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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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Beunruhigung. Hier in Waringham seid ihr vollkommen sicher.“
    „Und was ist mit dir und meinen Brüdern?“
    „Wir müssen für eine Weile fort, aber wir kommen schon wieder.“
    „Sicher?“
    „Ja.“
    Sie drückte seine große Hand an ihre Wange. Er lächelte Blanche kurz zu, dann ging er hinaus. Sie trennten sich immer schwer von einander, und es wurde mit den Jahren eher schlimmer als besser. Darum machten sie es kurz.
    Als sie am nächsten Tag in Leicester eintrafen, fanden sie ungewöhnlich viele Soldaten vor. Die Männer kampierten im Burghof, und es herrschte ein wildes Durcheinander, eine scheinbar ziellose Betriebsamkeit.
    Edward winkte ein paar Knappen heran, hieß sie, die Pferde versorgen und machte sich sofort daran, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Mit entschlossener Miene schritt er auf einen Sergeanten zu.
    Die anderen betraten die Burg. Im Vorraum der Halle kam ihnen Lancasters Frau entgegen. Ihr weißes Kleid wallte, als sie auf sie zueilte. Sie trug ein Haarnetz aus Silber und Perlen, und Robin dachte, sie sei nach wie vor eine der attraktivsten Damen Englands.
    Er verneigte sich. „Lady Katherine.“
    „Oh, Robin, die Jungfrau sei gepriesen. Gut, dass Ihr da seid. Sie sind oben, und sie streiten.“
    Er seufzte und wollte sich zur Treppe wenden.
    Sie hielt ihn mit einer Geste zurück. „Nein, kommt nicht in Frage. Erst müsst Ihr Euch erfrischen.“
    Er schüttelte den Kopf und versuchte, ihr aufmunternd zuzulächeln. „Schickt uns etwas herauf, wenn Ihr so gut sein wollt.“
    Sie schnalzte ärgerlich mit der Zunge und brummte: „Was soll nur werden aus England, wenn wir keine Zeit mehr haben, gute Sitten einzuhalten?“
    Raymond und Mortimer wollten Robin zur Treppe folgen, aber Lady Katherine rief sie zu sich.
    „Wenn Ihr Euch wirklich nützlich machen wollt, Gentlemen, dann kümmert Euch um Harry, Thomas, John und Humphrey. Sie bringen mich um den Verstand. Blanche und Philippa sind schon genug für mich. Herrgott, wie kommt unser stiller Henry an so eine lebhafte Brut? Nehmt sie mit auf die Jagd oder zum Schwimmen oder sperrt sie von mir aus in ein Verlies, nur erlöst mich.“
    Raymond und Mortimer verneigten sich schweigend und folgten ihrer Bitte umgehend, wenn auch ohne große Begeisterung.
    Robin erklomm die Treppe, folgte einem kurzen, von verglasten Fenstern erhellten Korridor und kam zu Lancasters Arbeitsraum. Der Wachsoldat grüßte höflich und öffnete ihm.
    „… und darum wirst du tun, was der König von dir will, ganz gleich, wie es sich anfühlt!“, grollte Lancaster. Und er schien noch eine Menge sagen zu wollen. Doch als er Robin entdeckte, stieß er die Luft aus und lehnte sich zurück.
    „Ah. Da kommt unser wandelndes Gewissen. Auf ihn wirst du hoffentlich hören.“
    Henry und sein Bruder John, die mit dem Rücken zur Tür saßen, wandten sich um.
    „Robin!“ Henry klang erleichtert.
    John verdrehte die Augen. „Und keine Minute zu früh.“
    Robin verneigte sich und sah sie der Reihe nach an. Lancaster, inzwischen völlig grau, wirkte entschlossen und angespannt. Und Robin sah auf einen Blick, was den meisten anderen wohl verborgen blieb: Der Herzog war müde und nicht wohlauf. Trotzdem beherrschte er diese Krisensitzung mit der ihm eigenen Dominanz, die so mühelos und selbstverständlich schien, dass Robin immer wieder zu dem Schluss kam, sie müsse angeboren sein.
    Henry, in voller Rüstung, war ernst und gelassen wie meistens und scheinbar nicht übermäßig beunruhigt. Mit hocherhobenem Kopf bot er seiner misslichen Lage und seinem Vater die Stirn. Henrys Mut wurde inzwischen nicht nur in England, sondern auch auf dem Kontinent gerühmt, in der ganzen Christenheit und darüber hinaus. Zweimal war er gegen die Heiden im Osten ins Feld gezogen, und alle jungen Männer in England erzählten mit leuchtenden Augen von seinen Heldentaten.
    John war John. Wachsam, agil, scharfsinnig und gewohnheitsgemäß ein wenig distanziert, eine Handbreit außerhalb des Brennpunkts der Ereignisse.
    Robin zog sich einen Sessel heran, setzte sich und wartete, dass einer von ihnen ihn ins Bild setzte.
    „Der König lud Arundel und Warwick zu einem Bankett,“ begann Lancaster. „Arundel hat es vorgezogen, sich in Reigate zu verkriechen, er entschuldigte sich mit seiner angeblich angeschlagenen Gesundheit. Warwick, unentschlossen wie immer, ging hin. Richard empfing ihn mit großer Herzlichkeit, und erst als das Essen vorüber war, geleitete man Warwick in aller

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