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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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über die ungesetzliche und unwissenschaftliche Demütigung, der er ausgesetzt war, Luft machte, verfolgte er etwa eine Minute lang die Bewegungen der selbsttätigen Regler. Dann schloss er die Finger um einen davon und versuchte, selbst Kontrolle über den Kurs des Fluggeräts zu erlangen.
    Zu seiner Überraschung wie auch der seiner Kollegen ließ der Regler sich nicht bewegen. Stilton mühte sich, bis die Adern auf seinem Handrücken hervortraten und der Schweiß in Strömen von seiner kahlen Stirn troff. Anschließend versuchte er sich nacheinander an den übrigen Reglern, schob und zerrte mit aller Kraft, jedoch ebenso vergeblich. Offenbar wurde die Steuerkonsole gegen jeglichen Zugriff außer dem des unsichtbaren Piloten blockiert.
    Doch Stilton ließ nicht locker. So gelangte er an einen Hebel, der größer war als die übrigen und sich auch in der Form von ihnen unterschied. Er griff danach – und brüllte vor Schmerz. Mit einiger Schwierigkeit löste er die Finger von dem eigentümlichen Objekt und riss die Hand zurück. Der Hebel fühlte sich eisig an, als werde er von den tiefsten Kältegraden des Weltalls durchdrungen. Ja, Stilton schien sich sogar die Finger an dieser extremen Kälte versengt zu haben. Anschließend unterließ er weitere Bemühungen, in die Funktionsabläufe des Raumschiffs einzugreifen.
    Gaillard hatte dieses Zwischenspiel verfolgt und sich dann in eines der Hauptabteile zurückgezogen. Wieder nahm er eine der wundersam weichen und elastischen Liegen ein und blickte nach draußen. Ihm bot sich ein atemberaubendes Schauspiel: Der gesamte Planet, eine große, leuchtende, vielfarbige Kugel, schwamm querab zur Fluglinie des Raumschiffs im schwarzen sternbesäten Abgrund. Die Schrecklichkeit der kompasslosen Tiefen und die unvorstellbare Einsamkeit im Unendlichen stürzten auf ihn ein. Er fühlte sich einige Augenblicke lang elend und benommen durch den Schock der Erkenntnis, gepackt von einer überwältigenden Panik, die ebenso allumfassend wie namenlos war.
    Dann verflog der Schrecken seltsamerweise, besiegt vom aufkeimenden Glücksgefühl ob der Aussicht auf die ungeahnte Reise durch unerforschte Himmelszonen und hin zu unbetretenen Gestaden. Ungeachtet der Gefahren, gleichgültig gegenüber der grauenvollen Trennung von der vertrauten menschlichen Umgebung überließ Gaillard sich der magischen Verheißung sagenhafter kommender Abenteuer und einer einzigartigen künftigen Bestimmung.
    Anderen fiel es weniger leicht, sich in diese bizarren und furchterweckenden Umstände zu fügen. Kreidebleich und von Entsetzen erfasst, mit dem Gefühl eines unwiederbringlichen Verlustes, allumfassender Gefahr und schwindelnder Verstörung, sahen sie der enteilenden Erde hinterher, deren trautem Umfeld sie so unerklärlich und mit solch grauenvoller Plötzlichkeit entrissen wurden.
    Vielen verschlug es die Sprache vor Angst, sobald ihnen erst aufging, dass sie einer allgewaltigen, unbekannten Macht hilflos ausgeliefert waren.
    Einige schwatzten laut und zusammenhanglos im Bemühen, ihre Anspannung zu verbergen. Die drei Reporter beklagten die Unmöglichkeit, sich mit den Redaktionen in Verbindung zu setzen, für die sie schrieben. James Gresham, der Bürgermeister, und William Polson, der Polizeichef, wirkten völlig perplex und wussten überhaupt nicht mehr, was sie im Angesicht von Umständen tun oder denken sollten, unter denen ihre gewohnte Amtsgewalt anscheinend keinerlei Bedeutung mehr besaß. Und die Wissenschaftler teilten sich, wie nicht anders zu erwarten, in zwei Hauptlager. Die Unkonventionelleren und Verwegeneren unter ihnen neigten mehr oder weniger dazu, im Namen der Forschung alles zu begrüßen, was da kommen mochte. Der Rest hingegen fügte sich mit unterschiedlich starkem Widerwillen, Protest und Furchtgefühl dem Unabänderlichen.
    Stunden vergingen. Der Mond, eine helle, einsame Kugel inmitten des gewaltigen Abgrunds, war zusammen mit der schwindenden Erde zurückgeblieben. Das Raumschiff schoss allein durch die kosmischen Weiten, in einem Universum, dessen Herrlichkeit sogar für die Astronomen eine Offenbarung bedeutete, so vertraut sie mit der Vermessung und Zählung von Sonnen, interstellaren Wolken und Galaxien auch waren.
    Die 35 Männer wurden ihrem Heimatplaneten entrückt und mit einer Geschwindigkeit, welche die eines jeden Gestirns oder Trabanten bei Weitem übertraf, über eine unfassbare Endlosigkeit hinwegkatapultiert. Das exakte Tempo ließ sich schwer bestimmen. Doch

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