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Das Laecheln der Chimaere

Das Laecheln der Chimaere

Titel: Das Laecheln der Chimaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Stepanowa
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gehört, dass es ihnen untersagt ist, mit den Gästen zu streiten, Abmachungen zu treffen und außerhalb der Arbeit Kontakte zu ihnen zu pflegen?«
    »Natürlich. Als Croupiers nehmen wir gewöhnlich Frauen. Sie sind aufmerksam, konzentriert und genau. Sie haben bessere mathematische Fähigkeiten. Und schließlich wirken Frauen sympathischer und sind geduldiger. Wissen Sie, manchmal hat man es mit so einem Streithahn zu tun. Er sieht, dass er verliert, und fängt an zu bocken und zu randalieren. Ist der Croupier ein Mann, dann erträgt er das nicht lange, das habe ich viele Male beobachtet, und explodiert. Meine Mädels dagegen haben ihre Nerven immer unter Kontrolle.«
    »Und wenn Ihnen als der Aufsicht Führenden zu Ohren kommt, dass eins ihrer Mädel . . . also Ihrer Croupiers . . . außerhalb des Dienstes enge, sehr enge Kontakte zu einem Stammkunden unterhält? Wie werden Sie dann vorgehen?«
    »Nun, das würde ich Waleri Wiktorowitsch berichten und darauf bestehen, dass die betreffende Mitarbeiterin entlassen wird. So etwas verbieten unsere Regeln kategorisch. Und das ist auch völlig richtig, denn . . .«
    »Und wenn Waleri Saljutow plötzlich erfährt, dass auch sein Pit-Boss sich in einer solch delikaten Situation befindet?«, fragte Nikita leise, sehr leise. »Was dann?«
    Shanna Basmanjuk spannte sich an und beugte sich vor.
    »Ich verstehe Sie nicht.« Ihre Stimme klang mit einem Mal brüchig, so wie schon am Telefon, als sei sie erkältet.
    »Ich will es Ihnen gern erklären, Shanna Markowna. Aber zunächst wäre ich sehr dankbar, wenn Sie mir zwei Fragen beantworten könnten. Sie erinnern sich an den Abend, an dem der erste Mord geschah?«
    »Natürlich. Ich hatte ja Dienst, es war meine Schicht.«
    »Sind Sie an jenem Abend um etwa halb neun in die Herrentoilette im Vestibül gegangen?«
    »Wozu sollte ich die Herrentoilette aufsuchen?«
    »Hatten Sie nicht einige Tage vor dem Mord eine Auseinandersetzung persönlicher Art mit einem Kunden des Kasinos, einem gewissen Legionär?«, antwortete Nikita einschmeichelnd und ziemlich unlogisch mit einer Gegenfrage.
    Shanna Markowna hielt seinem Blick stand. Nervös, aufgeregt, erschrocken, aber ohne auszuweichen, ohne ihren Blick zu senken.
    »Das ist schon Ihre dritte Frage«, sagte sie.
    »Es wird auch eine fünfte und eine zehnte geben. Warum auch nicht? Schließlich ermitteln wir in zwei Mordfällen.« Kolossow stand auf. »Und einiges wissen wir bereits. Also, ich frage Sie noch einmal: Waren Sie an jenem Abend in der Herrentoilette?«
    »Nein!«
    »Wir haben die Aussage eines Zeugen, der Sie gesehen hat.«
    »Was für ein Zeuge? Das ist eine Lüge! Ich bin nicht dorthin gegan. . . Na, vielleicht war ich mal kurz im Raucherraum. Dort ist ja auch ein Raucherraum, und meine Zigaretten waren zu Ende. Sie sehen selbst, ich kann keine Minute ohne . . . Ich dachte, ich kann mir bei einem der Männer eine schnorren.«
    »Wie halten Sie denn dann den ganzen Arbeitstag oder besser die Arbeitsnacht im Spielsaal aus? Die Spieler dürfen rauchen, aber den Angestellten ist es doch, soweit ich weiß, strengstens verboten? Ach, Shanna Markowna, so eine auf die Schnelle erfundene Lüge flößt kein Vertrauen ein. Erst recht nicht, wenn es um zwei Morde geht. Also, Sie waren in der Toilette. Sie wollten – gehen wir mal von Ihrer Darstellung aus – Sie wollten sich dort Zigaretten besorgen. Nun, und? Haben Sie Teterin dort sitzen gesehen?«
    »Nein, ich habe ihn nicht gesehen. Er war nicht im Raucherraum. Ehrenwort, er war dort nicht!« Shanna Markowna presste die geballten Fäuste an ihren orangefarbenen Pulli. Nikita fielen die zahlreichen goldenen Ringe an ihren Fingern auf. »Er war nicht da, es war überhaupt niemand im Raucherraum. Keine Menschenseele.«
    »Keine Menschenseele? Dann haben Sie also den Legionär dort auch nicht gefunden, obwohl Sie sich auf der Suche nach ihm die Hacken abgelaufen, das ganze Kasino durchsucht und sogar in der Toilette nachgesehen haben, sobald Sie erfahren hatten, dass er zusammen mit Philipp Saljutow im › Roten Mohn ‹ eingetroffen war?«
    Shanna richtete sich gerade auf.
    »Sie fantasieren, mein Lieber«, sagte sie kalt. »Das ist kein Verhör, das ist eine Provokation!«
    »Es ist eine Provokation, dass ich über Ihre Beziehung zu diesem Mann im Bilde bin? Übrigens, wie lautet eigentlich sein richtiger Name?«
    Shanna Markowna wandte sich demonstrativ ab.
    »Oder wollen Sie behaupten, dass Sie den Namen des Mannes, der

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