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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hielt. Vorsichtig hatte er ihn herausgeholt und etikettiert.
    Und sie hatten Kellys Handy. Kurz vor Mitternacht hatte sie einen fünfminütigen Anruf erhalten, aber die Polizei hatte den Anrufer nicht identifizieren können. Steven hatte damit gerechnet. Trotzdem war er ein wenig verwundert. Für einen Burschen, der seinen Chemiekurs nicht bestehen würde, war Rudy verdammt clever.
    Vor Kellys Fenster hatten sie einen Fußabdruck gefunden, und Steven war froh, dass Mrs. Templeton eine derart passionierte Gärtnerin war, die Rasen und Beete in penibler Ordnung hielt. Weil sie außerdem eine umweltbewusste Wasserverwerterin war und ihre Bewässerungsanlage erst um elf Uhr abends anging, war der Boden bis drei Uhr morgens so feucht, dass Schuhsohlen sich abzeichnen konnten. So ergab sich ein Zeitfenster von drei Stunden, in denen der Täter das Mädchen entführt hatte.
    Leider hatten sie auch ein vollkommen entsetztes Elternpaar, das durch Angst und Kummer derart mitgenommen war, dass es Steven keinerlei brauchbare Auskünfte geben konnte.
    Dies also waren die Parameter, mit denen sie arbeiten mussten. Mager genug, dachte er, während er beobachtete, wie die letzten Schüler den Konferenzraum verließen. Er stand auf und streckte sich. »Na, das hat Spaß gemacht.«
    Sandra sah ihn düster an. »Ich will eine Schmerzzulage.«
    Stevens Lippen zuckten. »Du wirst nach Tarif bezahlt. Da gibt es keine Extras. Im Übrigen hast du Kinder in dem Alter. Du müsstest doch daran gewöhnt sein.«
    Liz rieb sich die Stirn. »Ich verstehe es einfach nicht. Wie können Mütter ihren Töchtern erlauben, so angezogen aus dem Haus zu gehen? Ich habe nicht mehr so viele nackte Bäuche gesehen, seitdem ich neulich mal versehentlich auf MTV gelandet bin. Das war ja wie ein Selbstbedienungsladen für Sexualstraftäter.«
    Sandra schüttelte den Kopf, während sie im Müll nach den weggeworfenen Bechern wühlte. Die Schule hatte sie mit verschiedenfarbigen Bechern versorgt, und sie hatte sich während der Befragung notiert, welcher Schüler sich welchen Becher genommen hatte. »Sexualstraftäter brauchen weder Selbstbedienungsläden noch nackte Bäuche. Das wissen Sie.« Liz reichte ihr die etikettierten Tüten einzeln. »Natürlich weiß ich das. Aber ich hasse es einfach, wenn ich sehe, dass diese Mädchen sich so darbieten. Das wirkt so … so …«
    »Meganuttenmäßig?«, ergänzte Nancy und schnitt eine Grimasse. »War das nicht authentisch? Gott, ein Tag mit diesen Teenies, und ich verändere sogar meine Sprache.«
    »Und wir dürfen morgen sogar noch einmal herkommen«, sagte Steven aufgesetzt fröhlich und duckte sich, als alle drei Frauen ihn drohend ansahen. »Hey, wenigstens haben wir heute schon das Footballteam, das Basketballteam und das Soccerteam hinter uns gebracht.«
    »Einen Teil davon zumindest«, korrigierte Bondioli, der mit einem Klemmbrett in der Hand den Raum betrat. »Außerdem sind da noch ungefähr zwanzig Sportler und weitere hundert Schüler aus den Juniorjahrgängen.«
    Sandra stöhnte. »Dann können wir die ganze Woche einrechnen.«
    »Aber wir müssen nun mal mit allen reden«, rief Liz ihr in Erinnerung. »Keine Sonderbehandlung.« Erschreckt klappte sie den Mund zu, als Bondiolis Brauen aufwärts schossen. »Das heißt, Sie haben bereits einen Verdächtigen.« Er ließ sich auf einem Stuhl nieder und sah sie wie vom Donner gerührt an. »Einen Verdächtigen unter den Schülern. Mein Gott.«
    Steven seufzte. »Das haben wir nicht gesagt, Lucas.«
    Bondioli verengte die Augen. »Das war auch nicht nötig. Wer ist es?«
    Steven fragte sich, ob der Mann überhaupt merkte, dass er die Fäuste ballte. »Sie wissen, dass wir Ihnen das nicht sagen dürfen, selbst wenn Sie Recht mit Ihrer Annahme hätten.« Er setzte sich neben Bondioli. »Sie wollen doch auch, dass wir ihn kriegen, nicht wahr?«
    Bondioli nickte unglücklich. »Er hat drei Mädchen umgebracht. Und jetzt hat er Kelly. Ich habe eine Tochter in ihrem Alter. Ich darf mir nicht einmal ansatzweise vorstellen …«
    »Tun Sie es auch nicht«, sagte Steven und nahm das Klemmbrett mit den Listen aus seinen zitternden Fingern. Dann überflog er die Namen derer, die sie schon befragt hatten und welche sie sich noch vornehmen mussten. Plötzlich zog er die Brauen zusammen.
    »Was ist denn?«, fragte Liz und ließ sich neben ihm fallen. Steven schüttelte den Kopf. »Ich habe soeben festgestellt, dass unser Footballspieler in der Auszeit, Rudy, einen

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