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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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eiskalte Annie mag psychologische Berater, Profiler, all diese Arschlöcher, die unseren Job für uns machen sollen.»
    «Hmhm. Und Siân Callaghan-Clarke.»
    «Wen?»
    «Eine Kollegin von mir.»
    Callaghan-Clarke hatte an dem Abend, als sich der Beirat für spirituelle Grenzfragen traf, über DCI Annie Howe gesagt:
Ich komme sehr gut mit ihr aus
.
    «Warum paranoid, Merrily?»
    «Wie bitte?»
    «Sie sagten, Sie wären wahrscheinlich paranoid.»
    «Oh, es … es ist nur so, dass mir Nigel Saltash als psychiatrischer Berater zugeteilt worden ist.»
    «Wahrscheinlich hat er sich freiwillig gemeldet, nachdem er ein Bild von Ihnen gesehen hatte.»
    «Gibt es einen Grund, warum Sie das sagen, oder …?»
    «Hmm.» Bliss lächelte ironisch. «Wenn er ein Kollege der eiskalten Annie ist, vergessen Sie, dass ich irgendwas gesagt habe. Sehen Sie sich das mal an.»
     
    ich will weggehen. will dass WIR wohin gehen, wo sie uns nichts anhaben können, wenn du verstehst, was ich meine. Die *kerle* machen mich ganz krank, es macht mich krank, mit geklauten autos *nach london zu fahren*, und dann ist es immer nur Worcester, und es macht mich krank, den beschissenen geschirrspüler einzuräumen.
    Ich will WEGGEHEN , FÜR IMMER !!!!
     
    Merrily nahm sich erneut einige der früheren E-Mails vor, in denen es darum ging, dass Jemima nicht mehr zur Schule gehen, aber auch nicht arbeiten wollte. Jemima behauptete, Mädchen zu verachten, die mehr als ein paar Wochen mit demselben Jungen zusammen waren – was nahelegte, dass sie selbst normalerweise innerhalb dieser Zeitspanne von den Jungen verlassen wurde.
    «Sie will nicht zu Hause wohnen, aber sie glaubt, dass es scheiße ist, eine eigene Wohnung zu haben und sie putzen zu müssen. Also … sie ist übergewichtig und hat den Ruf, leicht zu haben zu sein, weil sie so verzweifelt ist. Ihr Selbstbewusstsein ist total am Boden. Mit Typen auszugehen, die Autos klauen, langweilt sie, weil es keinen Ort gibt, der es wert wäre, angesteuert zu werden. Ist bei ihr mal eine Depression diagnostiziert worden?»
    «Die Eltern sagen, nein.»
    «Drogen?»
    «Vorher, im normalen Leben … wahrscheinlich. Schwer zu sagen. Als sie gestorben ist jedenfalls – das ist jetzt aber inoffiziell, klar?»
    «Absolut.»
    «Das Fenster in der Ruine, aus dem sie mit ziemlicher Sicherheit gesprungen ist, liegt eigentlich gar nicht so weit oben. Jedenfalls nicht, verglichen mit dem Turm, von dem Robbie Walsh gefallen ist. Auf die Spitze von Jemmies Turm kommt man nur mit einer Leiter – er ist hohl. Also klettert man durch eins der erreichbaren Fenster hinaus – da fällt man zwar auch ganz schön tief, und es
kann
einen umbringen, muss es aber nicht. Es sei denn, man hat sich total mit Heroin vollgepumpt.»
    Merrily sah blinzelnd auf.
    «Sie hat sich einen Schuss gesetzt, ehe sie gesprungen ist», sagte Bliss. «Hat die Spritze offenbar aus dem Fenster geworfen. Die Spurensicherung hat sie unter einer Eibe gefunden, ihr Handy lag nur ein paar Meter weiter, beide ein ganzes Stück entfernt von der Leiche. Die Obduktion heute Nachmittag hat als Todesursache Herz-Kreislauf-Stillstand festgestellt.»
    «Heißt das –»
    «Kommt häufig vor, wenn Kids im Umgang mit Drogen unerfahren sind. Der erste Schuss ist öfter, als Sie denken, auch der letzte. Manchmal haben sie noch nicht mal mehr Zeit, die Nadel rauszuziehen, da sind sie schon hin. Dr. Grace glaubt, sie könnte tot gewesen sein, bevor sie unten aufgeschlagen ist, aber das werden wir nie genau wissen.»
    «Gott.»
    «Es ist also trotz des ganzen Dramas ein jämmerlicher kleiner Tod, Merrily. Ihr Handy hat uns verraten, dass sie versucht hat, ihre Freundin Sam anzurufen, bevor sie es getan hat. Wir wissen, dass es für sie ein Leichtes war, an den Stoff zu kommen. Jemmies Computer hat uns praktischerweise ganz nebenbei zu einem Dealer in Ledbury geführt, von dem wir bisher noch gar nichts gehört hatten.»
    Ledbury: ein angenehmer, pittoresker alter Ort am Fuß der Malverns. Man konnte sich kaum vorstellen, dass es so etwas dort gab.
    «Sie hatte auch Verbindung zu ein paar größeren Nummern in Hereford», sagte Bliss. «Nachdem sie mit ihren Eltern überhaupt nicht geredet hat, erzählt sie uns jetzt alles, gewissermaßen aus dem Grab heraus. Wo wir gerade dabei sind –» Bliss faltete ein bedrucktes Blatt auseinander. «Lesen Sie mal.»
     
    eine plastiktüte kann man sich auch um den hals binden, aber das ist nicht wirklich nötig und es

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