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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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Mount-Wilson-Observatoriums. Gaillard vertrat eine extrem fortschrittliche und offen spekulative Schule naturwissenschaftlichen Denkens und hatte sich mit seinen Theorien zur Bewohnbarkeit der kleineren Planeten, besonders des Mars und der Venus, einen Namen gemacht.
    Seit Längerem trat Gaillard als Verfechter der Vorstellung von intelligentem und hoch organisiertem Leben auf diesen Planeten in Erscheinung, und er hatte sogar mehr als eine Abhandlung zu diesem Thema veröffentlicht, worin er seine Theorien bis ins Kleinste darlegte. Seine Erregung angesichts der Nachricht von dem sonderbaren Flugobjekt war groß. Er gehörte zu jenen, die spät in der vergangenen Nacht durchs Teleskop geblickt und tief im All, jenseits der Mondumlaufbahn, jenen schimmernden und unklassifizierbaren Sprenkel gesichtet hatten. Schon zu jenem Zeitpunkt hatte er eine erste Vorahnung bezüglich der wahren Natur dieses Stäubchens verspürt. Viele seiner Kollegen aus der Forschergruppe gingen mit einer offenen und unvoreingenommenen Einstellung an die Sache heran. Doch keiner von ihnen bezeugte stärkeres und lebhafteres Interesse als Gaillard.
    Godfrey Stilton, Professor für Astronomie an der Universität von Kalifornien und ebenfalls Mitglied des Gremiums, mochte, was seine Anschauungen und seine Denkrichtung betraf, als der genaue Gegenpol zu Gaillard ausgewählt worden sein. Engstirnig, dogmatisch, skeptisch gegenüber allem, das sich nicht streng nach Formel und Schema beweisen ließ, verächtlich gegenüber allem, was jenseits des Horizontes eines strikten Empirismus lag. Ihm widerstrebte es zutiefst, die außerirdische Herkunft des Objekts oder auch nur die Möglichkeit organischen Lebens auf einem anderen Himmelskörper als der Erde anzuerkennen. Etliche seiner Kollegen gehörten zum gleichen Schlag und vertraten dieselbe Geisteshaltung.
    Außer diesen zwei Männern und ihren Forscherkollegen umfasste die Gruppe auch drei Zeitungsreporter sowie den örtlichen Polizeichef, William Polson, und den Bürgermeister von Berkeley, James Gresham, denn man war der Ansicht, dass auch die Exekutive hinreichend vertreten sein sollte. Insgesamt bestand das Gremium aus 40 Männern. Zudem hielt sich ein Trupp erfahrener Mechaniker, ausgestattet mit Schweißbrennern und Schneidewerkzeugen, außerhalb des Stadions bereit, falls die Notwendigkeit eintreten sollte, sich gewaltsam Zutritt zu dem Gefährt zu verschaffen.
    Um neun Uhr morgens betrat die Forschergruppe das Stadion und näherte sich dem vielkantigen Objekt. Nicht wenige der Männer verspürten den Nervenkitzel, der sich angesichts einer unvorhersehbaren Gefahr einstellt. Doch noch mehr wurden beseelt von ungeheurer Wissbegier und einem Gefühl fassungslosen Staunens. Besonders Gaillard trieb die Empfindung, sich im Angesicht eines außerweltlichen Mysteriums zu befinden, und er näherte sich dem kupfer- und goldfarbenen Rumpf voll staunender Ehrfurcht. Seine Empfindung wurde so stark, dass er fast einen Anflug von Schwindel verspürte, so wie es jemandem ergehen mag, der über bodenlose Abgründe hinweg auf die dunklen Geheimnisse und unglaublichen Wunder eines fremden Universums blickt. Ihm war, als stünde er auf der Schwelle zwischen dem Vertrauten und dem Ungeahnten, zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen.
    Andere Gruppenmitglieder waren in geringerem Ausmaß von ähnlichen Empfindungen durchdrungen. Und selbst der nüchtern denkende, fantasielose Stilton verspürte ein eigenartiges, verstörendes Unbehagen, das er jedoch, seiner Denkungsart entsprechend, dem Wetter zuschrieb – oder einer ›Magenreizung‹.
    Das fremde Flugobjekt lag weiterhin völlig ruhig da. Die Befürchtungen all jener, die beim Näherkommen halb mit einem tödlichen Hinterhalt gerechnet hatten, wurden zerstreut, und die Erwartungen derer, die sich einen friedlicheren Beweis für Leben an Bord des Schiffes erhofften, sahen sich enttäuscht. Die Gruppe versammelte sich vor der größten Pforte, die wie alle übrigen die Form eines riesigen Diamanten aufwies. Sie befand sich mehrere Fußlängen über ihren Häuptern in einer lotrechten Facette des Rumpfes, und die Männer starrten durch das transparente, malvenfarbige Material auf die dahinter befindlichen, komplizierten mechanischen Gebilde, die so farbenfroh wirkten, als empfingen sie ihr Licht durch die Buntglasfenster einer Kathedrale.
    Niemand wusste, wie es weitergehen sollte. Denn die Insassen des Gefährts, so sie denn am Leben und bei Bewusstsein

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