Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
beschleunigte sich sein Herzschlag.
    »Was ist?«, fragte er und kam auf die Füße. »Was hast du?«
    »Neue Informationen.« Die Spannung, die von Kent ausging, war beinahe greifbar. Der junge Mann legte zwei Blätter mit genetischen Fingerabdrücken auf das Papierchaos auf Stevens Schreibtisch. Der eine Abdruck war schon ein wenig verblasst und trug einen leuchtend gelben Aufkleber, der ihn als nicht öffentlich zugängliches Eigentum des Staates Washington kennzeichnete. Der andere war neu.
    »Liz hat Post aus Seattle bekommen«, sagte Steven, und Kent nickte.
    »Das ist die DNS von William Parker, wie sie in der Verschlussakte in Seattle zu finden war.« Kents Stimme wurde heiser vor Aufregung. »Das andere da ist die DNS von dem Haar, das wir auf der Clary-Lichtung gefunden haben.«
    Steven beugte sich blinzelnd vor. »Und?«
    »Sie sind nicht gleich«, sagte Kent triumphierend.
    Steven runzelte verwirrt die Stirn. »Ja und? Wir wussten doch schon, dass Rudy an dem Tag in der Schule war. Also ist er entweder nicht William Parker, oder er war nicht auf der Lichtung, oder weder das eine noch das andere. Und weiter?«
    »Die DNS von der Clary-Lichtung ist zwar nicht dieselbe wie Parkers«, fuhr Kent fort, »aber doch sehr nah dran. So nah, dass man sagen kann, die beiden Abdrücke müssen von Blutsverwandten stammen. Und zwar nicht in der Vater-Sohn-Konstellation, weil die Probe von Mitochondrien stammt, in der nur maternales Genmaterial enthalten ist. William Parker war an jenem Tag nicht auf der Clary-Lichtung, wohl aber ein Blutsverwandter, der dieselbe Mutter wie er hat.«
    »Womit wir beim Bruder wären«, sagte Steven leise. »Der Bruder, den alle für minderbemittelt halten.«
    In diesem Moment platzte Liz herein. »Ich bin sofort gekommen, als Ihre Nachricht mich erreicht hat, Kent. Was ist passiert?«
    »Es war der jüngere Lutz-Bruder.« Steven verzog das Gesicht und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Der andere, den alle für harmlos und beschränkt halten. Verdammt, Jenna hat ihn sogar noch verteidigt! Der arme Kerl – wird immer von Papa rumgeschubst!«
    »Womit sie gar nicht so Unrecht haben könnte«, sagte Liz, noch immer atemlos vom Laufen. Sie warf einen raschen Blick auf die Abdrücke und Kents säuberlich getippte Schlussfolgerung und nickte. »Das sollte uns jedoch nicht aufhalten. Ich nehme an, dass Sie einen Durchsuchungsbefehl für das Lutz’sche Haus wollen, richtig?«
    »Mit einer fetten roten Schleife, bitte«, antwortete Steven durch zusammengebissene Zähne.
    »Geht in Ordnung«, sagte Liz. »Verdammt gute Arbeit, Kent. Steven, rufen Sie Neil an. Das wird er sicher wissen wollen.«

Freitag, 14. Oktober 15.45 Uhr
    Neil breitete die Knöpfe auf der Aluminiumfolie aus, die Mrs. Templeton über den Tisch gespannt hatte. Mit behandschuhten Fingern trennte er einen Knopf von dem anderen, dann schickte er ein stummes Dankgebet zum Himmel. Wie gut, dass der Hauskater eine Vorliebe für Knöpfe hatte, und wie gut, dass sein Erinnerungsvermögen intakt war. Er nahm einen Zinnknopf, hielt ihn hoch und beobachtete, wie sich das Licht in den Einkerbungen des Musters fing.
    »Haben Sie den schon mal gesehen?«, fragte Mrs. Templeton hoffnungsvoll.
    Es fiel ihm schwer, seine Aufmerksamkeit wieder ihr zu widmen. »Ja, Ma’am.« Er ließ den Knopf wieder auf den Stapel fallen. »Haben Sie eine verschließbare Plastiktüte – noch nicht gebraucht?« Er schloß die Alufolie um die Knöpfe und tat sie in die Tüte, die sie ihm reichte. »Bitte schließen Sie die Zimmertür und halten Sie sich von dem Fleck unter dem Sessel fern«, wies er sie an. »Die Spurensicherung wird alles aufsaugen. Vielleicht hat die Katze noch mehr aus dem Zimmer Ihrer Tochter geholt.«
    Neil hastete zum Auto, den kostbaren Beutel mit dem Beweis fest in der Hand. Und er betete, wie er nie zuvor gebetet hatte.

Freitag, 14. Oktober, 16.30 Uhr
    Charlie steckte den Kopf in Jennas Zimmer. »Tante Jenna –«
    Jenna setzte sich auf und knurrte: »Ich weiß, ich habe Besuch. Schick ihn nach Hause, wer immer es ist.«
    »Ich weiß nicht, Tante. Ich glaube eigentlich, dass du ihn doch sehen willst.«
    Jenna hievte sich mühsam aus dem Bett und stieg murrend und fluchend die Treppe hinunter. Unten angekommen, blieb sie wie angewurzelt stehen. In Allisons Wohnzimmer wartete Brad Thatcher. Als er ihr Gesicht sah, schloss er einen Moment die Augen. »Das tut mir Leid, Dr. Marshall.«
    »So schlimm, wie es aussieht, ist es

Weitere Kostenlose Bücher