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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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sich den mohammedanischen Negern gegenüber, und es sei gefährlich, in ihr Gebiet einzudringen, besonders während ihres alljährlichen religiösen Festes, welches gerade eben gefeiert werde. Er und seine Kameraden, so gestand der Mann, hätten Angst, noch sehr viel weiter vorzudringen.
    Zu alledem gab ich zu diesem Zeitpunkt keinerlei ausdrücklichen Kommentar. Mir erschien diese Geschichte nicht allzu glaubhaft – sie schmeckte mir nach dem unwissenden Vorurteil über isolierte Völker, welche jenen außerhalb ihrer Grenzen Lebenden stets verdächtig und furchteinflößend erscheinen. Doch fühlte ich mich ein wenig beunruhigt, denn ich wollte nicht, dass der Verlauf meiner Reise durch irgendeine Schwierigkeit mit meinen Bootsleuten oder den Einheimischen verschoben wurde.
    Die Sonne war jetzt mit einer tropischen Plötzlichkeit untergegangen, und in der kurzen Dämmerung sah ich, dass der Wald an den Flussufern dichter und üppiger wuchs als alle, durch welche wir bisher gekommen. Dort gab es uralte Baobabs, ungeheuer groß in der Finsternis, und die herunterhängenden Blätter mammuthafter Pflanzen fielen smaragdenen Katarakten gleich zum Fluss herab. Über allem lastete eine urzeitliche Stille – eine Stille, beladen mit dem heimlichen Pulsieren eines esoterischen und exotischen Lebens, dem geheimen Atmen einer unformulierbaren Leidenschaft, einer unfasslichen Gefahr, dem Geiste einer ungeheuren und nicht unterdrückbaren Schöpferkraft.
    Auf einem grasbewachsenen Uferstreifen gingen wir an Land und schickten uns an, das Lager für die Nacht zu bereiten. Nach einer Mahlzeit aus Yamswurzeln, Erdnüssen und Dosenfleisch, welcher ich ein wenig Palmwein hinzufügte, brachte ich das Thema der Fortsetzung unserer Reise am Morgen auf. Erst nachdem ich mich verbürgt hatte, die Löhne der Bootsleute zu verdreifachen, wollten sie versprechen, mich durch das Azombeii-Gebiet zu geleiten.
    Mehr denn je war ich geneigt, ihre Befürchtungen auf die leichte Schulter zu nehmen, ja, ich hatte sogar angefangen zu vermuten, die ganze Sache sei lediglich Schauspielerei mit keinem anderen Zwecke als der Erpressung einer Zahlungserhöhung. Doch dies vermochte ich natürlich nicht zu beweisen, und die Bootsleute waren erfüllt von einem offenkundigen Widerstreben, wobei sie bei Allah und seinem Propheten Mohammed schworen, die Gefahr, welche sie nunmehr auf sich luden, sei unvergleichlich schlimm – und dass sie und sogar ich möglicherweise Suppenfleisch für die Gelage derer von Azombeii liefern oder auf einem heidnischen Altar schmoren würden, und zwar noch vor dem morgigen Sonnenuntergang.
    Auch erzählten sie mir einige seltsame, die Sitten und den Glauben der Leute von Azombeii betreffende Details. Diese Leute, behaupteten sie, würden von einer Frau regiert, die man als leibhaftige lebende Vertreterin der Göttin Wanaôs ansah und die teilhabe an den göttlichen Ehren, die man ihr erweise. Wanaôs schien, soweit ich es mir zusammenreimen konnte, eine Göttin der Liebe und der Zeugung zu sein, die in ihrem Wesen gewissermaßen sowohl der römischen Venus als auch der karthagischen Tanit ähnelte.
    Genau in diesem Moment fiel mir eine gewisse etymologische Ähnlichkeit ihres Namens mit jenem der Venus auf – eine Ähnlichkeit, über die ich bald mehr erfahren sollte. Sie wurde, erzählte man mir, mit Riten und Zeremonien einer orgiastischen Zügellosigkeit ohne jede Parallele angebetet – einer Zügellosigkeit, welche sogar die benachbarten Heiden schockierte, die sich ihrerseits selbst schändlichen Praktiken hingaben, die von keinem tugendhaften Moslem toleriert werden konnten. Weiterhin sagten sie mir, jene von Azombeii seien auch der Zauberei ergeben, und ihre Schamanen würden gefürchtet in ganz Adamawa.
    Meine Neugier, sie war geweckt, obschon ich mir sagte, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die von den Bootsleuten wiedergegebenen Gerüchte Fabeln oder grobe Übertreibungen sein mochten. Jedoch hatte ich etwas von den religiösen Riten der Neger geschaut und vermochte den Geschichten um orgiastische Exzesse auf jeden Fall Glauben zu schenken. Als ich über die seltsamen Geschichten nachdachte, die ich gehört hatte, wurde meine Vorstellungskraft doch angestachelt, und ich schlief erst nach einem gänzlich ungewohnten Zeitraum ein.
    Schwer war mein Schlaf und voller ruheloser Träume, welche die Dauer der Nacht unerträglich zu verlängern schienen. Ich erwachte kurz vor Tagesanbruch, als der rote Kamm eines

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