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Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Zacher
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jährige Frau, abgemagert und mit ernster Miene.
    Das soll Kitty sein? Es ist mir unmöglich, sie wiederzuerkennen. Von ihrer einstigen Pummeligkeit ist nichts mehr übrig.
    »Es stimmt also, dass Kitty und Laura sich gekannt haben.«
    »Na klar.«
    »Woher?«
    Sie steckt sich eine Zigarette an, nimmt einen tiefen Zug und bläst mir den Rauch entgegen. »Vom Schamanischen Reisen. Laura leitete eine spirituelle Gruppe. Bis kurz vor ihrem Tod, als es ihr schon ziemlich dreckig ging, kam Kitty immer wieder dazu.«
    Die Verbindung zwischen Stefan Ehrenfeld und Laura Tessloff ist Kitty Gerber! Ich habe es geahnt. Meine Vermutung ist bestätigt. Beide scheinen Kitty gekannt zu haben. Kitty ist der Schlüssel! Wenn ich herausfinde, wie das alles zusammenhängt, weiß ich, wer der Mörder ist.
    »Warst du auch beim Schamanischen Reisen?«
    Greta lacht wieder, diesmal, ohne sich zu verschlucken. Dann zieht sie an ihrer Zigarette, dass die Glut in der Nacht leuchtet.
    »Anfangs schon. Irgendwann habe ich mich ausgeklinkt. Das war mir dann doch zu spirituell. Ich mag es lieber handfester.« Sie zwinkert mir zu und pustet mir erneut den Rauch entgegen.
    »Woher kanntest du Laura eigentlich?«
    Sie zögert, als wäre es ein Verhör.
    »Wir waren auf derselben Schule. Wir kannten uns schon, da sah ich noch aus wie Miss Piggy, war dick, hässlich und hatte eine Monsterzahnspange.«
    Sie bleckt ihre großen, ebenmäßigen Zähne.
    »Und Doreen?«
    »Was ist mit Doreen?«
    Jetzt klingt sie ein wenig unwirsch, anscheinend geht ihr die Fragerei langsam auf den Geist.
    »Woher kennst du sie?«
    »Durch Laura.«
    »War sie auch beim Schamanischen Reisen?«
    »Ja.«
    Dann steht Greta auf, greift nach meiner Hand und sagt: »Lass uns gehen.«

ER
    Anfangs erfuhr er wenig von ihr. Sie wollte nicht über die Vergangenheit reden. Nicht über ihre Mutter. Erst als er Doreen kennenlernte, ihre Freundin aus Kindertagen, taute sie auf. Doreen und Kitty waren beide in derselben Kleinstadt aufgewachsen und gemeinsam zur Schule gegangen. Seither waren sie ein Herz und eine Seele – und dabei grundverschieden. Doreen war impulsiv, Kitty zurückhaltend. Die eine war selbstbewusst, die andere zweifelte ständig an sich. Zusammen zogen sie nach dem Abitur nach Berlin. Die eine bestand die Prüfung an der Schauspielschule, die andere nicht. Was beide gleichermaßen verwunderte. Doreen, weil sie fest davon überzeugt war, die Prüfung mit links zu bestehen. Kitty, weil sie nicht glauben konnte, dass sie genommen wurde und ihre beste Freundin nicht.
    »Egal, mach ich eben was anderes«, sagte Doreen. Doreen war pragmatisch, Kitty sensibel.
    Er mochte Doreen nicht. Doreen war ihm zu affektiert. Doch er ließ sich die Abneigung nicht anmerken. Irgendwann packte Kitty dann doch aus. Er hörte zu und gab wieder den Verständnisvollen. Er fragte nicht, ließ sie einfach erzählen. Und sie erzählte. Von den letzten zwanzig Jahren mit ihrer Mutter. Nach der Republikflucht waren sie bei der Schwester ihrer Mutter untergekommen, in einer Kleinstadt in der Nähe von Stuttgart. Die Familie der Tante war auch ihre Familie geworden.
    »Die Tante war in Ordnung«, sagte sie. »Nur Hajo, ihr Mann, war komisch.«
    Jetzt fragte er doch: »Warum?«
    Sie sah ihn an und wusste nicht, ob sie mit der Sprache herausrücken solle.
    »Er hatte was mit Mama«, sagte sie schließlich. »Heimlich zuerst. Dann, nach dem plötzlichen Tod meiner Tante, wurden sie offiziell ein Paar. Jetzt sind sie verheiratet.«
    Er hob die Schultern, als ob er es moralisch nicht verwerflich fände.
    »Natürlich wurde getuschelt«, sagte sie. »Das sei doch komisch, der Unfall und so weiter …«
    »Was für ein Unfall?«
    »Meine Tante ist mit ihrem Wagen auf einer Strecke verunglückt, die sie jahrelang mindestens zweimal am Tag gefahren war. Sie kam von der Straße ab, raste einen Abhang runter und überschlug sich mehrmals. Sie war auf der Stelle tot. Warum, war nicht klar. Die Straßenverhältnisse waren bestens. Das Wetter ebenfalls.«
    Wieder sah sie ihn an. Diesmal hob er nicht die Schultern.
    »Als ich Mama damit konfrontierte, war ich gerade zwölf«, sagte sie. »Bist du verrückt, hatte Mama gesagt. Margit war meine Schwester! Dann fing sie an zu weinen. Ich erschrak, so heftig war ihre Reaktion. Hajo sagte, lass doch, sie ist noch ein Kind und plappert nach, was die anderen vorplappern. Er nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich, so fest, dass meine Brust schmerzte. Hajo,

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