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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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Verräter.“
    Robin wiegte den Kopf hin und her. „Du weißt, dass der König die Gesetze gern zu Gunsten der Krone auslegt. Gegen seinen ausdrücklichen Willen haben sie Burley und Tresilian und die anderen damals hinrichten lassen. Gegen seinen ausdrücklichen Willen haben sie Oxford und Mortimer verurteilt und auf Lebenszeit verbannt. In seinen Augen zweifellos Verrat. Und ich muss dich sicher nicht an die Worte erinnern, die Gloucester und Arundel in deinem Haus ausgesprochen haben. Sie beide haben den Sturz des Königs wenigstens mit einkalkuliert. Dein Vater hat vollkommen recht. Ohne dich hätten sie es getan. Und das weißt du ganz genau.“
    Henry geriet ins Wanken. „Aber Gloucester ist mein Onkel!“
    „Er ist deines Vaters Bruder. Ich denke, wenn ernsthafte Gefahr für sein Leben bestünde, wäre dein Vater der Erste, der einschreitet.“
    Lancaster seufzte. „Wie gut es tut, wenigstens ab und zu zu hören, dass jemand glaubt, ich sei ein Ehrenmann.“
    Henry lächelte grimmig. „So leicht könnt Ihr mich nicht mehr ausmanövrieren, Vater. Und im Augenblick ist es ja wohl meine Ehre, die auf dem Spiel steht. Und ich werde nicht, unter gar keinen Umständen, die Anklage führen. Und das ist mein letzten Wort.“
    „Welche Anklage?“, fragte Robin verwirrt.
    „Der König hält nächsten Monat in Nottingham eine Versammlung“, erklärte John. „Er will, dass die Anklagepunkte, die dann im September vor dem Parlament vorgebracht werden sollen, auf dieser Versammlung zusammengetragen werden. Und er hat durchblicken lassen, dass er es begrüßen würde, wenn Henry einer der Anklageführer wäre. Ein Appellant gegen die Appellanten, wenn du so willst.“
    Henry zuckte unwillkürlich zusammen. „Wie geschmackvoll, John …“
    Robin dachte einen Augenblick nach. Das Ansinnen des Königs gefiel ihm auch nicht sonderlich. Es sah zu sehr nach einer Falle aus. Dann hatte er einen Einfall. Mit dem Finger wies er auf John. „Du könntest es tun.“
    „Ich? Was könnte ich tun?“, fragte John voller Argwohn.
    „Die Anklage vortragen. Zusammen mit deinem Schwager John Holland.“
    „Aber … was habe ich denn damit zu tun?“, wandte John unbehaglich ein.
    „Du bist der zweitälteste Sohn deines Vaters, das hast du damit zu tun. Du bist der Earl of Somerset. Holland ist der Earl of Huntingdon, und er ist des Königs Bruder. Er steht ihm nahe. Ihr zwei wärt genau die Richtigen.“ Er sah zu Lancaster, um zu ergründen, was der davon hielt.
    Der Herzog lächelte huldvoll und sagte nichts. Und Robin stellte verdrießlich fest, dass er ihm wieder einmal auf den Leim gegangen war und exakt die Rolle gespielt hatte, die der Herzog ihm zugedacht hatte.
    Ohne Vorwarnung wurde die Tür aufgerissen, und ein breitschultriger, braungebrannter Junge mit dunklen Locken stürzte herein. Vor Henry blieb er stehen. Er war außer Atem. „Sie sagen … Sie sagen, Ihr werdet verhaftet, Vater. Ist das wahr?“
    Raymond trat gemesseneren Schrittes ein, blieb an der Tür stehen und verneigte sich. Er machte ein tragisches Gesicht, aber es gelang ihm nicht ganz, ein Grinsen zu unterdrücken. „Ich bitte um Verzeihung, Mylord.“
    Henry betrachtete seinen Sohn und dessen Hüter gleichermaßen missfällig. „Dein Benehmen ist wieder einmal völlig unentschuldbar, Harry. Ich kann mich nicht entsinnen, nach dir geschickt zu haben.“
    Harry schluckte und sah kurz zu Boden. Nichts flößte ihm so viel Respekt ein wie die ruhige, leider so oft vorwurfsvolle Stimme seines Vaters. Aber er sah sofort wieder auf, und seine Augen waren weit aufgerissen. „Nein, ich weiß. Aber die Soldaten unten sagen …“
    „Und was hattest du bei ihnen verloren? Bist du Raymond schon wieder ausgebüxst, ja?“
    Raymond fand, es war an der Zeit, für seinen Schützling in die Bresche zu springen. „Er wollte nur meinen Bruder begrüßen, Mylord. Aber als er hörte, was die Männer reden …“
    Henry hob kurz die Hand. „Ich denke doch, ich hatte klare Anweisungen gegeben, oder nicht?“
    Vielleicht, aber davon wusste ich nichts, dachte Raymond unwillig. „Ich sagte, es tut mir leid.“
    „Ja, ja. Dir tut’s immer leid, Raymond …“
    Lancaster warf Robin einen amüsierten Blick zu und winkte seinen Enkel zu sich. „Komm her, Harry.“
    Der Junge trat vor seinen Großvater, verbeugte sich artig und grinste ihn verschwörerisch an. Wie jeder wahre Lancaster wusste er genau, wer seine Verbündeten waren.
    „Wenigstens siehst du nicht

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