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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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tot?«, stammelte Trevisan.
    Kareen Holt nickte. »Ich sagte doch, dass Lund mir den Auftrag gab, auf Sie aufzupassen.«
    *
    Sie standen vor dem Haus. Mittlerweile war der Strom wieder eingeschaltet und die Scheinwerfer erhellten die Nacht. Er umklammerte Paula, wie ein Ertrinkender mitten im Ozean einen Rettungsring umklammert. Tränen liefen über sein Gesicht.
    Paulas Haare flatterten im Wind der langsam ausrollenden Rotorblätter. Sie war unverletzt geblieben und auch er hatte nur ein paar kleine Blessuren abbekommen.
    Kommissarin Holt ging an den beiden vorüber. Trevisan nickte ihr zu.
    »Danke«, sagte er. »Zum zweiten Mal, danke.«
    »Der Krankenwagen kommt gleich«, antwortete sie. »Sie hatten sehr viel Glück.«
    »Ich weiß.« Er drückte Paula noch ein klein wenig fester an sich. Er würde sie nie mehr loslassen. Nie mehr.

EPILOG
    Der Einsatz auf Mandø hatte drei Menschen das Leben gekostet. Halbermann, Gehlers und einer ihrer Gefolgsleute waren gestorben. Drei weitere Söhne Uthers sowie zwei Polizisten waren mit Schussverletzungen in nahe Krankenhäuser eingeliefert worden. Trevisan und Paula flogen mit dem Hubschrauber hinüber nach Esbjerg. Eine Psychologin sollte sich ihrer annehmen, doch Paula hatte abgelehnt. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause.
     
    Auch in Thule waren die Polizisten auf heftige Gegenwehr gestoßen, doch am Ende hatten auch sie ihre Widersacher überwältigt. In Arhus und in Hjørring hingegen hatte es keine Gegenwehr gegeben. In der Flugzeughalle in den Sümpfen hatten sie Behrends’ Cessna gefunden. Damit stand fest, dass Halbermann der Mörder des Abgeordneten gewesen war. Doch nicht nur dieser Fall konnte aufgelöst werden. In Thule ging den Fahndern nicht nur Richard Kranewitt ins Netz, der sich vor der Durchsuchung der Steuerfahndung in die Stadt im Norden Grönlands geflüchtet hatte, auch Namo Silivlis, Gehlers’ Gefährtin, konnte dort verhaftet werden. Nun buhlten beide mit ihren Aussagen um die Gunst der Ermittlungsrichter.
    Insgesamt einhundertachtzig Anhänger der keltischen Sekte wurden festgenommen. Deutsche, Dänen, Schweden, Engländer, Iren, aus aller Herren Länder waren sie gekommen. Jan Simac und seine Gefolgsleute würden alle Hände voll damit zu tun haben, die verlorenen Schäfchen wieder auf den richtigen Weg zu führen.
     
    Im Rahmen der weiteren Ermittlungen konnten eine Vielzahl von Verbrechen aufgeklärt werden. Morde an Widersachern und Abtrünnigen, Einbrüche und Überfälle und viele andere Grausamkeiten wurden offenbar. Auch das Schicksal von Mike Landers, dem Jungen vom Banter See, wurde durch die Aussage von Richard Kranewitt erleuchtet. Mats Persson, oder besser gesagt Sigurd Janson, hatte von Halbermann den Auftrag erhalten, den Jungen und die Beweise aus dem Weg zu räumen.
    Trevisan blieb zu Hause. Er war bei Paula und wich nicht von ihrer Seite.
    *
    Tage später …
     
    Die Maschine der Qantas-Air landete pünktlich um 18.10 Uhr auf dem Rollfeld 2 des Frankfurter Flughafens. Trotzdem musste Trevisan noch fast eine halbe Stunde warten, bis Angela endlich die Einreiseformalitäten hinter sich gebracht und ihre Koffer abgeholt hatte.
    Er war alleine nach Frankfurt gefahren. Paula war bei Nikolas im Krankenhaus geblieben, der wohl noch bis Ende der Woche mit einer schweren Gehirnerschütterung dort liegen musste.
    Als Angela in ihrem weißen und schulterfreien Hosenanzug auf Trevisan zukam, musste er zweimal hinschauen, bis er sie erkannte. Sie war so braun geworden wie die Ureinwohner Australiens selbst.
    Er reichte ihr eine rote Rose und legte ihr den Arm um die Schulter. Sie küssten sich.
    Als sie schließlich über den Parkplatz auf Trevisans Wagen zugingen, erzählte Angela, ohne Luft zu holen, von ihren Erlebnissen auf dem fünften Kontinent. Trevisan hörte schweigend zu und humpelte zum Wagen.
    »Was ist denn mit dir passiert?«, fragte Angela, doch noch bevor er antworten konnte, fuhr sie mit ihrer Erzählung fort. Sie berichtete von der urwüchsigen Schönheit der Natur, von der erbarmungslosen Hitze im Outback und über die reservierte Gastfreundschaft der Australier, die jeden erst einmal einer eingehenden Prüfung unterzogen, ehe sie sich überhaupt ein kurzes »Hallo« oder ein nichtssagendes »Wie geht’s?« abrangen.
    Als Angela endlich zum Ende kam, passierte Trevisan bereits das Seligenstädter Kreuz.
    »Und was gibt es bei dir Neues?«, fragte Angela schließlich. Trevisan lächelte.
    »Nichts, alles beim

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