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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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wollte versuchen, sie mit den großen, kraftvollen Pferden seiner Züchtung zu kreuzen. Und wenn es so ging, wie er hoffte, würde er große, aber feingliedrige Schlachtrösser haben, mit der nötigen Kraft, einen Mann in voller Rüstung über weite Strecken zu tragen, und mit der Schnelligkeit und Wendigkeit des arabischen Wüstenwindes.
    Anfang November segelten sie mit Lancaster, Constancia, Leofric und Cecilia und Lancasters übrigem englischen Gefolge nach Hause. Sie landeten in Plymouth, von wo aus Lancaster mit seinen Truppen vor über drei Jahren aufgebrochen war. Gemessenen Schrittes führte der Herzog seine Gemahlin an Land, doch sein Gang federte von unterdrücktem Übermut. So groß war seine Freude über die Heimkehr, dass Robin den Verdacht hegte, Lancaster müsse sich beherrschen, um nicht vor den Augen der Welt im Hafen von Plymouth auf die Knie zu sinken und englischen Boden zu küssen.
    Sie begaben sich umgehend nach Reading, wo der König und der Kronrat sie erwarteten. Um seinen Onkel zu ehren, kam Richard ihm zwei Meilen vor der Stadt mit einem kleinen Gefolge entgegen. Der König und der Herzog saßen ab und gingen aufeinander zu. Ohne zu zögern legte Richard Lancaster die Hände auf die Schultern, ehe der niederknien konnte, und murmelte: „Werdet Ihr mir verzeihen, was ich getan habe, Onkel?“
    „Von Herzen, mein König.“
    Richard lächelte erleichtert und küsste seinen Onkel auf die Wange zum Zeichen des Friedens. Lancaster erwiderte den Kuss, und Seite an Seite ritten sie nach Reading.
    Die Ratsversammlung verlief harmonisch. Ein jeder legte Wert darauf, sich Lancasters Wohlwollens zu versichern. Seine Abwesenheit während des Disputs zwischen Krone und Adel und des unheilvollen Parlamentes bescherte dem Herzog eine ganz neue Popularität, eine Art politischer Unbeflecktheit, die niemand besitzen konnte, der während der vergangenen zwei Jahre in England gewesen war, ganz gleich auf welcher Seite. Lords, Bischöfe, der König, sogar London waren erpicht darauf, sich mit dieser Kraft zu verbünden. Lancaster kam ihnen vor wie die Antwort auf ihre Gebete; ein Mann mit der Macht, den König zu beeinflussen, der ihm ein guter, wohlmeinender Ratgeber sein würde, ohne dass der Schatten zwischen ihnen stand, der des Königs Verhältnis zu Arundel, Warwick und allen voran zu seinem Onkel Gloucester verdüstern mochte. Lancaster belächelte diese Ironie des Schicksals, aber er ließ es zu, sich milde stimmen zu lassen. Er schlug keines der vielen Friedensangebote aus. Und auf den ausdrücklichen Wunsch des Königs versöhnte er sich gar mit dem Earl of Northumberland. Beide sahen aus, als hätten sie eine Distel verschluckt, als sie den Friedenskuss tauschten.
    „Immerhin“, flüsterte der Erzbischof von Canterbury Robin ins Ohr. „Eine kühle Versöhnung, aber mehr, als ich erhofft hatte.“
    Robin war mäßig erstaunt. Es kam nicht oft vor, dass Courtenay das Wort an ihn richtete. „Ja, ich gebe Euch recht, Exzellenz. Nordengland braucht dringend ein entschlossenes, vereintes Vorgehen von Lancaster und Northumberland, damit es bald wieder einen sicheren Frieden hat.“
    „Ihr habt Interessen im Norden?“
    „Mein Sohn ist der Earl of Burton.“
    „Ah ja. Ich erinnere mich. Aber Ihr selbst seid in den Süden zurückgekommen, nicht wahr?“
    „Hm.“
    „Man muss wirklich sagen, Ihr habt es weit gebracht für einen Pferdeknecht.“
    Robin lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und beobachtete Lancaster und Percy. Er änderte seine Haltung nicht. „Darf ich Euch eine Frage stellen, Mylord of Canterbury?“
    „Bitte.“
    „Bin ich es, den Ihr zu beleidigen sucht, oder den Duke of Lancaster durch mich?“
    „Was für eine seltsame Frage. Weder noch, mein Sohn. Euch zu beleidigen habe ich keinerlei Grund, Lancaster zu beleidigen wäre derzeit politischer Selbstmord. Ich wollte lediglich sehen, wie Ihr auf den Titel reagiert, mit dem ein Brief Euch bezeichnet, den ich vor wenigen Tagen erhielt.“
    „Mortimer Dermond hat Euch geschrieben?“
    Courtenay seufzte. „Ihr könnt Euch nicht vorstellen, welche Flut von Briefen mich erreicht.“
    „Ihr habt mein ungeteiltes Mitgefühl.“
    Der Bischof stieß ein leises, gackerndes Lachen aus. „Dermond schrieb, er sei das Opfer einer Intrige, und ersuchte, nein, verlangte, dass ich eine Scheidung mit allen Mitteln verhindere.“
    „Und? Was werdet Ihr antworten?“
    Courtenay klopfte ihm leicht den Arm. „Ich werde ihm gar nicht

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