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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Atmen im Turm zu hören, oder sogar das, was Bernie Dunmore als Abwesenheit eines Lächelns bezeichnet hatte. Ein Lächeln, das so kalt war, so freudlos, so bar jeder Hoffnung …
    Nicht vorbereitet war sie auf einen langen Schrei, der von woanders kam.

50  Eine Tote schaut zu
    Im Abendrot fühlte man sich in Lols Wohnzimmer wie in einem Terrakotta-Übertopf. Nicht mal Jane gefiel das noch.
    «Wer hat Ihnen diese Nummer gegeben?», sagte Lol am Handy.
    «Spielt keine Rolle.»
    «Jetzt muss ich sie ändern lassen.»
    «Müssen Sie nicht», sagte Lord Shipston. «Sie werden wohl kaum noch einmal von mir hören. Meine Frage ist nur: Wollen Sie das wirklich alles vom Zaun brechen?»
    «Na ja», sagte Lol, «das Album ist schon draußen.»
    «Das Album ist mir egal. Sollte ich jemals darauf angesprochen werden, bezichtige ich Sie … sagen wir, der politischen Satire. Bei allem, was darüber hinausgeht, sehen wir uns vor Gericht. Und da gewinne ich, weil ich mir die besseren Anwälte leisten kann.»
    «Sie drohen mir schon wieder», sagte Lol.
    «Ich weise Sie lediglich darauf hin, welche Probleme eine kostspielige Verleumdungsklage mit sich bringen würde.»
    «Mit Klagen und Gerichten hat das gar nichts zu tun, Gavin», sagte Lol. «Dreck am Stecken geht einfach schlecht wieder ab.»
    Eine Weile ging es noch so weiter. Lol überlegte, welche Möglichkeiten es gab. Ein Kompromiss war bei solchen Typen jedenfalls keine Lösung.
    «Eigentlich freue ich mich selber darüber, dass Sie zusammen mit den anderen zwielichtigen Gestalten im Oberhaus bleiben können», sagte er schließlich. «Im Gegenteil – ich würde nur anfangen, mir Sorgen zu machen, wenn ich hören würde, dass Sie wieder für Patienten in der Psychiatrie verantwortlich sind.»
    «Das ist nicht besonders wahrscheinlich», sagte Shipston.
    «In diesem Fall – und solange weder Merrily noch ich weitere Probleme bekommen, mit Saltash oder Fyneham oder sonst jemandem, der unwissentlich mit hineingezogen wurde – hören Sie nichts mehr von mir. Oder von Helen Weeks.»
    «Ist das eine Erpressung, Mr. Robinson?»
    «Ist das Paranoia?», fragte Lol, und Shipston legte auf. Lol hoffte nur, dass er nicht so weit ging, die Sache mit der armen Helen Weeks zu überprüfen, die vor einigen Jahren bei einem Zugunglück in einem Außenbezirk von London ums Leben gekommen war. Sie war auf dem Weg ins Krankenhaus gewesen, in Begleitung ihrer Schwester.
    Manche Menschen hatten einfach nie Glück.
     
    Hinter der Markthalle ging die Sonne unter, als Lol das Kopfsteinpflaster Richtung Pfarrhaus überquerte. Es war Sonntagabend, und auf der Straße waren viele Leute unterwegs, von denen aber nur wenige aus der Kirche kamen, wo in Abwesenheit von Ledwardines eigener Pfarrerin Hochwürden Dennis Beckett die Abendandacht hielt.
    Lol kannte die meisten dieser Leute nicht, genauso wenig wie ihre schicken Geländewagen.
    Alles verändert sich, Laurence
, murmelte Lucy Devenish ihm zu, deren Nase der von Belladonna ein bisschen ähnlich gewesen war … na ja, sie war nicht so attraktiv, was Lucy allerdings nicht geschert hätte.
    So sahen inzwischen die Leute aus, die in diese Gegend zogen. Vor noch gar nicht langer Zeit, als die Häuser in Herefordshire und Shropshire und Mid-Wales noch relativ günstig gewesen waren, kamen eher die Pioniere – Romantiker aus der Stadt, die davon träumten, auf dem Land einen kleinen Bauernhof mit eigenem Gemüsegarten und ein paar Schafen und Hühnern zu bewirtschaften. Jetzt war das Grenzland so etwas wie die Cotswolds, in das die reichen Leute zogen, und denen genügte es nicht, einfach unauffällig neben den Bauern und den alteingesessenen Familien zu leben.
    Sie wollten Besitz.
    Auf der Auffahrt des Pfarrhauses standen zwei bescheidene Autos, und die glaubte Lol beide zu kennen.
     
    «Wir sind gar nicht da, Laurence», sagte Frannie Bliss. «Beide nicht.»
    «Geister?» Lol zog einen Stuhl heran und setzte sich neben Merrily an den Refektoriumstisch. «Jeder ist ein Geist.»
    Mumford sah mit trübem Blick von seinem Tee auf.
    «Andy wollte nicht in die Zentrale kommen», erklärte Bliss. «Und ich wollte auch nicht unbedingt mit ihm gesehen werden – Annie Howe kennt diesen Mistkerl aus Shrewsbury einfach zu gut.»
    Lol verstand nicht, wusste aber auch nicht, warum er hätte nachfragen sollen.
    «Jane ist mit Eirion unterwegs.» Merrily schenkte ihm Tee ein. «Ich glaube, sie feiern irgendwas. Deshalb dachte ich, es ist

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