Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
Arbeitszimmer gewählt. Robin blieb in dem kleinen Vorraum stehen und wartete. Die Wachen an der Tür wollten ihn freudig begrüßen, aber er hielt sie mit einer Geste zurück und lauschte.
    „Der Earl of Waringham, Euer Gnaden“, meldete Sandiérs förmlich.
    „Was will er hier?“, brummte Lancasters vertraute Stimme zerstreut auf französisch.
    „Das hat er mich nicht wissen lassen.“
    „Hm. Na schön. Lasst ihn eine Stunde warten und bringt ihm den miserabelsten Wein, den wir haben.“
    Robin trat ungebeten näher. „Wollt Ihr mich nicht wenigstens anhören, ehe Ihr mich so grausam bestraft, Mylord?“
    Lancaster starrte ihn ungläubig an und schüttelte dann den Kopf. „Weiß Gott, ich werde wohl wirklich alt. Ich hatte es vergessen.“
    Zu Sandiérs’ größter Verwirrung stürmte er mit langen Schritten auf Robin zu und umarmte ihn innig. Der Captain zog sich mit einem Kopfschütteln zurück. Solche Gefühlsausbrüche war er von dem kühlen Herzog nicht gewöhnt.
    Lancaster betrachtete das Wappen mit dem blauen Band auf Robins Schild, und seine schwarzen Augen leuchteten. „Wir sollten nicht versäumen, den Eid zu schwören, auch wenn ich nicht dabei war.“
    Robin nickte. „Wir haben wohl beide gewünscht, Ihr wäret dort, John und ich.“
    „Und in meinen Gedanken war ich es auch. Heute Abend werden wir feiern. Mit meinem Schwiegersohn sind drei Ritter des Ordens hier versammelt, das sollte für eine kleine Zeremonie reichen.“
    „Euer Schwiegersohn?“
    „John Holland, des Königs Halbbruder. Oh, Robin, sagt nicht, Ihr wisst wieder nichts davon. Der Earl of Pembroke ist tot. Das kann Euch kaum entgangen sein, Ihr habt seinen Platz im Orden eingenommen. Daraufhin hat meine Tochter Elizabeth John Holland geheiratet.“ Er lächelte nachsichtig. „Es lag nahe.“
    Robin schüttelte verwundert den Kopf. „Ihr habt eine ganze Sammlung neuer Schwiegersöhne, Mylord.“
    „Ja, das ist wahr. Und sie gefällt mir gut. Aber bevor wir reden, müssen wir auf Eure Ankunft trinken.“
    Er öffnete die Tür zum Vorraum und murmelte ein paar Anweisungen. In Windeseile erschien ein Knappe, der Robin seiner Rüstung entledigte, und Diener brachten Wein und erlesene Speisen auf kleinen Silberplatten.
    Robin setzte sich Lancaster gegenüber in einen bequemen Sessel und trank durstig. Er hatte eine lange, beschwerliche Seereise hinter sich. Und er war nicht sicher gewesen, wie er hier empfangen würde. Jetzt wich alle Anspannung von ihm, und sein Kopf wurde leicht und höchst empfänglich für den vorzüglichen Wein.
    Lancaster schlug die langen Beine übereinander. „Ich weiß schon lange, dass Ihr ein mutiger Mann seid, Robin, aber ich muss sagen, es imponiert mir, mit welch großer Gelassenheit Ihr mir unter die Augen tretet.“
    Robin biss sich auf die Unterlippe und nickte. „Meine Gelassenheit ist nur Täuschung. Da Euer Sohn und Euer Bruder zu den Appellanten gehörten, habe ich befürchtet, dass Ihr mich an ihrer Stelle aufhängen und dem König meinen Kopf schicken würdet.“
    Lancaster blinzelte amüsiert. „Und? Hätte ich Euch aufgehängt, was hättet Ihr unter dem Galgen zu Eurer Verteidigung vorgebracht?“
    „Dass der König von denen, die Ihr als die Natternbrut zu bezeichnen pflegtet, gänzlich vergiftet war und England seinen Feinden ausliefern wollte. Dass es Oxford war, der als Erster zu den Waffen gegriffen hat. Und dass Euer Bruder Gloucester sich die Krone genommen hätte, wenn Henry nicht die Macht Lancasters mit in den Rat eingebracht hätte. Es war eine bittere Zeit für Henry. Er hat getan, was in seiner Macht stand, um das Ansehen der Krone zu schützen und die Urteile des Gnadenlosen Parlamentes abzuwenden. Er hat sich wacker geschlagen. Ihr hättet allen Grund, stolz auf Euren Sohn zu sein. Auf Eure Söhne. John hat Henry die ganze Zeit zur Seite gestanden. Oh, ich könnte Euch stundenlang Lobpreisungen auf Eure Söhne darbringen.“
    Lancaster zog eine Braue hoch. „Ich kann kaum widerstehen. Was hört ein Vater lieber?“
    „Ich glaube allerdings nicht, dass ich Euch irgendetwas berichten könnte, das Ihr nicht längst wisst.“
    Lancaster wiegte den Kopf hin und her. „Es ist wohl keine Woche vergangen, da ich keine Berichte über die Lage in England erhalten hätte. Trotzdem. Ich würde gerne hören, wie alles aus Eurer Sicht aussah. Wieso Ihr Henry unterstützt habt in seiner fragwürdigen Rebellion gegen den König, weiß ich. Und hätte mir euer gemeinsames Handeln

Weitere Kostenlose Bücher