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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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höchstwahrscheinlich einen etwa erdgroßen Trabanten besaß, der wie die Erde seine Umlaufbahn im sogenannten "Lebensbereich" hatte und vermutlich sogar eine Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre besaß.
    Von da an wurden die Forschungen über das Tau-Ceti-System bis ins Maximum intensiviert. Nach sechs Jahren war man schließlich soweit, um eine unbemannte Sonde auf den Weg nach Tau Ceti schicken zu können. Die Sonde war mit einem der neuesten Photonenstrahl-Triebwerke ausgerüstet, sodass sie Tau Ceti innerhalb von fünfzehn Jahren erreichen konnte. An Bord dieser Sonde befand sich ein Materie-Transmitter, dessen Prototyp erst ein Jahr zuvor fertiggestellt worden war.
    Mit diesen Transmittern konnte jede Art von Materie über unbegrenzte Entfernungen ohne jeglichen Zeitverlust transportiert werden, wobei man jedoch immer zwei genau aufeinander abgestimmte Geräte brauchte, eines als Sender und das andere als Empfänger.
    Das Sendegerät löste die Materie in seine Atome auf und strahlte diese in reiner Energieform ab. Die abgestrahlten Teilchen wiederum traten in eine übergeordnete Dimensionsebene ein, den sogenannten "Interdimensionalen Raum", womit sie im "normalen" Raum-Zeit-Kontinuum praktisch zu existieren aufhörten.
    Erst im Empfangsgerät wurden die Atome wieder aus dem interdimensionalen Raum zurückgeholt und in ihrer ursprünglichen Struktur neu zusammengefügt.
    All dies geschah ohne messbaren Zeitverlust. Und sogar Lebewesen konnte "transmittiert" werden.
    Die Sonde erreichte den Planeten von Tau Ceti wie vorgesehen und landete programmgemäß. Tatsächlich besaß der Planet eine für Menschen atembare Atmosphäre. Der in die Sonde eingebaute Transmitter begann zu arbeiten, und durch ihn gelangten auch die ersten genauen Daten nebst Boden- und Pflanzenproben zur Erde.
    Ein halbes Jahr darauf schickte man den ersten Spezialisten durch den Transmitter zum Tau-Ceti-Planeten.
    Doch der Mann gab nie mehr ein Lebenszeichen von sich. Obwohl die Transmitter-Verbindung einwandfrei zu funktionieren schien, blieben alle Versuche, mit dem Mann Verbindung aufzunehmen, völlig erfolglos.
    Weitere vier Spezialisten, als Letzte eine Frau, wurden abgestrahlt - und auch von ihnen kam keine Antwort mehr.
     
Nun, nur eine Woche nach der vierten Transmission, stand der fünfte Versuch bevor. Es sollte der Letzte sein, falls er abermals fehlschlagen sollte.
    Henry O'Neal fühlte sich nicht besonders wohl in seiner Haut, denn auch er wusste nicht, wie es ihm ergehen würde.
    Da das Transmittieren von Menschen im solaren Sonnensystem verboten war und dies auch streng überwacht wurde, konnten keine vorherigen Tests mit Menschen durchgeführt werden.
    Allerdings hatte es niemals irgendwelche Störungen beim Transmittieren von Tieren oder organischen Materialien gegeben.
    O'Neal hatte die Anweisung bekommen, sofort nach seiner Ankunft eine Nachricht zurückzusenden und beim geringsten Anzeichen von Gefahr unverzüglich zurückzukommen, aber er wusste nicht, ob er dazu noch Gelegenheit haben würde.
    Das Computergehirn der Raumsonde hatte keinerlei Gefahren gemeldet. Wie sollte er dann Gefahren erkennen?
    "Das Feld ist stabil. JETZT." kam die knappe Anweisung des Operators.
    Mit mechanischen Bewegungen, fast geistesabwesend, trat er in das Abstrahlfeld des Transmitters.
    Ein leichter ziehender Schmerz kündigte ihm die Entstofflichung seines Körpers an. Dann war er spurlos verschwunden.
    Aber auch von O'Neal erhielt man auf der Erde nie mehr irgendein Lebenszeichen ...
     
     
     
Fünfzig Jahre später:
    Man hatte inzwischen alle Transmitter wieder abgeschafft und verschrottet, da ihre Anwendung höchst bedenkliche Störungen im Magnetfeld der Erde hervorgerufen hatte. Zudem waren die Transmitter inzwischen überflüssig geworden, da es mittlerweile Raumschiffe gab, die in der Lage waren, durch den interdimensionalen Raum zu fliegen und so schneller als das Licht zu reisen.
    Ihr Antrieb war eine Weiterentwicklung der Transmitter, mit dem Unterschied, dass sie sich selbst durch die Erzeugung von künstlichen "schwarzen Löchern" in den interdimensionalen Raum katapultieren und am vorausberechneten Zielpunkt wieder in das eigene Raum-Zeit-Kontinuum zurückkehren konnten, ohne dafür eine Empfangsstation zu benötigen. Damit waren Raumschiffe in der Lage, ungeheure Entfernungen praktisch in "Nullzeit" zurückzulegen, denn im interdimensionalen Raum hatten die Naturgesetze des "normalen" Universums keine

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