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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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so sehr missfallen, wie ich vorgeben muss, dann hättet Ihr schon lange Kenntnis davon. Nein, Robin, berichtet mir, was meine Spione mir nicht berichten konnten. Was führt Gloucester wirklich im Schilde? Was denken meine Söhne, was waren ihre Motive? Oh, und natürlich will ich alles über meinen Enkel hören.“
    Robin erzählte bereitwillig. Er schilderte seine Eindrücke und bemühte sich, objektiv zu bleiben, aber er kam nicht umhin, immer wieder zu betonen, welch heilsame, friedenstiftende und gleichzeitig mutige Rolle Henry in all der Zeit gespielt hatte. „Ich denke, nur ihm ist es zu verdanken, dass der König immer noch der König ist“, schloss er unverblümt. „Ihm ist es zu verdanken, dass Euer Neffe Gelegenheit bekam, seine Position und seinen bisherigen Weg zu überdenken und einen neuen Anfang zu machen. Aber Richard fürchtet sich vor Gloucester. Und darum erbittet er Eure Vergebung für die Dinge, die zwischen Euch und ihm vorgefallen sind, und Eure baldmöglichste Rückkehr nach England.“
    Er reichte dem Herzog die Schriftrolle, die das königliche Siegel trug.
    „Und Ihr glaubt an die Aufrichtigkeit dessen, was der König mir schreibt?“
    „Ich habe nicht gelesen, was er Euch schreibt. Und Ihr werdet feststellen, dass Henry Mühe hat, an die wundersame Wandlung des Königs zu glauben. Ich gebe ihm recht, aber ich kann nicht umhin, an die Aufrichtigkeit dessen zu glauben, was der König zu mir gesagt hat.“
    Lancaster betrachtete ihn eingehend. „Wobei zu bedenken ist, dass Ihr immer leichtgläubig wart, Robin, immer bereit, das Bestmögliche von einem Mann zu denken.“
    Robin nickte. „Einfältig, Mylord.“
    Lancaster lachte leise und lehnte sich zurück. „Ihr habt mir gefehlt in diesen drei Jahren, mitsamt Eurer heuchlerischen Bescheidenheit.“
    „Werdet Ihr mir erzählen, wie es Euch in Kastilien ergangen ist? Auf dem Feldzug, den wir zehn Jahre lang liebevoll geplant haben, und den ich dann doch versäumen musste?“
    Lancaster erhob sich ruhelos und schlenderte zum geöffneten Fenster. Es war September, aber in Bordeaux war vom Herbst noch nichts zu spüren. Der Himmel war hellblau, und die Sonne hatte das Gras zwischen den Gebäuden der Burg verbrannt.
    „Was soll ich erzählen, Robin? Ich bin überzeugt, Ihr habt in England ebenso häufig Berichte von unserem Fortkommen gehört wie wir von euch.“
    „Wir haben viel gehört, ja. Ihr wart kaum aufgebrochen, da hörten wir, Ihr hättet Santiago de Compostela genommen, und ganz Galizien hätte Euch jubelnd empfangen.“
    Lancaster wandte sich um, lehnte sich mit verschränkten Armen ans Fensterbrett und lächelte schwach. „So war es auch. Und eitel, wie ich bin, habe ich geglaubt, der heilige Jakob habe sich unserer Sache angenommen, um Spanien vom Schisma zu erlösen und unter dem rechtmäßigen Papst Bonifaz und meiner Herrschaft zusammenzuführen.“ Er unterbrach sich und hob die Schultern. „Ich war wieder einmal zu überheblich, werdet Ihr sagen. Gottes Plan war nicht meiner. Mein Verbündeter, der König von Portugal, erwies sich als unzuverlässig, und meine Armee starb an der Ruhr. Und was soll man tun, wenn man keine Armee mehr hat?“
    „Man verheiratet seine Töchter …“
    „So ist es. Die kastilische Krone habe ich für mich und meine arme Constancia nicht erringen können. Aber unsere Tochter Catalina hat den kastilischen Thronfolger geheiratet. Sie wird Königin von Kastilien sein. Meine Tochter Philippa ist die Königin von Portugal. Was will ich mehr? Meine Erben werden auf zwei der mächtigsten Throne der Christenheit sitzen, und der König von Frankreich hat seine sichersten Verbündeten verloren. Für England ist unser Feldzug gut ausgegangen. Das Schisma habe ich nicht aufheben können, aber letztendlich muss Gott ja selber wissen, wie er mit seiner Kirche verfährt. Ich bin zufrieden, Robin. Ich wollte die kastilische Krone nicht so sehr für mich.“
    „Nein, ich weiß. Ihr wolltet Sicherheit für England. Und die habt Ihr erreicht.“
    „Wenigstens in gewissem Maße, ja.“
    Robin rieb sich kurz die Augen. „Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen.“
    „Ja, ich weiß. Aber Henry brauchte Euch dringender.“
    Robin atmete erleichtert tief durch. Es war wie eine Absolution.
    „Und werdet Ihr der Bitte des Königs entsprechen und mit mir nach Hause kommen, Mylord? Obschon Ihr jetzt anstelle Eures Bruders der Herzog von Aquitanien seid?“
    „Ja, ich werde nach Hause kommen. Ich sehne mich

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