Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)
Hài dich nicht liebt.«
»Spinnst du? Du hast sie ja nicht alle.«
Sie will es nicht glauben, kann es nicht glauben, weist es mit aller Wucht zurück.
»Wenn er dich lieben würde, würde er nicht mit anderen rummachen.«
Kitty lacht. »Du spinnst. Hài macht doch nicht …«
»Doch!«
Sie sieht Doreen an, die sie in diesem Moment an ihre Mutter erinnert. Sie wirkt hässlich und falsch.
»Du bist ja bloß eifersüchtig«, sagt sie und flüchtet sich in Gelächter.
»Ich hab mit ihm gefickt.«
Es schlägt ein wie eine Bombe. Ein explodierender Sprengstoffgürtel um den eigenen Bauch.
»Was?« In unendlich viele Teile zerrissen, verstreut.
»Wir haben gevögelt.«
Die Worte zerstören, trennen den Kopf vom Leib, den Traum von der Wirklichkeit.
»Nein, das stimmt nicht, das sagst du doch nur …«
»Im Weinbergspark, nach der Feier.«
Der Himmel zieht sich zu, Wolken entstehen im Zeitraffer. Es fängt an zu regnen. Und hört nicht wieder auf.
ICH
Ich sehe Augen. Es sind die Augen eines Tieres. Es ist ein Wolf, der sich kaum merklich bewegt. Dennoch scheint es, als atme sein ganzer Kopf. Langsam realisiere ich, wo ich bin. Der Wolf befindet sich auf einem Stück Haut. Auf einer Schulter. Es ist Gretas Schulter. Sie schläft und atmet gleichmäßig. Hin und wieder schnarcht sie. Ich spüre ihren Hintern an meinem Schwanz, der hart und steif geworden ist. Beim Blick auf den Wolfskopf fallen mir die Hyänen ein. Und Laura. Auch die anderen Toten.
Ich drücke mich fester an Greta. Ihr Hintern bewegt sich. Mit den Fingern ertaste ich ihre Spalte und streichle sie. Ihr Atem geht schneller, sie wird feucht, fängt leise zu stöhnen an. Ich schiebe meinen Schwanz langsam in ihre Muschi. Ihr Stöhnen wird sofort lauter. Wir ficken und bewegen uns kaum dabei. Wenig später komme ich in ihr. Ihr Atem beruhigt sich, und sie schläft kurz darauf wieder ein. Und schnarcht. Der Wolf schaut zufrieden.
Ich drehe mich auf den Rücken und beobachte die zugezogenen Vorhänge, die sich vor dem geöffneten Fenster im Wind bewegen. Draußen ist es bereits hell. Die flatternden Gardinen werfen Schatten an Wand und Decke. Auch ich schlafe kurzzeitig ein und träume von Laura. Und von den Hyänen, ihren Lieblingstieren.
Wieder wird mein Schwanz steif. Ich versuche, an etwas Trauriges zu denken. Ich denke an meine Mutter. An meinen Vater. Es hilft nicht. Meine Erregung bleibt. Ich stehe auf, ziehe meine Unterhose an und gehe in die Küche.
Nach der zweiten Zigarette steht Doreen plötzlich in der Tür. Ich erschrecke und fühle mich vor ihr noch nackter, als ich ohnehin schon bin. Sie trägt ein neckisches Unterhöschen und ein T-Shirt. Ich sehe, wie ihre Brustwarzen gegen den Stoff drücken.
»Darf ich?« Sie setzt sich neben mich an den Tisch und steckt sich ebenfalls eine Zigarette an. »Und? Habt ihr Lauras Mörder schon?«
»Der Mörder von Laura«, sage ich, »ist auch der Mörder von Frau Dr. Wagner-Zander. Und von Ronny. Und von Dr. Stefan Ehrenfeld.«
Bei dem Namen Ehrenfeld zuckt Doreen zusammen.
»Was ist?«, frage ich.
Sie schüttelt den Kopf. »Nichts.« Sie setzt sich jetzt breitbeinig auf den Stuhl. Es sieht provozierend aus. Ich sehe links und rechts von ihrem Slip Haare hervorlugen. Was soll das?
»Und?«, fragt sie.
»Was und?«
»Nichts.«
Eine Pause entsteht. Wir rauchen still vor uns hin, bis ich das Schweigen nicht mehr aushalte. »Wie läuft’s beim Film?«, frage ich.
»Das interessiert dich doch gar nicht«, kommt es wie ein Faustschlag retour.
Es interessiert mich tatsächlich nicht.
»Ich bin jetzt Producerin.« Sie sieht dabei stolz aus. Ich habe den Eindruck, dass ihre Brustwarzen noch spitzer hervorstechen.
»Und was machst du da?«
»Filme.« Ihre Wortkargheit ärgert mich. Es hat etwas Selbstgefälliges.
»Seid ihr jetzt zusammen?«, fragt Doreen plötzlich und fixiert mich wie ein Insekt, das sie im nächsten Moment mit der flachen Hand und einem gezielten Schlag umzubringen gedenkt.
»Wer?«
»Du und Greta.«
Ich hebe die Schultern, schaue zur Wand, wo ein Filmplakat hängt. Melancholia von Lars von Trier.
»Bist du jetzt beziehungsfähig? Oder ist Greta auch nur eine fürs Album? Eine weitere Trophäe für deine Sammlung?«
»Was soll das?«
»Ich wäre gerne mit dir zusammen gewesen.« Es klingt bitter.
»Du?«
»Ja, auch wenn wir nur einmal miteinander geschlafen haben.«
»Geschlafen?« Doreen geht mir zunehmend auf die Nerven. Ich lasse es sie spüren. »Du
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