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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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fette Kerl das vergessen hat?»
    «Frannie –»
    «Glauben Sie, ich mache Spaß? Wir sprechen hier über Annie Howe, nicht über ein menschliches Wesen, und ihr Gesicht ist so knallrot, wie’s nur geht, so peinlich ist ihr das.»
    Merrily lehnte sich zurück. «Hat es jemand von den Leuten, mit denen er geredet hat, der Polizei gesagt?»
    «Nein, sie haben es George Lackland gesagt.»
    «Dem Bürgermeister, richtig?»
    «Und Stadtrat. Und Vizevorsitzenden des Polizeiausschusses von West Mercia.»
    «Oje, wirklich? Aber, mal abgesehen davon, dass es Betrug ist, warum sollte Lackland – oder irgendjemand, mit dem Mumford geredet hat – nicht wollen, dass die Wahrheit über Robbie Walsh und eine Frau herauskommt, die –?»
    «Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie gute Verbindungen. Sagen wir einfach, Ludlow ist eine kleine Stadt, und Mumford würde gut daran tun, sich in den Straßen so vorsichtig zu bewegen, als bestünden sie aus wertvollstem Porzellan. Und dabei im Kopf zu behalten, dass Steve Britton bestimmt nicht mehr sein Freund ist, wenn er wirklich mal Hilfe braucht. Am besten geht er davon aus, dass er überhaupt keine Freunde mehr hat, mit oder ohne Uniform, wenn er in Ludlow im Knast sitzt.»
    «Polizisten lassen ihre Kollegen doch nicht einfach fallen.»
    «Die Zeiten ändern sich, Merrily. Sagen Sie Mumford: Wenn er gesehen wird, wie er mit einem Polizisten auch nur über das Wetter redet, gibt das die rote Karte. Könnten Sie ihm das freundlicherweise übermitteln?»
    Merrily nickte. Dazu gab es nichts weiter zu sagen. Mumford war so aus der Reihe getanzt, dass ihm wahrscheinlich gar nicht mehr klar war, wo sich die Reihe überhaupt befand.
    «Gut», sagte Bliss. «Dann können wir ja jetzt über die arme Jemmie Pegler reden.»
     
    und mir ist klargeworden, dass ich es nur gemacht hab, damit er den mund hält und weiter die getränke bezahlt. was hat das zu bedeuten. nach ein paar drinks kann mich jeder haben und die lachen einfach über die verzweifelte wertlose fette schlampe und wenn man wertlos ist ist das das ende. davon erholt man sich nie
     
    Merrily wand sich. «An wen ist das hier, Frannie?»
    «Freundin. Hab’s am Ende einer Antwort des anderen Mädchens gefunden. Karen hat mit dem anderen Mädchen geredet. Sie schien aufrichtig erschüttert. Hat gesagt, die E-Mails von Jemmie Pegler wären immer übertrieben gewesen, weil sie wollte, dass ihre Freundinnen denken, sie hätte so viele Männer, dass sie Sex nur noch langweilig fände. Das Mädchen hat das alles für Blödsinn gehalten.»
    «Den Eindruck habe ich nicht.»
    «In diesem Fall …» Bliss legte einen festen Fotoumschlag vor Merrily und eine weitere E-Mail darauf. «Das Mädchen hat gesagt, das hier habe sie auch für Blödsinn gehalten.»
     
    sie sind wieder gegangen, und ich hab gerade in den badezimmerschrank geguckt und mich gefragt, was wohl passiert, wenn ich jede einzelne pillenschachtel und jede arzneiflasche leer mache und alles schlucke. na ja, wahrscheinlich geht’s mir einfach superdreckig. Aber das wär echt jämmerlich, sam. ich mach es nicht auf die jämmerliche art. mach ich nicht. wenn ich gehe, dann so, dass sie es verdammt nochmal auch mitkriegen.
     
    Merrily las den Text noch einmal und öffnete dann den Umschlag.
    Darin war ein Farbfoto. Es zeigte ein dickes, lachendes Mädchen auf einer Party. Kurze schwarze Haare, mit Gel zu Stacheln geformt, die goldene Spitzen hatten. Ein Nasenring mit einem unwahrscheinlich königsblauen Schmuckstein. Das Mädchen hielt eine Flasche mit silbernem Hals in der Hand.
    «Wann hat die Polizei den Computer bekommen, Frannie?»
    «Kurz nachdem wir sie identifiziert hatten. Gestern Abend.»
    «Und hat Karen ihn auch gestern Abend schon angesehen?»
    «Sie war auf jeden Fall gestern Abend schon dran, und da es sehr viel netter ist, im Büro mit einer Tasse Tee vorm Computer zu sitzen, als raus in die Kälte zu gehen, nehm ich es stark an. Warum?»
    Merrily wandte sich wieder der E-Mail zu. «Diese Zeile ‹ich mach es nicht auf die jämmerliche art›. Die klingt nach etwas, was heute Morgen jemand im Radio gesagt hat – dass diese Art von öffentlichem Selbstmord eine Möglichkeit ist zu sagen: ‹Jetzt werdet ihr alle erfahren, wer ich bin.›»
    «Wer sagt das?»
    «Wahrscheinlich bin ich paranoid. Dr. Saltash ist von
Radio Hereford und Worcester
interviewt worden. Assistiert er der Polizei? Offiziell?»
    «Möglich. Das hat er jedenfalls schon mal gemacht. Die

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