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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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teven stand an der Kaffeemaschine in einer Ecke des SBI -Konferenzraumes. Er hatte die Arme verschränkt und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf seinem Bizeps herum. Der Kaffee tropfte in Zeitlupe durch den Filter. Das tat er nur, um ihn zu ärgern. Er brauchte diesen Kaffee aber.
    Seinen vierten, um es genau zu sagen. Helen, die gute Seele, hatte die Maschine in seiner Küche freundlicherweise vorprogrammiert, sodass er um sechs Uhr morgens bereits den ersten trinken konnte. Und den zweiten und den dritten auch. Helen kannte ihn und wusste, dass er vor derart frühen Besprechungen immer eine ganze Menge Koffein brauchte.
    Vielleicht schaffte diese vierte Tasse es ja, dass er vollends wach wurde. Er rieb sich mit den Händen über die Wangen und zuckte zusammen, als er den frischen Schnitt berührte, den die Rasierklinge hinterlassen hatte. Seine Hände waren heute Morgen zittrig gewesen, und es war ein kleines Wunder, dass er sich die Haut nicht in Streifen geschnitten hatte. Er hatte nicht schlafen können und die ganze Nacht an Brad gedacht, obwohl sich auch ab und zu das Bild von Brads Lehrerin in den Vordergrund gedrängt hatte. Er wünschte, er hätte behaupten können, dass er in dieser weiteren schlaflosen Nacht seine Probleme mit Brad auf wundersame Weise gelöst hätte, aber das war natürlich nicht der Fall. Nicht einmal sein Wunsch, das Morgenlicht möge Jenna Marshalls sanfte Stimme, die noch immer in seinem Kopf erklang, zum Verstummen bringen, war in Erfüllung gegangen.
Kopf hoch, Steven.
Toll.
    »Ein Löslicher wäre schneller fertig.«
    Steven blickte über die Schulter und sah Lennie Farrell, der hinter ihm an der Wand lehnte. Wie immer war seine Krawatte perfekt geknotet, wie immer wies sein Hemd kein einziges Knitterfältchen auf. Special Agent in Charge Lennie Farrell war der korrekte Bulle
par excellence.
Sein hölzerner Gang wurde oft hinter seinem Rücken parodiert, allerdings nie auf boshafte Art. Er war ein guter Mensch. Darüber, dass man ihn ab und zu Joe nannte – nach Sergeant Joe Friday, der wandelnden Dienstvorschrift aus
Polizeibericht
–, konnte er sogar lachen. Wenn er denn überhaupt mal lachte.
    »Und wahrscheinlich weniger gefährlich.« Steven blickte zurück auf den tropfenden Kaffee. »Wenn ich die Tasse endlich voll habe, ist das Zeug durch die Warmhalteplatte wahrscheinlich kochend heiß.«
    »Man könnte natürlich warten, dass die Brühe abkühlt«, sagte Lennie trocken. »Aber dazu bräuchte es Geduld.«
    Steven warf seinem Vorgesetzten einen Seitenblick zu. »Ich habe Geduld.«
    Lennie stieß sich von der Wand ab und ging zu der Tafel, die Steven am Abend zuvor aufgestellt hatte. Daran waren Bilder von beiden Mädchen befestigt, Jahrbuch-Bilder hübscher, lächelnder Teenager, die die entsetzten Eltern zur Verfügung gestellt hatten. Lennie bückte sich, um das Foto des verstümmelten Körpers von Lorraine Rush, dem ersten Opfer, zu betrachten, dann richtete er sich wieder auf. »Steven, wenn
du
geduldig bist, dann bin ich ein Stand-up-Comedian.«
    »Der Punkt geht an dich. Ausnahmsweise.« Steven nahm sich einen Stuhl und setzte sich so darauf, dass er seine Arme auf der Lehne abstützen konnte. »Was hast du überhaupt heute hier zu suchen? Ich hatte vor, dich nachher am neunten Loch anzurufen und auf den neusten Stand zu bringen.«
    Lennie ließ sich ebenfalls auf einen Stuhl sinken. »Der Polizeipräsident hat mich gestern Abend angerufen.«
    Steven seufzte. In einem Fall, der in den Medien enorme Aufmerksamkeit erregen würde, war das nur eine Frage der Zeit gewesen. »Wir wussten ja, dass das geschehen würde. Also?«
    »Er ist natürlich besorgt und wollte hören, was wir haben. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nach unserer Besprechung heute Morgen anrufen würde.«
    »Zum Glück hat sich bisher weder das FBI noch die Presse eingemischt.«
    »Und es wäre schön, wenn das auch so bleibt.«
    »Ich habe gestern Abend noch mit Kent Thompson gesprochen.« Steven zog einen Hefter aus seiner Tasche, wobei er sich bewusst war, dass Lennie jede seiner Bewegung genau beobachtete. Steven wusste, wieso, und es ging ihm gehörig auf die Nerven. Lennie suchte nach Anzeichen von Stress. Überlastung. Nach irgendetwas, das darauf hindeutete, dass Steven durchdrehen konnte, weil dies der erste Entführungsfall seit der Sache mit Nicky war. Seit sechs Monaten fühlte sich Steven nun schon wie ein Fisch im Wasserglas, und Lennies wachsamer, wenngleich mitfühlender Blick

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