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Das Lächeln der Kriegerin

Das Lächeln der Kriegerin

Titel: Das Lächeln der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pilipp Bobrowski
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berittene Boten und andere Gefolgsleute, die Wappen trugen, die ihr fremd waren.
    Dann erspähte sie Rochon, der nicht weit von ihr einen Waldweg heraufkam. Er ritt inzwischen einen großen Braunen, der es an Kraft und Ausdauer sicher mit Carroch aufnehmen konnte. Das Pferd gehörte Amrun und war von einem seiner Boten geritten worden, bis dieser vor zwei Tagen auf dem Rückweg von der südlichen Flanke vom Pfeil eines Fremdländers niedergestreckt worden war.
    Lothiel trieb Carroch an und schnitt Rochon den Weg ab. »Kann ich Euch das letzte Stück des Weges begleiten?«, rief sie ihm zu.
    »Du hast Glück«, antwortete er lachend. »Die Botschaft, die ich bringe, verlangt es nicht, mit der allerhöchsten Eile zu ihrem Empfänger zu stürmen.«
    Lothiel lenkte Carroch an die Seite des Braunen. »Ach, Rochon. Wie gern würde ich mit Euch tauschen. Ihr seid nicht zur Untätigkeit verdammt. Hier ist es sterbenslangweilig.«
    »Sei geduldig. Bald ist es auch hier mit der Ruhe vorbei.«
    »Könnt Ihr mir nicht ein wenig über die Lage berichten? Wird andernorts gekämpft? Hält Arminas stand? Wann werden wir eingreifen?«
    »Ja, ich will deine Neugier befriedigen. Es ist, wie es uns Magor sagte: Mit jedem Tag wird die Lage für uns aussichtsreicher, doch gilt das nur, solange es dem Feind nicht gelingt, Arminas einzunehmen. Das weiß Naurhir auch. Daher drängt er vor den Mauern auf eine Entscheidung. So wird für uns die Zeit gleichermaßen zur Gefahr und die Königin ist bereit, jederzeit das Signal zum Angriff zu geben. Denn die Befestigungen der Stadt bröckeln.«
    »Sind wir denn endlich stark genug dafür?«
    »Um mit den Fremdländern gleichzuziehen, fehlen uns sicher noch weit mehr als fünftausend Mann. Die magischen Kräfte des Feuermeisters nicht eingerechnet. Aber wir werden nicht mehr lange warten können. Zwar gelingt es uns noch, den Feind daran zu hindern, den Fluss an anderer Stelle zu überqueren und so die Stadt zu umzingeln, doch dadurch stehen ihre vorderen Mauern verstärkt unter Beschuss.«
    »Was hat die Königin vor?«
    »Selbst wenn ich ihre genauen Pläne kennen würde, wäre ich nicht befugt, sie einem anderen als einem der Fürsten zu berichten. Aber so viel kann ich dir sagen: Sie wird nicht mehr lange warten. Sie will Naurhir zuvorkommen, ihn zum Handeln zwingen. Ich hörte es von einem ihrer Berater.«
    »Dann habt Ihr die Königin nicht gesprochen?«
    Rochon lachte. »Du hast bisher nicht viel mit Königin nen zu tun gehabt. Andererseits bist du weiter vorgedrungen als viele andere. Normalerweise kommt ein Bote seiner Köni gin nicht so nah. Er bringt und erhält Botschaften. Meist sind sie versiegelt und nur in besonderen Fällen übergibt sie die Herrin dem Boten persönlich.«
    »Woher habt Ihr dann Euer Wissen?«
    »Ein Bote sieht und hört viel, wenn er auf den Empfang einer Botschaft wartet, sei es auf dem Feld oder am Hof.«
    Lothiel zögerte, bevor sie eine Frage stellte, die sie, seit sie vor der Königsstadt lagerten, immer öfter gequält hatte: »Habt Ihr Ostwen getroffen?«
    Rochon schaute sie verdutzt an. Sein fröhlicher Ausdruck verschwand. »Nein. Wie sollte ich? Selbst wenn sie wüsste, dass ich hier bin, gibt es für sie zur Zeit sicher Wichtigeres, als einen ihrer Boten zu begrüßen.«
    »Aber waren es nicht vertrauliche Nachrichten, mit denen sie Euch betraute? Bedeutet das nicht, dass auch Ihr ihr vertraut seid?«
    »Sie mag meinen Namen kennen, denn sie ließ nach mir rufen, wenn sie mich brauchte«, sagte Rochon verbittert. »Mit Vertrautheit hat das wenig zu tun. Es ist, als ob man sein schnellstes Pferd satteln lässt, weil man ein Rennen bestreiten will, oder sich für seinen besten Hund entscheidet, weil man bei der Jagd besonders gut abschneiden möchte.« Er schüttelte den Kopf, blickte Lothiel an und sagte: »Doch ich will nicht klagen. Es steht mir nicht zu. Und die Tochter des Grafen handelt nicht aus böser Absicht. Sie trägt an meinem Schicksal keine Schuld.« Sein Blick richtete sich gen Osten. Mit einer plötzlichen Bewegung wandte er sich wieder Lothiel zu. »Warum fragst du mich das?«
    »Glaubt Ihr nicht, Ihr könntet sie vergessen?«
    »Ich liebe sie schon seit vielen Jahren.«
    »Aber sie liebt Euch nicht. Ihr seid ohne Hoffnung.«
    »Was ändert das?«
    »Alles!«, rief Lothiel aus. »Ich habe mich in Euch getäuscht. Seit Iden glaubte ich, in Euren Augen eine neu erweckte Leidenschaft zu erblicken. Aber Ihr seid zu schwach, Euch von Euren

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