdartigkeit beitrugen. Es scheint (da wir vornehmlich in Wörtern denken und unsere Gedanken oft nur mit ihrer Hilfe veranschaulichen können), dass die Adjektive, die Elkins treffend beschreiben, bislang in unserem Wortschatz fehlen; dass sie nur in einer unvorstellbar nuancierten, reichhaltigen und verfeinerten Sprache verfügbar sein können – einer Sprache, wie sie sich im Lauf langer Zeiträume kultureller und zivilisatorischer Fortentwicklung auf einem älteren und reiferen Planeten als dem unseren hätte herausbilden können.
    Schon auf den ersten Blick war ich stark beeindruckt – um nicht zu sagen eingeschüchtert – von der Persönlichkeit dieses Mannes. Was mich vielleicht von allem am stärksten fesselte, war die Unmöglichkeit, ihn irgendeiner bekannten Volksgruppe zuzuordnen. Meiner Ansicht nach ist kein Mensch so einzigartig, dass er nicht über sichtbare Merkmale verfügt, anhand derer man ihn einem bestimmten Menschenstamm zuordnen kann. Und ich rühme mich gern der beharrlich gepflegten Gabe, aus dem Stand heraus die Nationalität und die Rassenzugehörigkeit jeder beliebigen Person benennen zu können.
    Elkins jedoch stellte mich vor ein Rätsel: Seine ausnehmende Blässe, sein fein gesponnenes Haar und seine markanten Gesichtszüge wiesen generell auf eine kaukasische Herkunft hin. Dennoch sah ich mich außerstande, an ihm die Unterscheidungsmerkmale irgendeines amerikanischen, europäischen oder asiatischen Stamms der weißen Rasse abzulesen. Ebenso wenig hätte ich sein Alter bestimmen können: Zwar schien er jung zu sein, gemessen an der Glätte seines Gesichts. Und dennoch sprach etwas unermesslich Altes aus dem Ausdruck seiner Augen.
    Seine Kleidung erschien modisch und von tadellosem Schnitt, ohne im Mindesten ausgefallen oder gar exzentrisch zu wirken. Hierin wie in allen anderen Einzelheiten seiner Erscheinung erweckte er stets den unterschwelligen Eindruck, als wolle er Aufmerksamkeit vermeiden. Er besaß nicht ganz mittlere Größe und war von eigentümlich graziler Gestalt. Seine Gesichtszüge wirkten für sich betrachtet beinahe feminin, wäre da nicht die ausladende Stirn gewesen, die aussah, als bestünde sie aus glatt poliertem Elfenbein. Eine solche Stirn sieht man auf den Bildnissen Edgar Allan Poes.
    Die kleinen Ohren mit den kurvenreichen Muscheln, die schmalen, auffällig geschwungenen Lippen, die eigentümliche, exotische Form der empfindsamen Nasenflügel – all dies schien auf den Besitz höher entwickelter Sinne hinzudeuten, als sie dem Menschen für gewöhnlich eigen sind. Seine Augen wirkten

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