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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Simon Halbermann hat Bilder und Skulpturen hier im Haus, die sind alleine ein kleines Vermögen wert. Ich glaube, es ist so ein Kunstfanatikerclub, in dem nur Reiche verkehren.«
    Trevisan horchte auf. Also pflegte Halbermann doch eine Verbindung. »Wie war das nun mit dem Verschwinden von Maria?«
    »Es war Anfang November letzten Jahres. Plötzlich war sie einfach weg.«
    »Wissen Sie, warum?«, fragte Trevisan nach.
    »Ich weiß nicht, ob es stimmt«, antwortete die Frau zögernd. »Aber ich glaube, Sven und Maria hatten etwas miteinander. Der Junge hat sich offenbar in das Mädchen verliebt. Sie war ja auch wunderschön. Simon Halbermann muss aber etwas gemerkt haben. Er war ganz und gar gegen diese Beziehung. Ich glaube, dieser Unmensch hat sie deshalb einfach zurückgeschickt. Dabei war es so ein liebes Mädchen.«
    »Wie hat der Rest der Familie darauf reagiert?«
    Frau Jonas überlegte. »Aber bitte, das bleibt unter uns«, sagte sie. »Ich glaube, Sven hätte seinen Vater dafür am liebsten umgebracht. Auch Frau Halbermann hat sich so sehr aufgeregt, dass sie tagelang nicht mehr aus ihrem Schlafzimmer kam.«
    »Martin!«, hallte es durch den Flur. Trevisan entschuldigte sich bei Frau Jonas. Er bat sie, auf ihn zu warten und ging in den Flur.
    Horst Kleinschmidt erwartete ihn auf der Treppe.
    »Was ist, habt ihr etwas gefunden?«, fragte Trevisan.
    »Nicht viel«, antwortete Horst Kleinschmidt und trat an Trevisan Seite. »Offenbar ist Halbermann ein sehr ordentlicher Mensch. Alles ist bestens aufgeräumt. Er gehört einer Organisation an, die sich Gesellschaft zur Förderung und zum. Erhalt der nordischen Kultur und des Brauchtums, kurz GEB nennt. Hauptsitz ist in Dänemark, eine deutsche Niederlassung ist auf Norderney eingetragen. Ansonsten haben wir nichts.«
    Trevisan seufzte. »Ich befrage gerade die Haushälterin. Offenbar ist Simon Halbermann ein absoluter Patriarch. Er hält alle Fäden in seiner Hand.«
    »Wohl alte Schule«, antwortete Kleinschmidt. »Aber der Reichtum hängt hier förmlich an den Wänden. Mirós, Gauguins oder auch astreine Kujau-Fälschungen.«
    »Gut, sucht weiter. Vielleicht stoßt ihr auf eine Verbindung zu dem Vermittlungsinstitut, das Maria nach Deutschland brachte«, sagte Trevisan und ging in die Küche zurück.
    Frau Jonas stand vor der Spüle und ließ Wasser in einen Teekessel laufen.
    »Wollen Sie auch einen Tee?«, fragte sie.
    Trevisan schüttelte den Kopf. »Hatte Halbermann in der letzten Zeit Besuch?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Irgendwelche Männer, die ihn besuchten?«
    Frau Jonas überlegte. »Er hat so gut wie nie Besuch. Der letzte Fremde, der dieses Haus betreten hat, war vor etwa vier Wochen unser Landtagsabgeordneter. Aber das muss geschäftlich gewesen sein. Ansonsten kamen ab und zu ein paar Freunde zu Sven.«
    »Mike Landers?«
    »Ach, der Mike, ja, der war verhältnismäßig oft hier«, antwortete die Frau und setzte den Teekessel auf den Herd. »Svens Tod muss ihn schwer getroffen haben. Er war letzte Woche in aller Frühe draußen vor dem Haus. Ich glaube, er hat eine Beileidskarte in den Briefkasten geworfen. Ich habe ihn gesehen und angesprochen, aber er wirkte total verstört. Kein Wunder. Sven und Mike waren dicke Freunde.«
    »Sie haben ihn gesehen?«
    »Ja.«
    »Mike Landers war hier am Briefkasten?«, wiederholte Trevisan.
    »Ja, letzten Montag oder Dienstag. Ich weiß es nicht mehr genau. Ich kam gerade zur Arbeit. Es war um sechs Uhr. Ich habe ihn angesprochen, aber er ist davongelaufen.«
    Trevisan amtete durch. Ein weiteres Verbindungsglied. Würde sich der Kreis doch noch schließen? »Haben Sie mit Halbermann darüber gesprochen?«
    »Ja selbstverständlich, er hat mich ja danach gefragt«, antwortete Frau Jonas. »Er wollte wissen, ob ich jemanden am Briefkasten gesehen hätte, da erzählte ich es ihm. Aber warum wollen Sie das wissen?«
    »Mike Landers ist tot«, sagte Trevisan, während er die Frau genau beobachtete.
    »Oh Gott, nein!«, stammelte die Frau. Die Tasse fiel ihr aus der Hand. »Der arme Junge. Was ist passiert?«
    »Er stürzte im Hafen von einem Schiffsmast«, erklärte Trevisan. »Wir glauben, er hat Simon Halbermann erpresst.«
    »Der Junge, wie kommen Sie bloß darauf? Mike ist ein lieber …«
    »Wir haben bei ihm einen Erpresserbrief an Simon Halbermann gefunden«, sagte Trevisan. »Es muss dem Wortlaut nach der zweite Brief gewesen sein. Wir gehen davon aus, dass sich der erste Brief bereits im Besitz von Simon

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