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Das Laecheln der Chimaere

Das Laecheln der Chimaere

Titel: Das Laecheln der Chimaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Stepanowa
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und das Haus Saljutows in Iljinskoje, für den Fall, dass Philipp und sein Freund dort auftauchen sollten. Aber überall blieb es ruhig.
    Das Kommando in der Pjatnizkaja-Straße wurde erst um fünf Uhr morgens abgezogen, als die Nachricht kam, dass man an der Rubljowskoje-Chaussee, Kilometerstein 12, eine frische Leiche mit den typischen Merkmalen eines Mafia-Mordes gefunden hatte: die Arme gefesselt, zwei Schüsse in die Brust und ein Kontrollschuss in die linke Schläfe. Schon da hatten Nikita und Obuchow das Gefühl, dass hier etwas faul war. Als dann die Ergebnisse der Daktyloskopie kamen und es feststand, dass es sich bei dem Ermordeten um Nikolaj Djakow, genannt der Legionär, handelte – da war ihnen endgültig klar, dass man ihnen zuvorgekommen war.
    Es war das klassische Ende einer klassischen Mafia-Fehde, wie Obuchow sagte: Der Maulwurf war liquidiert, die Enden gekappt. Wer sonst konnte hinter all dem stehen als . . .
    Kolossow sah Katja an: Mein Gott, was plappert sie da eigentlich? Von irgendwelchen Umständen, von der Familie, von Marina Saljutowa . . . Was spielte die Familie jetzt noch für eine Rolle? War es ihr denn nicht klar, dass der Kasino-Fall abgeschlossen war? Allerdings nicht von der Miliz. Sondern von dem Mann, der sogar noch aus dem Gefängnis heraus in der Lage war, seinem Gegner einen so vernichtenden, verblüffenden Schlag zu versetzen . . .
    Katja gab ihm die Fotos zurück. In diesem Moment kam ein Milizionär mit irgendwelchen Papieren ins Büro.
    »Sieh mal, Nikita Michailytsch, dieses Fax ist gerade von der Staatsanwaltschaft gekommen«, sagte er. »Eine Kopie des gestrigen Verhörs von Milowadse.«
    Während Nikita das Protokoll des Verhörs las, stand Katja auf, um zu gehen, zögerte aber an der Tür.
    »Er leugnet alles strikt ab.« Nikita schaute von dem Blatt Papier auf. »Alle Fragen nach Saljutow, nach dem Kasino und den Morden beantwortet er mit › nein ‹ . An den Legionär und daran, dass er mit ihm zusammen drei Jahre im selben Straflager verbracht hat, will er sich nicht erinnern. Wer soll das sein?, fragt er den Untersuchungsführer. Natürlich . . . bei der jetzigen Beweislage kann er seelenruhig das Unschuldslamm spielen.«
    Katja öffnete die Tür. Es war also doch eine Mafia-Fehde. Und sie hatte einen Moment lang gedacht. . . Nein, sie hatte sich wohl geirrt. Ihr fiel wieder ein, mit welchem Widerwillen sie beim allerersten Mal Nikitas Bericht über diesen Fall gelauscht hatte. Das alles war ihr so weit entfernt vorgekommen – wie auf dem Mond. Krawtschenko hatte Recht gehabt, ihr von dieser Sache abzuraten.
    Sie ging den Flur hinunter. In ihrem Kopf trommelte es monoton: also doch die Mafia.
    »Lassen Sie mich durch! Ich habe eine dringende Mitteilung zu machen. Ich muss den Untersuchungsführer sprechen oder Ihren Chef. Was heißt hier Passierschein und Ausweis . . . Ich habe keinen Ausweis, den hab ich vergessen . . . Lassen Sie mich endlich durch!«
    Irgendwer randalierte an der Pforte. Als Katja an dem Raum vorbeikam, warf sie mechanisch einen Blick hinein. Wer schrie dort so laut? Abrupt blieb sie stehen, als sie neben dem Wachposten . . . Philipp Saljutow erblickte. Er trug noch immer denselben Mantel, allerdings war das einstmals teure und elegante Stück inzwischen verschmutzt und zerknittert wie eine alte Decke.

31
    Katja blieb unentschlossen stehen. Was sollte sie tun? Hineingehen? Wenn Philipp sie nun erkannte? Aber zurück in ihr Büro, während er hier bei der Kripo war – das ging erst recht nicht. Was wollte er hier? Wusste er schon vom Tod seines Freundes oder noch nicht?
    »Warum lassen Sie ihn nicht durch?«, fragte sie den Sergeanten und trat ein.
    Philipp Saljutow drehte sich um. Erleichtert seufzte Katja auf: Nein, er hatte sie nicht erkannt. Natürlich nicht! Dort in der Bar in der Suworow-Straße war es schummrig gewesen, außerdem hatte seine Aufmerksamkeit nicht ihr, sondern Egle gegolten . . .
    Doch einen Augenblick später spürte sie noch etwas anderes – Unruhe, Unbehagen. Ihr Blick begegnete dem von Saljutows jüngerem Sohn, und ihr schien, als rolle eine trübe, starke, reißende Woge auf sie zu, die sie packte und mit sich zog. Philipps Blick erinnerte Katja an den Blick eines Rauschgiftsüchtigen, dem man seine Droge weggenommen hat – die gleiche hysterische, fieberhafte Ekstase. Ein Fixer auf Entzug.
    »Bitte, lassen Sie ihn durch, Sergeant«, sagte Katja rasch zu dem Diensthabenden. »Hier, auf meinen Ausweis.«
    Philipp

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