Das Laecheln Deines Moerders
schon sagte, momentan ist Matt der Normale, und Nicky erholt sich jeden Tag ein bisschen mehr.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Helen ist ganz die Alte.«
Mike schwieg lange, bevor er Stevens Hand drückte. »Also hat Brad ein ernstes Problem, Matt ist reifer geworden, Nicky geht es langsam besser, und Helen ist eben Helen. Und wie geht es dir, mein Freund?« Seine Stimme war weich geworden. »Wie macht sich dein Leben?«
Wieder wollten die Gefühle heraus, wieder kämpfte Steven dagegen an. »Mein Leben ist … wie es ist.«
»Na ja, da habe ich aber schon bessere Sprüche gehört«, bemerkte Mike trocken.
Steven musste lächeln. »Das klang ein bisschen dramatisch, was?«
»Ein bisschen.« Mike wartete, aber als nicht mehr kam, hakte er behutsam nach. »Und dein Privatleben? Hast du überhaupt eins? Hast du deine Meinung geändert und überlegst, ob du dir eine neue Frau nehmen sollst?«
Steven verzog den Mund zu einem halben Lächeln. »Eine Frau nehmen. Das klingt so archaisch.«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
»Nein, nicht wahr?« Steven straffte die Schultern, um sich gegen die Diskussion, die garantiert kommen würde, zu wappnen. »Nein, ich habe meine Meinung nicht geändert. Ich werde nicht wieder heiraten. Jedenfalls nicht, bis die Jungen erwachsen sind.«
»Nicky braucht dazu aber mindestens noch zehn Jahre, Steven«, sagte Mike ruhig. »So lange solltest du nicht allein bleiben.«
Steven verengte die Augen. »Du bist auch allein.«
Mike lächelte. »Das ist etwas anderes, und das weißt du. Im Übrigen habe ich die Kirche.« Er sah seinen Freund prüfend an. »Ich schätze, ich kann behaupten, dass du nicht mal die hast.«
Steven blickte zur Seite. »Das war unter die Gürtellinie.« Aber Mike hatte Recht. Natürlich hatte er Recht.
»Hauptsache, es bewirkt etwas. Zehn weitere Jahre allein ist zu lang für dich.«
Steven musterte die Madonna mit dem Kind. »Das sagtest du bereits.«
»Ja, ich weiß. Hat Helen denn keine Einzige finden können, die dir gefiel?«
Steven wandte abrupt den Kopf. »Was weißt du denn über Helens Kuppelversuche?«
Mike zuckte die Achseln. »Sie und ich, wir unterhalten uns ab und zu.«
Steven verdrehte die Augen. »Sie beichtet dir vermutlich all die Lügen und Schwindeleien, die sie sich ausgedacht hat, um mich mit jeder Tania, Dorothy und Henrietta diesseits des Mississippi zusammenzubringen.«
»Leider unterliege ich der Schweigepflicht.«
»Ja, ja«, murmelte Steven, und Mike grinste, wurde jedoch rasch wieder ernst.
»Sag’s mir, Steven. Hast du denn gar keine kennen gelernt? In vier Jahren?«
Ein Gesicht erschien vor seinem inneren Augen. Schwarze Haare, veilchenblaue Augen, ein warmes Lächeln. »Nein. Ja.« Steven schloss die Augen. »Ich weiß nicht«, gestand er kläglich.
»Also, das ›ja‹ gefiel mir eigentlich am besten.«
»Dacht’ ich mir.«
»Wie heißt sie?«
Steven stand auf. »Ach, das ist läch—«
»Setz dich, Steven.« Es war wie ein leises Knurren gewesen, ein Befehl, dem man gehorchen sollte.
Und das tat Steven.
Mike nickte, dann neigte er den Kopf. »Ihr Name …?«
»Jenna.« Steven sah ihn mit finsterem Blick an. »Wenn Helen irgendwas davon erfährt, dann, das schwöre ich …«
»Das unterliegt der Schweigepflicht.« Mike beugte sich vor. »Und wann hast du sie kennen gelernt?«
»Heute«, fauchte Steven, und sah zufrieden, wie Mikes Augen sich weiteten. Er sah auf die Uhr und fügte hinzu: »Vor siebeneinhalb Stunden, um es genau zu sagen.«
Mike lehnte sich zurück. »Aha.
Jetzt
verstehe ich, wieso du hier bist. Also – was wirst du unternehmen? Wegen dieser … Jenna?«
Steven biss die Zähne zusammen. »Nichts.«
Mike blies eine Wange auf. »Oh, bitte, Steven. Du bist hier. Du hast ein Problem.« Mike verschränkte die Arme. »Nicht alle Frauen sind wie Melissa, weißt du?«
»Ich weiß. Aber ich denke nicht daran, meinen Kindern eine neue Frau zuzumuten, bis ich mir nicht sicher bin, dass sie anders als Melissa ist.«
Mike wedelte ungeduldig mit der Hand. »Und weil du von deiner Zeit mit den Jungs nichts abknapsen willst, kannst du keine Frau gut genug kennen lernen, um es zu wagen, sie mit nach Hause zu bringen und den Jungs vorzustellen. Ich glaube mich zu erinnern, dieses Thema schon einmal durchgekaut zu haben.«
Steven schüttelte stur den Kopf. »Ich kann aber … nein, ich will den Jungen so etwas nicht noch einmal zumuten.«
»Du hast ihnen das erste Mal gar nichts
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