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Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Zacher
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ins Gesicht. Nur so fest, dass sie glauben muss, ich meine es ernst. »Du hast Stefan Ehrenfeld umgebracht. Die Frage ist, warum?«
    »Nein, ich … das ist doch Unsinn.« Sie sagt es leise, als hätte sie jetzt schon aufgegeben, mir widersprechen zu wollen.
    Ich hole die Tube mit Wasabi aus meiner Tasche. »Das hast du ihm in seinen Arsch gedrückt, in seine Wunden …«
    »Was?«
    »Gib es schon zu.«
    »Nein, ich habe doch nur …«
    »Was? Was hast du?«
    »Ich … ich war das nicht.«
    »Dass du an diesem Abend hier warst, willst du aber nicht abstreiten, oder?«
    »Nein. Ich war hier. Er hat mich bestellt. Er hat mich öfters hierher bestellt.«
    »Was habt ihr gemacht?«
    Ich verkaufe nicht, sondern lasse dich teilhaben an meinem Geheimnis, biete dir Einlass in meinen intimsten Bereich – dafür erwarte ich von dir, dass du mich und meine Fähigkeit, Lust und Leidenschaft zu schenken, respektierst.
    Sie zögert, als würde die Antwort gegen ihre Berufsehre verstoßen. Noch bevor ich ihr erneut eine Ohrfeige geben kann, sprudelt sie hervor: »Er hat mich französisch befriedigt, und dann habe ich ihn gefickt.« Das erste Mal wird mir die Diskrepanz zwischen der Fantasie des Freiers und der Realität der Nutte offenbar. Die Unstimmigkeit zwischen der Ankündigung im Netz und der Verwirklichung auf dem Bett wird augenscheinlich. Davon scheint ihr Berufsstand zu leben. Es scheint nichts einfacher zu sein, als den Wichsern mit der Maus in der Hand etwas vorzumachen.
    Wenn du neugierig und willig bist, die ersten Schritte unserer Exkursion zu machen, dann reiche mir die Hand, und wir werden das erotische Universum gemeinsam erleben.
    »Wie lange?«
    »Was, wie lange?«
    »Wie lange warst du hier?«
    »Vielleicht vierzig, fünfzig Minuten.«
    »Und dann?«
    »Was, und dann?«
    »Was hast du dann gemacht?«
    »Dann bin ich gegangen.«
    »Und er?«
    »Ist hiergeblieben und hat noch gelebt.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Zum Schluss hat er noch gesagt, bis in zwei Wochen. Wie immer. Mehr nicht. Als ich aus dem Zimmer bin, hat er noch gelebt. Ich schwör’s.«
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Warum bist du dann nicht zur Polizei gegangen?«
    »Die würde mir doch nicht glauben.«
    »Stimmt. Und warum soll ich dir glauben?«
    Sie sieht mich an, als wüsste sie es.
    »Wie heißt du?«, fragt sie. Ihre Stimme ist wieder fester, und in ihrem Blick liegt nun ein wenig Zuversicht.
    »Hài.«
    »Meer«, sagt sie. »Schöner Name.« Ihre Angst scheint dahin. »Mach mich los. Na komm. Wir können uns ein bisschen vergnügen. Das ist doch viel besser, als sich gegenseitig das Leben schwer zu machen, oder?«
    Erkunde bei einem Treffen, wie abwechslungsreich ich sein kann und wie ich dir Stunden von unbeschreiblicher Lust bereiten kann, die dich den Alltag und alles Unangenehme vergessen lassen.
    »Intelligenz, Klarheit, Reinheit, was? Du machst deinem Namen alle Ehre.«
    Ich mache sie wieder los. Sie fasst mir zwischen die Beine und lächelt.
    »Du hast ja einen Ständer, Süßer«, sagt sie.
    »Halt’s Maul.« Ich stoße sie weg und zünde mir eine weitere Zigarette an.
    »Ich errege dich, und das erstaunt dich, was? Verunsichert dich. Eine Transe macht dich an, eine Transe geilt dich auf.« Jetzt lacht sie übermütig. »Du könntest es dir vorstellen, aber du traust dich nicht.«
    »Halt’s Maul, hab ich gesagt, und zieh dich an.«
    Während Nora sich eingeschnappt anzieht, rufe ich Kleeberg an. Er beglückwünscht mich und sagt, dass er seine Assistentin schickt, um Nora abzuholen.
    »Ich muss dich den Bullen übergeben.« Nora wirkt nicht nur enttäuscht, auch ein bisschen wütend. »Wenn du unschuldig bist, kommst du wieder frei.« Sie lacht, als hätte sie ihre Zweifel.
    Eine Viertelstunde später sind Mechthild Gotthoff und zwei weitere Kollegen da und führen Nora in Handschellen ab.
    »Und Sie?«, fragt Mechthild.
    »Ich bleibe hier.«
    »Sie wollen hier doch nicht etwa übernachten?«
    »Doch.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Seltsame Methoden.«
    »Finden Sie?«

ER
    Er saß ihr am Küchentisch gegenüber. Sie hatte beide Füße auf der Stuhlfläche abgestellt. Das lange gelbe T-Shirt war über ihre Knie gezogen. Die Zehen schauten darunter hervor. Die Nägel waren rote Flecken. In Brusthöhe konnte er auf dem T-Shirt in großen, geschwungenen Buchstaben … it’s brain lesen. Ihre Haare fielen verstrubbelt auf die Schultern, während sie gähnte, ohne dabei die Hand vor den Mund zu

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