Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut
Höflichkeit zum Tower. Noch in derselben Nacht gelangten Richards Männer nach Reigate hinein – vermutlich hat sein eigener Kastellan Arundel verkauft –, und sie brachten ihn ebenfalls nach London. Ich fürchte, der gute alte Fitzalan ist auf die alten Tage ein Jammerlappen geworden. Er fiel vor Richard auf die Knie und bat um Gnade. Der König versprach ihm, er werde ebenso viel Gnade mit ihm haben, wie Arundel damals mit Burley. Dann sperrten sie ihn ein. Tags darauf verhaftete Mowbray meinen Bruder in Calais.“
„Wann?“
„Vor fünf Tagen. Jetzt wünscht der König, dass Henry und ich und einige weitere Lords offiziell erklären, mit den Verhaftungen einverstanden zu sein.“
Robin runzelte die Stirn. „Ein seltsames Ansinnen.“
John grinste dünn. „Deine Zustimmung will er auch.“
„Von mir aus. Wenn ihm so viel daran liegt …“
„Robin!“ Henry war entrüstet.
Robin wechselte einen kurzen Blick mit Lancaster, der vielsagend eine Braue in die Höhe zog. Dann wandte der Earl of Waringham sich wieder an Henry. „Du meinst, du würdest sie verraten, weil du damals gemeinsame Sache mit ihnen gemacht hast?“
„Natürlich!“
„Oh, komm schon, Henry. Erinnere dich, wie es in Wirklichkeit war.“
„Ja, ich erinnere mich. Und zwar verdammt gut. Es mag zehn Jahre her sein, aber ich war einer der Appellanten.“
„Stimmt. Und du hast verabscheut, was sie taten.“
„Robin, wenn der König sagt, Arundel, Warwick und Gloucester seien Verräter, dann muss dasselbe für Mowbray und mich gelten.“
„Ich wette, Mowbray hat keine solchen Bedenken …“, murmelte John.
Henry schüttelte entschieden den Kopf. „Ich gedenke nicht, seinem Beispiel zu folgen.“
Lancaster presste ärgerlich die Lippen zusammen, aber Robin kam ihm zuvor. „Henry. Du siehst die Dinge nicht im rechten Licht. Du bist nicht gerecht. Wenn du jetzt behauptest, du habest damals einen Akt des Verrates begangen, dann bezichtigst du mich, dich dazu angestiftet zu haben.“
„Was? Wie kannst du so etwas sagen …“
„Nicht wahr, jetzt bist du empört. Solltest du denn wirklich nicht mehr wissen, wie sorgsam wir jeden unserer Schritte abgewägt haben?“
„Ich weiß, was du meinst. Aber Richard weiß es nicht. Wenn ich tue, was er will, schaufele ich mein eigenes Grab. Und es wäre so ehrlos, mich gegen die zu wenden, mit denen ich mich damals zusammengeschlossen habe.“
„Ich bin nicht sicher, aber ich halte es für möglich, dass du den König unterschätzt. Hat er dir nicht in den vergangenen Jahren immer wieder seine Gunst bewiesen?“
„Oh ja. Und jedes Mal überläuft es mich eiskalt, wenn er das tut.“
„Du denkst also, er wartet nur darauf, auch gegen dich loszuschlagen?“
Henry zuckte die Achseln. „Jetzt, da er Gloucester verhaftet hat, halte ich das durchaus für möglich. Und ich bin jederzeit bereit zu rechtfertigen, was ich getan habe. Aber ich bin nicht bereit, meine Verbündeten von damals zu verraten.“
Lancaster machte eine ungeduldige Geste. „ Verbündete ? Sie waren ein Haufen potenzieller Thronräuber, und du warst derjenige, der sie in Schach gehalten hat.“
„Vielleicht waren sie potenzielle Thronräuber. Aber mit Sicherheit waren sie die Männer, die England vor der Anarchie und die Krone vor dem finanziellen Ruin bewahrt haben!“, erwiderte Henry hitzig.
„Und was war in der Zwischenzeit?“, fragte Robin betont leise. „Sieh dir an, was in den letzten Jahren passiert ist. Während wir versucht haben, einen langfristigen Waffenstillstand zu erwirken, haben Gloucester und Arundel alles getan, um ihn zu verhindern. Ich meine, denk doch nur an letzten Herbst …“
Im vergangenen November hatte König Richard die Tochter des Königs von Frankreich geheiratet. Die Ehe existierte nur auf dem Pergament, denn Isabella war erst sieben Jahre alt. Es würde noch viel Zeit ins Land gehen, bis sie einen Erben zur Welt bringen konnte, der England und Frankreich gleichermaßen verbunden war, um den Krieg endlich zu beenden. Aber es war ein Hoffnungsschimmer. Und Arundel und Gloucester hatten nichts unversucht gelassen, um die Eheschließung und die Verhandlungen zu verhindern. Fast konnte man meinen, sie versprächen sich immer noch Großes von diesem Krieg, den doch in Wahrheit keiner mehr weiterführen konnte.
„Henry, du bist ihnen nicht verpflichtet. Die Appellanten waren eine misstrauische Zweckgemeinschaft. Keine Verbündeten.“
„Und ebenso wenig waren sie
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