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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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dieser Seite trieb sich niemand herum. Es war dort ziemlich heruntergekommen und einigermaßen geschützt.
    Viel Zeit. Und direkt am Fluss. Und er hatte das Arschloch am Wickel, das, so oder so, Robbie Walsh umgebracht hatte.

40  Viel heftiger, als du denkst
    «Pfarrhaus Ledwardine», sagte Lol.
    «Ist die Pfarrerin zu sprechen?» Eine Frauenstimme mit dem Akzent der Einheimischen.
    Lol sagte, die Pfarrerin sei nicht zu Hause, und fragte, ob er etwas ausrichten solle.
    Er war unglücklich. Bisher war er zweimal ans Telefon gegangen, beide Male waren Gemeindemitglieder dran gewesen, die seine Stimme erkannt zu haben schienen, ihm aber nicht sagen wollten, worum es ging. Und ihr Tonfall ließ vermuten, dass sie ihm nicht glaubten, was er sagte, sondern annahmen, die Pfarrerin schluchze irgendwo oben in ihre Kissen, weil sie Dutzende blauer Flecke hatte, die Lol ihr an Stellen beibrachte, an denen man sie nicht sah.
    «Wann kommt sie denn wieder? Ich meine, kann man sie erreichen? Hat sie ein Handy?»
    «Nein, im Moment nicht. Ich kann sie leider auch nicht erreichen.»
    Lol hörte, wie hinter ihm eine Tür aufging. Jane kam ins Spülküchenbüro, sie wirkte erhitzt, hinter ihr kam Eirion.
    «Mist», sagte die Frau. «Hören Sie, wenn sie wiederkommt, soll sie mich anrufen. Nur mich, ja? Wenn jemand anders abnimmt, soll sie nicht mit ihm reden. Sagen sie ihr das? Mein Name ist Karen Dowell. Sagen Sie ihr, ich bin Andy Mumfords … irgendwas, Verwandte. Sie weiß dann schon Bescheid.»
    «Oh. Sie rufen von der Polizeizentrale aus an.»
    Stille. «Wer genau sind Sie?», fragte Karen Dowell.
    «Ich bin Lol Robinson. Ich bin ein … Freund.»
    Jane wedelte mit den Händen, um Lol zu bedeuten, er solle zum Ende kommen. Er klemmte das Telefon zwischen Schulter und Wange und hob beide Hände.
    «Okay», sagte Karen Dowell. «Ich weiß, wer Sie sind. Mr. Robinson, haben Sie was von Andy gehört?»
    «Nein, aber Bliss war hier.»
    «Das weiß ich. Er hat gesagt, er würde mit der Pfarrerin sprechen. Der Pfarrerin scheinen sie alle zu vertrauen.»
    «Er hat dann stattdessen mit mir gesprochen.»
    «Wo genau ist Mrs. Watkins?»
    «In Ludlow.»
    «Mist», sagte Karen. «Hören Sie, kann ich Ihnen vertr–»
    «Ja, können Sie.»
    «Nicht ein Wort zu Bliss, zu niemandem, nur zur Frau Pfarrer oder zu Andy, falls er sich meldet.»
    «Verstehe», sagte Lol.
    «Machen Sie sich auch keine Notizen, sinngemäß reicht.»
    «Alles klar.»
    «Ich hab im Polizeicomputer einiges für Andy nachgesehen, klar?»
    «Ja.»
    «Und ich bin ein paar Sachen nachgegangen. Ich kenne mich mit Computern aus. Habe ein paar Leute überprüft, die mit dem Plascarreg in Verbindung stehen, welche, das müssen Sie jetzt nicht wissen. Bescheid wissen müssen Sie über Jonathan Swift.»
    «Den Autor?»
    «Das ist ein Typ aus Ludlow, den ich für Andy vor ein paar Tagen überprüfen sollte. Er nennt sich anders, aber unter diesem Namen ist sein Auto angemeldet. Er hat keine Akte bei der Polizei, aber wenn jemand seinen Namen ändert, werde ich immer misstrauisch, deshalb habe ich ein bisschen herumtelefoniert. Wir haben eine frühere Adresse von ihm in Cheshire, das ist in der Nähe von Stockport, also habe ich jemanden angeklingelt, mit dem ich auf der Polizeischule war und der jetzt bei der Polizei von Manchester ist. Und der hat mich wieder zu jemand anders durchgestellt, inoffiziell, klar? Ich möchte nochmal betonen, dass das inoffiziell ist, Mr. Robinson, und nur für die Ohren von a) Andy und b) der Frau Pfarrer bestimmt, klar? Sonst geht’s mir an den Kragen.»
    «Heißt der Mann Jonathan Scole?»
    «Genau. Sein richtiger Name ist Swift, und das Problem ist, dass seine Eltern erschossen wurden. Beide. Sie … sind Sie noch dran, Mr. Robinson?»
    «Ja.»
    «Sind Sie allein?»
    Lol sah Jane an und zeigte auf die Tür. «Ja.»
    «Gut: Swifts Eltern haben einen Fernfahrerimbiss gehabt. Sie sind erschossen worden, als sie sich eines Abends nach Geschäftsschluss, kurz vor Mitternacht, auf den Heimweg machen wollten. Ihre Einnahmen wurden gestohlen. Die Polizei hat einen ziemlichen Aufwand betrieben, aber niemand wurde gefasst. Waren sehr effiziente Morde: beides Kopfschüsse mit einer Handfeuerwaffe. Von denen es ja in Manchester nicht gerade wenige gibt.»
    «Wann war das?» Lol nickte, als Jane mit den Schultern zuckte und mit Eirion im Schlepptau hinausschlüpfte.
    «Letztes Jahr. Ich habe das Datum irgendwo, aber das ist nicht entscheidend. Die

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