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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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nicht weggehen würde, gestand er sich. Und er dachte mit einem verstohlenen Grinsen, dass er gut beraten sein würde, Blanche niemals von seiner geschäftlichen Abmachung mit Raymond zu erzählen.
    Robin kehrte unerwartet mit Isaac in den Norden zurück, da ein Bote von Hotspur gekommen war, der ihn dringend um Beistand gegen die Schotten ersuchte. Die schottischen Verbände verwüsteten wieder einmal die Grenzegebiete und waren fast bis nach Durham vorgestoßen. Robin ging nach Burton und stellte eine Truppe von fünfzig Bogenschützen auf. Mit ihnen und zehn seiner Ritter schloss er sich Hotspur an, und Mitte Oktober stellte der Earl of Douglas sich ihnen bei Otterburn, unweit von Newcastle, zur Schlacht. Es wurde ein grauenvolles, ganz und gar sinnloses Gemetzel. Hotspur erschlug Douglas, wurde aber unmittelbar darauf gefangen genommen. Die Dunbar-Zwillinge fielen beide, beinah gleichzeitig und an derselben Stelle; Robin musste hilflos mit ansehen, wie zwei von Douglas’ Highlandern sie mit ihren gewaltigen Äxten fällten. Und als alles vorbei war, wusste keiner, wer gewonnen hatte. Beide Armeen waren nahezu aufgerieben.
    Robin, wie durch ein Wunder unversehrt, brachte die schlechten Nachrichten nach London. Mitten in der Nacht kam er zu Henrys Haus, wurde aber sogleich eingelassen.
    „Oh, Robin, Gott sei gepriesen. Was ist mit Hotspur? Ach, bitte entschuldige, du siehst völlig erledigt aus. Setz dich, komm schon.“ Henry nickte einem Wachsoldaten zu. „Schick nach Wein. Und weck die Köchin.“
    „Ja, Mylord.“
    Robin setzte sich dankbar in einen bequemen Sessel. „Hotspur haben sie erwischt und, so heißt es, nach Dunbar gebracht.“
    „War er verwundet?“, fragte Henry besorgt.
    „Soweit ich sehen konnte, nur ein Kratzer am Kopf. Sie werden ihn uns schon zurückgeben. Wenn der Preis stimmt.“
    Henry hob kurz die Schultern. „Northumberland ist reich genug.“
    Robin nickte. „Henry, es geht nur mit Verhandlungen. Diese Schlacht war sinnlos, und wir haben die Schotten nicht zurückgeschlagen. Nur ein neuer Waffenstillstand kann helfen.“
    „Ich weiß.“
    „Du musst mit Northumberland reden.“
    Henry schnitt eine Grimasse. „Mein Vater reißt mir den Kopf ab.“
    „Unsinn.“ Robin unterbrach sich, weil ein eilig geweckter Page Wein und kaltes Fleisch brachte. Der Page war nicht Edward. Edward war inzwischen Knappe.
    Als sie wieder allein waren, fuhr Robin fort. „Wir wissen alle, wie Northumberland ist. Und dein Vater hat ihm nie verziehen, aber er hat auch nie aufgehört, ihn zu benutzen. Für Verhandlungen mit Schottland ist er unentbehrlich. Auf ihn musst du setzen und auf Neville. Bis dein Vater zurückkehrt.“
    „Ja. Das werde ich wohl müssen.“ Henry war nicht erbaut.
    „Was gibt es hier?“, erkundigte sich Robin, damit er nicht einschlief.
    Henry berichtete ausführlich. Der Rat der fünf Appellanten ruhte und rastete nicht. Die Finanzen der Krone waren nahezu stabil, Verhandlungen mit Frankreich und Burgund waren wieder aufgenommen worden, allerdings ohne verräterische Zugeständnisse. Die Regierung lag in sicheren, erfahrenen Händen. Arundels Bruder, inzwischen der Erzbischof von York, war der Kanzler und hatte ein wachsames Auge auf die Ausgaben und Einnahmen. Trotzdem fühlte Henry sich nicht wohl dabei, gemeinsame Sache mit den anderen Appellanten zu machen. Er kritisierte Warwicks Unentschlossenheit, er misstraute Arundels Absichten und noch mehr denen seines Onkels Gloucester, „und Tom Mowbray, der höchst ehrenwerte Earl of Nottingham, wird dir immer genau das sagen, was du von ihm hören willst. Du hattest recht. Er hängt sein Mäntelchen nach dem Wind.“
    Robin gähnte verstohlen. „Und der König?“
    „Der König ist ein Lamm. Erzbischof Arundel glaubt, Gott habe des Königs Seele geläutert. Richard ist einsichtig und kooperativ. Er erfüllt seine repräsentativen Pflichten mit großem Ernst und Hingabe und überlässt alles andere dem Rat.“
    „Das ist doch wunderbar.“
    „Wenn ich es nur glauben könnte, Robin.“
    Robin konnte nur kurz nach Waringham zurückkehren, weil Henry und sogar der Earl of Northumberland ihn baten, die Verhandlungen über Hotspurs Freilassung mit den Schotten zu führen. Robin willigte zuerst zögerlich ein, machte sich dann aber gleich nach Weihnachten auf den Weg. Er hatte wenig Hoffnung, dass die Schotten ihre Kriegsgefangenen so großzügig behandelten, wie die Engländer es für gewöhnlich taten, sie je nach Rang in

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